Zehntausend Besucher strömten nach Fiss
Nach fünf Jahren ging am 29. Jänner das Fisser Blochziehen über die Bühne

Am 29. Jänner war es endlich wieder soweit: Das Fisser Blochziehen ging bei Kaiserwetter und Beisein tausender Besucher über die Bühne.  | Foto: Elisabeth Zangerl
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Alle vier Jahre ist es soweit. Im aktuellsten Fall mussten die Fasnachts-Fans Pandemie-bedingt fünf warten. Mit dem Fisser Blochziehen ging am 29. Jänner einer der ältesten und populärsten Fasnachtsbräuche der Alpen über die Bühne – sogar ins Verzeichnis des österreichischen UNESCO-Kulturerbes schaffte man es. Bei Kaiserwetter konnten circa 10.000 Besucher begrüßt werden, den Blochbaum ersteigerte ein regionales Unternehmen.

FISS. (lisi). Der Wettergott zeigte sich mehr als gnädig – bei der aktuellen Auflage des Fisser Blochziehens war wahrlich Kaiserwetter beschert. Unter die circa 10.000 Besucher mischten sich auch Landeshauptmann Anton Mattle, Alt-Landeshauptmann Günther Platter, Landesrätin Cornelia Hagele, Landtagsabgeordnete Beate Scheiber, Bezirkshauptmann Markus Maaß und zahlreiche Bürgermeister des Bezirks, allen voran natürlich der Fisser Bürgermeister Simon Schwendinger. Für den Obmann Christian Kofler war dies nach über 20 Jahren das letzte Blochziehen in dieser leitenden Funktion – er verriet aber schon vorab, dass er beim nächsten Blochziehen mit von der Partie sein und in eine der Rollen schlüpfen wird. Pünktlich um 12.30 läuteten die Schallner und die Mohrelen das Fisser Blochziehen ein, der akrobatische Bajatzl war auch einer der ersten Figuren, die zu sehen waren. Auch Hexen säumten die Straßen, bevor der Bloch kam. Anfangs fehlten lediglich der Bär und der Miasmann. Der Bär stieß erst später dazu – dieser wurde beim ersten Hauptplatz eingefangen. Dort waren auch Sprüche von den Hexen zu hören, wobei die eine oder andere Dorfbegebenheit an die Öffentlichkeit gelangte.

Schwoaftuifl war Leitfigur

Zu sehen waren beim Fisser Blochziehen eine Reihe spektakulärer Masken – sie zeigten Bauern und Handwerker, auch die Musikkapelle Fiss war – in rein männlicher Besetzung – zu sehen (auch die Marketenderinnen wurden durch Männer abgelöst). Weit über 300 Männer des Ortes wirken alle vier Jahre beim Blochziehen mit – wie es die Tradition vorgibt, wird jede Rolle von einem Mann bekleidet. Bei jedem Blochziehen gibt es auch eine Leitfigur: „Heuer war es der Schwoaftuifl“, erklärte Obmann Christian Kofler. Während beim weiteren Verlauf der Schwoaftuifl am Ende des Baumes immer wieder versucht, ein Weiterkommen zu verhindern, trieb der Bajatzl auf den Hausdächern sein Unwesen. Kopfstände und akrobatische Darbietungen inklusive. Ab und zu traf ein Schneeball die Besucher. Gefürchtet – besonders von den weiblichen Besucherinnen - war der Giggeler, der schon einmal den einen oder anderen Schreckensschrei verursachte. Nach Stunden erreichten die Fasnachtler den Fonnesplatz, wo das Highlight – die große Versteigerung des 35 Meter langen Blochbaums, einer Zirbe - erfolgte (durch den Fisser Bürgermeister Simon Schwendinger). Diesen ersteigerte in diesem Jahr die Firma Casablanca Hotelsoftware für 21.400 Euro – verwendet wird das Holz für ein Zirbenzimmer in einer neuen Filiale. Der Erlös kommt übrigens der Fasnacht und diversen Projekten bzw. sozialen Einrichtungen zugute. Pünktlich zum „Betläuten“ mussten die Masken abgenommen werden – so verlangt es die Tradition.

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