Frauensprecherin
NRin Pfurtscheller: "Weibliche Genitalverstümmelung ist ein grausames Gewaltverbrechen"
BEZIRK LANDECK. Am 06. Februar wurde der Internationale Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung begangen. NRin Liesi Pfurtscheller verweist auf die schlimmen gesundheitlichen und psychischen Folgen für die Opfer.
Auch in Österreich Thema
Jeder der meint, dass Genitalverstümmelung ausschließlich ein „Brauch“ in afrikanischen Ländern ist, liegt falsch. Auch in Europa und somit auch in Österreich ist sie Thema. Laut Schätzungen leben in Europa hunderttausende betroffene Frauen, in Österreich geschätzt 8.000 Betroffene, obwohl diese Gräueltat europaweit als Straftat gilt. Die Dunkelziffer dürfte noch wesentlich höher liegen.
„Die weibliche Genitalverstümmelung ist eines der grausamsten Gewaltverbrechen und hat meist schlimme gesundheitliche und psychische Folgen für die Opfer. Die Mädchen und Frauen werden oft mit stumpfen, unhygienischen Materialien beschnitten, was zu unsagbaren Schmerzen und Infektionen führt“, erklärt VP-Frauensprecherin und Oberländern Nationalrätin Elisabeth Pfurtscheller und weiter: „Langzeitfolgen können unter anderem massive Schwierigkeiten beim Urinieren, Einschränkung des sexuellen Empfindens, Komplikationen bei der Geburt bis hin zur Unfruchtbarkeit sein.“
Mehr Aufklärungs- und Präventionsarbeit
In Europa wurden zuletzt im Jahr 2006 die Opferzahlen erhoben. Das European Institute of Gender Equality (EIGE) erfasst und vergleicht Daten von geschlechterspezifischer Gewalt in Europa und sagt, dass genaues und aussagekräftiges Material für Europa fehlt. Eine genaue Erfassung und das Aufzeigen der Opferzahlen werden allerdings dringend benötigt, um mittels angemessener, niederschwelliger, strukturierter Präventions-, Aufklärungs- und Bewusstseinsarbeit gegen diesen Eingriff vorzugehen.
„Wir haben einen Antrag in den Nationalrat eingebracht, den Kontakt zwischen Zivilgesellschaft und den betroffenen Berufsgruppen zu intensivieren, Daten und Fakten über den Bedarf von spezieller Geburtshilfe und von Rückoperationen zu erheben, aber vor allem auch Maßnahmen zur Verhinderung von weiblicher Genitalverstümmelung wie Präventions-, Aufklärungs-, und Bewusstseinsarbeit, vor allem für medizinisches Personal und Berufsgruppen, die verstärkt mit betroffenen Bevölkerungsgruppen zusammenarbeiten, zu intensivieren.“
weist Pfurtscheller hin.
Österreich soll auch weiterhin auf europäischer und internationaler Ebene Initiativen zur Verhinderung von weiblicher Genitalverstümmelung unterstützen und mit europäischen und internationalen Partnern entsprechend voranzutreiben.
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