Silvretta
Südliches Fluchthorn nach Bergsturz um 19 Meter niedriger
Das Laser-Scanning des Landes Tirol ergibt Abbruchmaterial im Ausmaß von einer Million Kubikmeter beim Bergsturz am südlichen Fluchthorn im Silvrettagebiet (Gemeindegebiet Galtür). Die Daten dienen als Grundlage für weitere Entscheidungen und werden der Wissenschaft zur Verfügung gestellt. Indes sind einige Wanderwege im betroffenen Gebiet gesperrt worden.
GALTÜR. 3.380 Meter statt 3.399 Meter – nach dem Felssturz am Südgipfel des Fluchthorns im Silvrettagebiet am 11. Juni liegen nun die vom Land Tirol durchgeführten Auswertungen über die Kubatur der abgegangenen Felsmassen vom Berggipfel vor. Insgesamt eine Million Kubikmeter an Gestein brach beim Felssturz ab.
"Zur Einordnung: Das entspricht der Ladung von rund 120.000 Lkw. Der neue Südgipfel des Fluchthorns ist nun um 19 Meter niedriger und liegt rund 30 Meter nordöstlich vom ursprünglichen Ort",
beschreibt Landesgeologe Thomas Figl. Die vom Land Tirol ausgewerteten Daten dienen nun als Grundlage, um weitere Maßnahmen zur Sicherung der Wanderwege vornehmen zu können. Zudem werden die Daten der Wissenschaft zur Verfügung gestellt.
Datenerhebung mittels Laser-Scanning
Das Ausmaß des Felssturzes wurde mittels Laser-Scanning erfasst: "Nach dem Ereignis wurde bereits am Dienstag eine umfassende Messung des Gebiets vorgenommen. Mit einem Laserscanner, der an einem Hubschrauber befestigt wurde, konnten hochgenaue Daten der Oberfläche des Abbruchgebietes und der unmittelbaren Umgebung gesammelt werden. Durch den Vergleich mit Messdaten aus dem Jahr 2018 konnte die Kubatur ermittelt werden. Außerdem wurden aussagekräftige Visualisierungen der Veränderungen erstellt", erklärt Maria Attwenger von der Abteilung Geoinformationen des Landes.
Verlegung der Wanderwege wird geprüft
Die erhobenen Daten geben exakte Auskunft über das gesamte Ausmaß des Felssturzes. Auf dieser Basis können nun weitere Schritte getätigt werden.
"In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Galtür und der Bezirkshauptmannschaft Landeck prüfen wir nun, inwieweit die aktuell gesperrten Wanderwege im Gebiet verlegt werden können",
beschreibt Landesgeologe Werner Thöny das weitere Vorgehen.
Laut einer Aussendung des TVB Paznaun-Ischgl an die Vermieter sind nach einem Felssturz an der Nordwestflanke am südlichen Fluchthorn momentan der Weg zum westlichen Gamshorn, zur Schnapfenspitze, zum Finanzerstein, Zahnjoch, Kronenjoch und Futschölpass gesperrt.
Alle erhobenen Daten werden zudem der Wissenschaft zur Verfügung gestellt. „Die Messergebnisse bieten eine genaue und fundierte Grundlage, um das Ereignis auch wissenschaftlich aufzuarbeiten“, so Thöny.
Mehr Informationen finden sich unter www.tirol.gv.at/sicherheit/geoinformation/geodaten-tiris/laserscandaten.
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