Facebook-Fans sorgen für Aufregung

Der Facebook-Auftritt des Oberländer VP-NR-Kandidaten Dominik Schrott sorgte für Diskussionen. | Foto: Screenshot Facebook
  • Der Facebook-Auftritt des Oberländer VP-NR-Kandidaten Dominik Schrott sorgte für Diskussionen.
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LANDECK/IMST/REUTTE. Da staunte man in der SPÖ Tirol nicht schlecht: Dominik Schrott, Obmann der JVP in Tirol und Kandidat für die Nationalratswahlen 2017, erfreut sich auf Facebook der „Likes“ zahlreicher GenossInnen. Nur können diese nicht nachvollziehen, wie es dazu gekommen sein soll: „Wir haben viele unserer Leute kontaktiert und niemand kann sich erklären, wie Schrott zu ihrer Facebook-Unterstützung gekommen ist“, erklärt der stellvertretende Parteichef der Tiroler SPÖ, Georg Dornauer, der selbst „Fan“ von Dominik Schrott war, ohne davon gewusst zu haben.
Schrotts Facebook-Auftritt weist gleich mehrere Besonderheiten auf: Neben Mandataren der SPÖ erscheinen auch zahlreiche Vertreter anderer Parteien, politische Beobachter und namhafte Journalisten unter seinen Unterstützern. Besonderer Popularität darf sich Schrott zudem im Ausland erfreuen: Ganze 710 Personen aus Indonesien gefällt die offizielle Facebook-Präsenz des Oberländers.
Der Kurz-Kandidat begründet all das zum einen damit, dass er seine private Seite in eine Fanseite umgewandelt habe und so die „Freunde“ zu „Fans“ wurden und zum anderen mit einem persönlichen Kontakt nach Indonesien. Für Dornauer ist das lediglich ein durchsichtiger Versuch, sich aus dem Schlamassel zu retten: „Wir haben Fälle gefunden, bei denen Personen unfreiwillig zu Fans wurden, ohne jemals privat mit Dominik Schrott befreundet gewesen zu sein.“ Wahrscheinlicher ist es also, dass es sich hier zumindest zum Teil auch um sogenannte „versteckte Likes“ handelt. Zudem wurden die Freunde von Schrott laut Angaben betroffener Politiker nicht über die Umstellung informiert und sein privates Profil existiert nach wie vor unter dem Namen ‚Dom Inik‘. Auch die Erklärung Schrotts, dass er über einen persönlichen Kontakt mit einem Kulturattaché, den er durch Sebastian Kurz kennenlernte, 710 echte Fans in Indonesien generiert haben soll, ist wohl nicht haltbar, hat doch der Außenminister selbst in diesem Land weniger Facebook-Unterstützer als der Regionalpolitiker.
„Der verlängerte Arm von Sebastian Kurz in Tirol hat nicht nur eine Kampagne, die niemand versteht, sondern auch sein Treiben auf Facebook zu erklären und ehrlich mit der Sache umzugehen“, fordert Dornauer. Offensichtlich sind eben nicht nur das Oberland, die Wirtschaft und das Ehrenamt „Schrott“, wie der Kurz-Kandidat selbst in den Medien inseriert, sondern auch seine Facebook-Likes.

Kein Zukauf von Fans

Dominik Schrott weist die Vorwürfe der SPÖ in einer Stellungsnahme zurück: "Ausgerechnet die roten Genossen versuchen seit Tagen, mich bezüglich meiner Facebook-Seite als Trickser darzustellen. Um dieser Schmutzkübelaktion ein Ende zu bereiten, habe ich am Wochenende einen unabhängigen Experten vollständigen Zugriff zu meiner Facebook-Seite sowie auch zu meinem privaten Facebook-Profil mit der Bitte gewährt, diese zu begutachten und objektiv zu überprüfen. Dabei wurde eindeutig festgestellt, dass es auf meiner Facebook-Seite zu keinem Zukauf irgendwelcher Fans gekommen ist. Geklärt wurde auch, wer über die zwingend erforderliche Umwandlung meines Profils zur Seite von Facebook informiert wurde – und wer warum auch nicht."
In diesem Zusammenhang verweist der VP-Nationalratskandidat auch darauf, dass Sebastian Kurz auch an die SPÖ appelliert, das andauernde Dirty Campaigning einzustellen. "Auch wenn wir eine dicke Haut haben und uns von solchen Störfeuern sicher nicht entmutigen lassen, finde ich es aber im Sinne der Wählerinnen und Wähler sehr schade, dass das Schlechtmachen und Anpatzen alle anderen Themen bei dieser Wahl in den Schatten stellt. Immerhin geht es am 15. Oktober nicht um irgendwelche Facebook-Likes, sondern um die Zukunft unseres Landes", so Schrott.

Mehr Beiträge zur Nationalratswahl 2017 in Österreich finden Sie in unserem Themen-Channel!

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