Covid-19
Rettungssanitäterin Sabine Theiner: "Tage im Zeichen des Virus“

Im Einsatz: Sabine Theiner und ihr Team war das erste, das im Bezirk Landeck einen Covid-19 positiv getesteten Patienten transportierte.  | Foto: Rotes Kreuz Tirol/ Liebl
  • Im Einsatz: Sabine Theiner und ihr Team war das erste, das im Bezirk Landeck einen Covid-19 positiv getesteten Patienten transportierte.
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LANDECK. Die zweifache Mutter Sabine Theiner ist freiwillige Rettungssanitäterin beim Roten Kreuz Landeck und die erste aus dem Bezirk, die einen positiv getesteten Covid-19 Patienten nach Innsbruck brachte. Auch beim Versorgungseinsatz für die Menschen, die aus den Quarantänegebieten ausreisten, war Theiner mit dabei.

Sorge, andere anzustecken

Vor über drei Wochen hatte Sabine Theiner Rettungsdienst, als ihr Team den Auftrag bekommen hat: Patiententransport ins Krankenhaus Innsbruck. Diagnose: positiv getestet auf Covid-19.
„Selbstverständlich haben wir alle persönlichen Schutzmaßnahmen beachtet, aber trotz der Schutzkleidung, einer gründlichen Händedesinfektion, dem Beachten des Schutzabstandes blieb die Sorge, jemanden anderen krank zu machen“, schildert Sabine Theiner ihre erste Reaktion als sie den Auftrag las. Die zweifache Mutter dachte dabei nicht nur an die Kinder und ihren Mann, der immerhin in einer Führungsposition in einem großen Skigebiet arbeitet, sondern auch an Freunde und Bekannte in ihrer Firma.

Zivildiener im außerordentlichen Dienst

Mensch steht im Mittelpunkt

„Als Kriseninterventionsmitarbeiterin weiß ich, wie wichtig es ist, selbst ruhig zu bleiben und jemandem die Angst zu nehmen, wenn rund herum alles in Unordnung scheint. Oft konnte ich das erreichen, in dem ich den Patienten berührte, ihm einfach meine Hand gab. Beim Transport des Patienten mit Corona positiv war dies nicht möglich, weil auch zwischen Patienten und den Rettungskräften der Sicherheitsabstand einzuhalten ist“, beschreibt Sabine Theiner die ungewöhnliche Fahrt ins Krankenhaus Innsbruck. „Aber auch wenn Distanz zu wahren ist, steht der Mensch im Mittelpunkt und die Hilfe, die wir – als Rotes Kreuz - gemeinsam bringen können“.


Unterstützung durch die KollegInnen

Für Sabine Theiner war es nach diesem ersten Covid-19 Patiententransport wichtig, mit ihren KollegInnen und Führungskräften über den Transport zu sprechen. „Wir alle sind mittlerweile täglich gefordert, uns an die neuen Gegebenheiten anzupassen, welche die Coronakrise für den Rettungsdienst mit sich bringt. Das Gespräch auf der Dienststelle ist da ganz besonders wichtig“, sagt Theiner. „Wir sind füreinander da und unterstützen uns gegenseitig“.


Versorgungseinsatz für Menschen im Stau

Nur zwei Tage nach ihrem besonderen Transport war Sabine Theiner wieder im Einsatz. Genau in der Nacht, als das Land Tirol die Quarantäne über das Paznaun und St. Anton am Arlberg verhängt hat. Binnen kürzester Zeit brachen Tausende Urlauber ihren Aufenthalt ab und machten sich auf den Heimweg. Am Abend wurde schließlich Alarm für einen Versorgungseinsatz ausgelöst.
„Mit Kaffee und Tee ausgestattet, gingen wir von Fahrzeug zu Fahrzeug, versorgten die verunsicherten Gäste im Stau und gaben ihnen Zuspruch. Wir erfuhren dabei unglaublich viel Dankbarkeit von den abreisenden Urlaubern. Kinder, die wieder lächelten, Eltern, die sich langsam entspannten. Momente wie diese sind der Grund, warum ich beim Roten Kreuz bin“, sagt Sabine Theiner.

Coronavirus: Paznaun und St. Anton am Arlberg unter Quarantäne

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