Via Claudia Augusta
Radweg-Königsetappe verzögert sich und wird teurer

Im Jahr 2017 wurde im Beisein von Landes-, TVB- und Gemeindevertretern der offizielle Spatenstich für den Radweg-Lückenschluss gefeiert. | Foto: Othmar Kolp
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NAUDERS (otko). Die geplante Radwegtrasse von der Festung Nauders hinunter zum Krafthaus Stillerbach am Inn wird teuer. Die Sicherheitsauflagen haben sich erhöht.

Millionen flossen in Radwegausbau

Die Via Claudia Augusta wurde kürzlich zur  Nummer 1 der beliebtesten grenzüberschreitenden Radroute der Deutschen gekürt. Das ergab eine jährlich vom Allgemeinen deutschen Fahrradclub (ADFC) durch geführte repräsentative Umfrage unter 1.000 deutschen Radfahrern. Der Radwanderweg zwischen Donauwörth und Venedig führt entlang der alten römischen Handelsstraße Via Claudia Augusta.
Der TVB Tiroler Oberland erkannte bereits vor Jahren die große Bedeutung des Sektors Rad und hat als Projektträger zusammen mit den Gemeinden mit der schrittweisen Reaktivierung der Teilabschnitte dieses Weges im Oberen Gericht reagiert. In die Fertigstellung zwischen Prutz und Altfinstermünz wurden bereits vier Millionen Euro investiert, wobei es auch großzügige Förderungen aus Landes- und EU-Mitteln gab. Unter anderem wurden zwei Brücken in Pfunds und ein Steinschlagschutz mit Galerien zwischen Schalkl und Altfinstermünz errichtet.

Im Jahr 2017 wurde im Beisein von Landes-, TVB- und Gemeindevertretern der offizielle Spatenstich für den Radweg-Lückenschluss gefeiert. | Foto: Othmar Kolp
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Start für den finalen Lückenschluss

2017 folgte schließlich bei der Festung in Nauders der Spatenstich für die Königsetappe Richtung Reschenpass. Inzwischen wurden beim finalen Lückenschlusses zwischen Altfinstermünz und Nauders die ersten beiden Baulose von der Festung in Richtung Ortszentrum fertiggestellt. 70 Prozent der geplanten Investitionssumme von rund 3 Millionen Euro kommt aus verschiedensten Fördertöpfen des Landes, 30 Prozent bringt die Region aus Eigenmitteln auf – zur Hälfte Nauders Tourismus und die Gemeinde Nauders. Laut dem damaligen Plan sollte 2020 soll die neue Trasse entlang der historischen Route erstmals befahrbar sein.

Armin Falkner, Obmann des TVB Tiroler Oberland: "Durch die höheren Sicherheitsauflagen wird es eine Verteuerung geben." | Foto: Othmar Kolp
  • Armin Falkner, Obmann des TVB Tiroler Oberland: "Durch die höheren Sicherheitsauflagen wird es eine Verteuerung geben."
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Trasse wurde bereits fixiert

TVB-Obmann Armin Falkner bestätigt auf Nachfrage der BEZIRKSBLÄTTER, dass es aber Verzögerungen und höhere Kosten geben wird. "Beim vorletzten und teuersten Abschnitt zwischen der Festung hinunter zum Kraftwerksweg Stillerbach am Inn läuft die technische Abklärung. Wir haben aber aufgrund der Steinschlagereignisse auf der Reschenstraße von Seiten der Geologie in diesem Bereich höhere Auflagen bekommen. Anstatt der Sicherung mit Steinschlagnetzen müssen wir nun mehr Bereiche in Galerien verlegen. Die Berechnungsgrundlagen und Simulationen haben sich geändert, die Parameter wurden erhöht und wir mussten alles nochmal einreichen und klären."
Wo es möglich ist, wird aber auf der historischen Trasse der Römerstraße gefahren. Inzwischen sei die Trasse hinunter zum Kraftwerk Stillerbach am Inn fixiert und das Baulos abgeklärt. "Derzeit laufen die Detailbesprechungen. Wir möchten in rund einem Monat bei der BH einreichen und hoffen dann heuer noch die Baugenehmigung zu bekommen."

Bereits zwischen Schalkl und Altfinstermünz wurden Galeriebauten errichtet. | Foto: Othmar Kolp
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Erhöhte Auflagen sorgen für Verteuerung

Neben einer Verzögerung wird es aber auch eine Kostensteigerung geben. "Durch die höheren Sicherheitsauflagen wird es natürlich eine Verteuerung geben. Jedenfalls wird der Betrag für den Lückenschluss über 3 Millionen Euro liegen. Endgültig sagen kann man dies aber erst, wenn das Baulos fertiggestellt ist – es wird aber definitiv keine Patscherkofelbahn werden", betont der TVB-Obmann. Durch den Bau von mehreren Galerien und weniger Steinschlagnetzen seinen aber die laufenden Betriebskosten geringer. In diesem Zusammenhang verweist er aber auf die Nachhaltigkeit des Radwegprojekts und dass es eine Investition für 100 Jahre sei.
Für den letzten Abschnitt des Lückenschlusses vom Kraftwerksweg Stillerbach am Inn gebe es dann zwei Möglichkeiten, entweder eine Brücke auf die Schweizerseite oder direkt zur Wehranlange Altfinstermünz zu fahren. "Hier gilt es noch die Kosten sowie die Geologie abzuklären. Im Frühjahr/Sommer 2021 soll dieses Baulos dann eingereicht werden", so der Falkner abschließend.

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