Spitalsfinanzierung
Sint: "KH Zams – 18,1 Mio. Euro-Finanzspritze legt gewaltige Strukturprobleme bei offen
ZAMS, INNSBRUCK. Für die Liste Fritz liegt Grundübel in den Millionen-Außenständen für Gastpatienten – Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg seit Jahren konzeptlos.
18,1 Millionen Euro vom Steuerzahler
„Die Ärzte und Mitarbeiter im Krankenhaus Zams machen gute Arbeit und stellen die Gesundheitsversorgung für die Menschen in den Bezirken Landeck und Imst sicher. Vor Corona, während Corona und sicher auch nach Corona. In der Debatte um die Millionen-Finanzspritze geht es nicht um die Frage, ob die Mitarbeiter im Krankenhaus Zams gute oder schlechte Arbeit machen. Es geht darum, das die schwarz-grüne Platter-Regierung wegen ´massiver Liquiditätsprobleme` des KH Zams 18,1 Millionen Euro von den Tiroler Steuerzahlern braucht. Wo so viel Steuergeld fließt, ist Transparenz und Kontrolle notwendig! Diese Millionen kann nur der Tiroler Landtag freigeben, diese Millionen gehen als Betriebszuschuss und zur Abdeckung des Betriebsabganges an das KH Zams. Mit dem vom Landtag am 2. Juli – gegen die Stimmen der Liste Fritz – beschlossenen Regierungsantrag bekommt das KH Zams eine Millionen-Finanzspritze vom Steuerzahler.
Baukosten explodiert
Das erste Problem im KH Zams ist ein Bauprojekt, bei dem die Baukosten von 85 auf 109 Millionen Euro explodiert sind. Die Liste Fritz hat im Jahr 2011 für dieses Bauprojekt eine begleitende Kostenkontrolle verlangt, die ÖVP und der Orden haben das abgelehnt! Bauherr und Eigentümer der Gebäude ist nämlich der Orden der Barmherzigen Schwestern, sie zahlen 5,5 Millionen, den Rest auf die 109 Millionen zahlen die Steuerzahler, denen die Gebäude dann aber nicht einmal gehören. Der Steuerzahler zahlt, Eigentümer ist und bleibt der Orden. Diese Eigentümerstruktur halten wir aus Rücksicht auf die Steuerzahler für bedenklich!“, stellt Liste Fritz-Landtagsabgeordneter Markus Sint fest.
Außenstände durch Gastpatienten
Das zweite Problem liegt im Betriebsabgang, der laut Aussagen des Krankenhaus-Geschäftsführers vor allem von massiven Außenständen durch Gastpatienten verursacht wird.
„Auch nach der 18-Millionen-Euro-Finanzspritze braucht das KH Zams weiter Steuergeld. Auf fünf bis acht Millionen Euro jährlich wird sich der Betriebsabgang im KH Zams belaufen. Das ist keine Katastrophe, aber auch kein Grund zur Freude, denn Besserung ist nicht in Sicht. Laut dem Geschäftsführer muss das Krankenhaus Zams 22 Millionen Euro vorstrecken, vorwiegend für inländische und ausländische Gastpatienten. Auch andere Spitäler in Tirol und die Klinik Innsbruck leiden darunter, dass sie Leistungen erbringen und dafür erst Jahre später bezahlt werden! ÖVP-Landesrat Tilg bestätigt gestern im Landtag, dass die Spitäler bis zu zwei Jahre auf ihr Geld warten müssten, dass die Abrechnung extrem kompliziert sei und dass dieses Geldvorstrecken alle Spitäler vor massive finanzielle Probleme stelle. Es ist erstaunlich und erschütternd, dass ÖVP-Landesrat Tilg dieses gewaltige Strukturproblem bei der Spitalsfinanzierung kennt, aber seit Jahren nichts dagegen unternimmt! Er ist seit mittlerweile 12 Jahren Gesundheitslandesrat, aber er bleibt alle Strukturreformen schuldig. Wenn alle Spitäler betroffen sind, braucht es ein gemeinsames Vorgehen aller Gesundheitslandesräte. Ein Problem zu erkennen und es nicht zu beheben versuchen, ist konzeptlos!“, zeigt Liste Fritz-Landtagsabgeordneter Markus Sint auf.
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