32-Millionen-Projekt
Offizieller Spatenstich für Unterführung in Prutz - mit VIDEO
PRUTZ (sica). Vergangenen Freitag fand der offizielle Spatenstich des 32 Mio. Euro Projektes in Prutz vor, welches bis Herbst 2024 fertig sein soll. Geplant sind eine Unterführung sowie ein daraufliegender 35 Meter großer Kreisverkehr bei der Prutzer Kreuzung.
Zwei Jahre früher als geplant
Aufgrund des Corona-Investitionsprogrammes des Landes startet die Baustelle "Unterführung Prutz" nun zwei Jahre früher als geplant, aber auch knapp 30 Jahre später als vom Dorf gewünscht.
"Vor 31 Jahren wurde bereits nach einer Verkehrslösung im Bereich der Kreuzung gesucht",
blickt Bgm. Heinz Kofler zurück. Aus Kostengründen war die damals angedachte "Unterflurtrasse" schnell kein Thema mehr. Der damalige Kostenvoranschlag belief sich bei 30 Millionen Schilling - Nun wird das Projekt der Unterführung mit daraufliegendem Kreisverkehr in Prutz um Gesamtbaukosten von 32 Millionen Euro realisiert und soll die rund 20.000 Fahrzeuge, die die Kreuzung am Tag ständig passieren, flüssig an Prutz vorbei führen.
Offizieller Baustart
Am vergangenen Freitag nahm LH Günther Platter gemeinsam mit Günter Guglberger (Sachgebiet Brücken und Tunnelbau, Land Tirol), Siegmund Geiger (BH Landeck), Christian Molzer (Vorstand Abteilung Landesstraßen und Radwege), Bürgermeister Heinz Kofler, Bernd Stigger (Leiter Baubezirksamt Imst), Thomas Covini (Bauleiter, Baubezirksamt Imst) und Jürgen Peer (ausführende Firma Bodner) nach einem landesüblichen Empfang im Prutzer Dorfzentrum den Spatenstich für dieses Bauvorhaben vor, dessen Fertigstellung für Herbst 2024 vorgesehen ist.
Um die häufigen Staus auf der B 180 Reschenstraße im Kreuzungsbereich mit der L 18 Kaunertalstraße und der Gemeindestraße nach Entbruck über die Innbrücke Prutz in Zukunft verhindern zu können und für die Bevölkerung einen erhöhten Lärmschutz zu erreichen, wird die Kreuzung umgebaut und die Reschenstraße in einer Unterführung geführt.
„Mit der Unterführung Prutz werden nicht nur die Sicherheit und der Lärmschutz an diesem Verkehrsknotenpunkt erhöht, sondern durch einen neuen Kreisverkehr auf dem Unterführungsbauwerk zugleich auch sämtliche Straßenverbindungen kreuzungsfrei ineinander übergeführt“,
hob der Landeshauptmann die besonderen Vorzüge dieses Verkehrsinfrastrukturprojekts hervor.
Spürbare Verkehrsentlastung
„Durch die Realisierung des Bauvorhabens Unterführung Prutz und des neuen Kreisverkehrs ist das Land Tirol dem langjährigen Wunsch nach einer kreuzungsfreien Verbindung zwischen dem Ortsteil Entbruck und dem Dorf nachgekommen. Eine sichtbare und spürbare Verkehrsentlastung für unseren Ort wird nach Fertigstellung des Bauvorhabens erreicht“,
freute sich Heinz Kofler, Bürgermeister von Prutz, über den schnellen Baustart. Klar ist ihm aber auch, dass man sich die kommenden drei Jahre durch die Baustelle mit Lärm, Staub und Verkehrsregelungen plagen muss. "Aber jetzt haben wir 30 Jahre auf diese Lösung gewartet, dann schaffen wir die kommenden drei auch", zeigt er sich zuversichtlich.
Umfahrung während Bauzeit
Damit die Auswirkungen auf den Verkehrsfluss während der Bauarbeiten möglichst geringgehalten werden können, wird eine zweispurige Umfahrungsstraße mit einer Länge von 400 Metern angelegt. Diese Straße wird unmittelbar neben der Baugrube für die neue Unterführung im Hochwasserabflussbereich des Inn errichtet, wofür eine temporäre Uferböschung aus Steinen angelegt wird. Die Umfahrungsstraße bleibt bis zur Freigabe des Durchzugsverkehrs in die neue Unterführung erhalten.
Die große Herausforderung beim Bauprojekt sind nicht nur die beengten Platzverhältnisse für die Durchführung.
„Die Baugrube für die Unterführung muss bis in eine Tiefe von sieben Metern unter dem Grundwasserspiegel hergestellt werden. Zur Ausführung kommt daher eine wasserdichte Baugruben-Umschließung aus Großbohrpfählen“,
erklärte Christian Molzer, Vorstand der Abteilung Landesstraßen und Radwege des Landes Tirol. „Im Rahmen dieses Bauprojekts werden 17.000 Kubikmeter Beton, 2.500 Tonnen Stahl, 7.500 Laufmeter Bohrpfähle, 3.500 Laufmeter Micropfähle und 80.000 Kubikmeter Erdmaterial verarbeitet.“
Das Hauptbauwerk umfasst die 360 Meter lange Unterführung und den 60 Meter langen, in offener Bauweise ausgeführten Tunnel sowie mehrere Stützmauern und eine Lärmschutzwand. Der Knoten beim SPAR-Markt wird am Beginn des Bauloses durch die Errichtung eines Linksabbiegestreifens umgebaut.
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