Gemeinderatsitzung
Trotz Reduktion – SPÖ kritisiert Wohnprojekt in Landeck-Perjen

Das alte Feuerwehrhaus in Perjen weicht einem Wohnprojekt der Neuen Heimat Tirol samt Dorfplatz. | Foto: Othmar Kolp
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LANDECK (otko). Ein neues Wohnquartier der Neuen Heimat Tirol samt Dorfplatz im Stadtteil Perjen sorgt aufgrund der Höhe für Kritik. Nach einer Reduktion wurde der Bebauungsplan im Gemeinderat nun mehrheitlich beschlossen.

Hohe Qualität und leistbares Wohnen

Auf dem ehemals städtischen Grundstück am Lötzweg (ehem. Feuerwehrhaus) im Stadtteil Perjen plant die Neue Heimat Tirol ein neues Wohnquartier samt Dorfplatz. Mittels eines Architektenwettbewerbs wurde von der Jury ein Siegerprojekt gekürt. Den Zuschlag erhielt der Landecker Architekt Harald Kröpfl.

Der Landecker Gemeinderat beschloss mehrheitlich den Bebauungsplan. Die SPÖ-Fraktion stimmte dagegen. | Foto: Othmar Kolp
  • Der Landecker Gemeinderat beschloss mehrheitlich den Bebauungsplan. Die SPÖ-Fraktion stimmte dagegen.
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Für Kritik bei Anrainern und auch der SPÖ-Fraktion sorgte vor allem die Höhe des westlichen Baukörpers bei der Straße. Dieser soll vier Stockwerke hoch sein. Im Oktober-Gemeinderat gab es darüber bereits eine heftige Diskussion. Der Bebauungsplan wurde daraufhin nochmals in den Ausschuss zurückgeschickt. Bei der Sitzung des Landecker Gemeinderates am 09. Dezember stand der "Bebauungsplan Lötzweg, Neue Heimat Tirol, NHT" nochmals auf der Tagesordnung.
Für Vizebgm. Thomas Hittler, Obmann des Planungs-, Verkehrs-, Bau- und Wasserausschusses, schafft das Siegerprojekt "ein hoch qualifiziertes und leistbares Wohnen. Dazu bekommen wir dort einen Dorf- bzw. Stadtplatz. Ich bin sehr glücklich mit dem Projekt Kröpfl und hätte vier Geschosse für vertretbar gehalten".
Raumplaner Andreas Flach
erläuterte den Mandataren, dass der Platz, wo jetzt das Feuerwehrhaus steht, nicht bebaut wird.

"Dort kommt ein Aufentalts- und Begegnungsraum für Perjen. Die neue Heimat Tirol schafft nicht nur ein Wohnquartier mit einem interessanten Wohnungsmix und einer Tiefgarage, sondern auch öffentlichen Raum. Die Jury war der Meinung, dass es vier Geschosse trägt. Nun gehen wir aber einen Schritt zurück und es gibt einen gestaffelten Baukörper."



Das alte Feuerwehrhaus in Perjen weicht einem Wohnprojekt der Neuen Heimat Tirol samt Dorfplatz. | Foto: Othmar Kolp
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In der nun abgespeckten Version gibt es statt fünf nur noch zwei Wohnungen im viel kritisierten obersten Geschoss. "Der ganze Ausbau des vierten Obergeschosses wäre zuviel gewesen. Zudem wird im Stadtteil Perjen mit dem NHT-Projekt auch die Möglichkeit für betreubares Wohnen geschaffen", verwies der Stadtchef. Geplant gewesen wäre im Vorfeld auch eine Infoveranstaltung für die Bevölkerung, die aufgrund des Lockdowns abgesagt werden musste.

SPÖ-Fraktionssprecher Manfred Jenewein: "Es ist gut, dass es ein bisschen reduziert wurde." | Foto: Othmar Kolp
  • SPÖ-Fraktionssprecher Manfred Jenewein: "Es ist gut, dass es ein bisschen reduziert wurde."
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Erneute Kritik der SPÖ-Fraktion

SPÖ-Stadtrat Mathias Niederbacher sieht in dem Projekt insgesamt eine Bereicherung für den Stadtteil Perjen.

"Uns ist es aber immer um das vorderste Gebäude gegangen. Man sollte sich nochmals Gedanken für eine gewerbliche Nutzung des Erdgeschosses machen, was eine tolle Verbindung mit dem Dorfplatz wäre."

SPÖ-GRin Simone Planger erneuerte ihre Kritik: "Mir ist das eindeutig zu hoch. Dieses dritte Obergeschoss ist am falschen Punkt und müsste anders untergebracht werden. Viele Leute haben mich darauf angesprochen und ihre Empörung kundgetan." Für SPÖ-Fraktionssprecher Manfred Jenewein ist das Projekt ansonsten gelungen.

"Es ist gut, dass es ein bisschen reduziert wurde. Trotzdem hätten die beiden anderen Wohnungen noch irgendwo anders untergebracht werden sollen."

Ein Dorf- bzw. Stadtplatz für Perjen soll beim neuen NHT-Wohnprojekt entstehen. | Foto: Othmar Kolp
  • Ein Dorf- bzw. Stadtplatz für Perjen soll beim neuen NHT-Wohnprojekt entstehen.
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Ideen für gewerbliche Nutzung

GR Ahmet Demir betonte hingegen, dass eine verdichtete Bauweise in der Stadt nicht die verkehrte Richtung gehen würde. Dies würde auch die Preise niedriger machen.
Stadtrat Roland König (Freiheitliche) stellte die Frage, warum man sich immer auf einen dörflichen Charakter in Perjen berufe.

"Wir reden immer von Bodenversiegelung und von der Verdichtung für den Wohnbedarf, aber viele wollen kein hohes Haus haben. An solch einen Anblick müssen wir uns in der Stadt gewöhnen. Das Projekt wird für den Stadtteil Perjen eine Bereicherung werden."

Bgm. Herbert Mayer: "Im Stadtteil Perjen wird mit dem NHT-Projekt auch die Möglichkeit für betreubares Wohnen geschaffen." | Foto: Othmar Kolp
  • Bgm. Herbert Mayer: "Im Stadtteil Perjen wird mit dem NHT-Projekt auch die Möglichkeit für betreubares Wohnen geschaffen."
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In Sachen gewerblicher Nutzung des Erdgeschosses lud Bgm. Mayer alle GemeinderätInnen ein, Ideen zu liefern.
Der Bebauungsplan wurde schließlich mit den Stimmen der ÖVP, FPÖ und Grünen mehrheitlich beschlossen. Die vier SPÖ-Mandatare stimmten dagegen.

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