Arlberg: Wirtschaft für Tunnelöffnung

Der Arlbergtunnel wird für Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen für mehr als 12 Monate gesperrt. | Foto: Archiv/ASFINAG
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ST. ANTON (otko). Der Arlbergtunnel muss in den nächsten vier Jahren für mehr als zwölf Monate aufgrund von dringend anstehenden Sanierungsmaßnahmen komplett gesperrt werden.
"Der Güterverkehr zwischen Nordtirol und Vorarlberg muss auch bei einem gesperrten Tunnel garantiert werden", fordert VP-Nationalrat Franz Hörl, Obmann der Wirtschaftskammer Schwaz sowie Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr.
Unzufrieden ist Hörl auch mit den von der ASFINAG dargestellten Alternativen: „Ich kann mir gut vorstellen, dass es einfacher ist, den Tunnel komplett zu sperren. In Anbetracht der dadurch entstehenden Kosten kann durchaus als Lösung bleiben, den Tunnel zumindest temporär und einspurig an den Tagesrändern für eine bestimmte Zeit offen zu halten.“

Sicherheit geht vor

Die ASFINAG betont in einer Aussendung sämtliche mögliche Varianten im Vorfeld untersucht zu haben. "Eine Aufrechterhaltung ist aus sicherheitstechnischen Aspekten nicht möglich, da im Zuge der Maßnahmen sämtliche Sicherheitseinrichtungen des Tunnels außer Betrieb gesetzt werden müssen", heißt es von Seiten der ASFINAG. Ein Durchleiten des Verkehrs sei daher nicht zulässig.

Zweite Röhre bauen

Landecks WK-Obmann und Transportunternehmer Anton Prantauer deponiert indes drei Forderungen: Eine tägliche Tunnel-Öffnung an den Tagesrandzeiten müsse möglich sein. "Die ASFINAG macht es sich hier mit einer Ablehnung leicht", so Prantauer.
Zweitens soll sich die ÖBB um eine attraktive Lösung für eine Rollende Landstraße (RoLa) zwischen Schnann und Langen bemühen. Und drittens soll mittelfristig eine zweite Röhre gebaut werden. "Wir zahlen über 100 Millionen Euro von Tirol nach Wien. Wir lassen hier nicht locker, da das Theater in ein paar Jahren wiederkommt", betont Prantauer.
Auch der Zammer FPÖ-Nationalrat Mathias Venier lehnt eine Totalsperre ab. "Wir haben dies von Anfang an zusammen mit der Wirtschaftskammer gefordert", zeigt sich Venier verwundert. Die Bevölkerung und die Tourismusregion am Arlberg müssen bestmöglich vom drohenden Ausweichverkehr geschützt werden.

ÖBB sucht Lösungen

Auch der St. Antoner Bgm. Helmut Mall hofft, dass die Bevölkerung nicht auf der Strecke bleibt. "Die ÖBB muss unbedingt mit ins Boot geholt werden", plädiert Mall. Laut ÖBB-Pressesprecher Renè Zumtobel läuft derzeit noch eine Analyse des Güterverkehrs. "Wir werden den Containerverkehr ausweiten. Für eine temporäre RoLa müsste ein zweistelliger Millionenbetrag investiert werden und keiner will es zahlen", erläutert Zumtobel.

Lesen Sie dazu den Kommentar: Tunnelsperre als Wahlkampfthema

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