Trisanna: Wasser begehrt

Zurzeit herrscht wahre Goldgräberstimmung in Sachen Wasserkraft. Fast monatlich werden neue Projekte an den verschiedensten Bächen und Flüssen präsentiert. Nicht anders verläuft es derzeit im Paznaun, wo das Wasser der Trisanna Begehrlichkeiten hervorruft. Momentan sind bereits vier Projekte zur Vorprüfung im Landhaus eingericht worden. Neben den „Gebrüdern Haider“ aus Oberösterreich sind auch die „Gebrüder Kofler“ mit einem eigenen Projekt am Start. Hinzu kommt noch das Gemeinschaftsprojekt der vier Paznauner Talgemeinden. Für eine Überraschung sorgte aber, dass die Gemeinde See neben dem Planungsverband ein eigenes Projekt einreichte.
Bgm. Anton Mallaun meint dazu, dass das Projekt der Gemeinde See nahezu identisch mit dem Projekt des Talverbandes ist. Einziger Unterschied sei ein anderer Aufteilungsschlüssel. Beim Talverbandsprojekt würden die Gemeinden mit jeweils 25 Prozent beteiligt. Für Mallaun ist dieser Schlüssel aber nicht fair genug. Beim bisherigen Talvertrag erhalten die Obertaler Gemeinden Ischgl und Galtür zwei Drtittel der Entschädigungen seitens der Vorarlberger Illwerke und Kappl und See zusammen ein Drittel. Beim Seer Kraftwerksprojekt würde der Schlüssel nun bei zwei Drittel für das Untertal und einem Drittel für das Obertal liegen, da die Kraftwerksanlage auf dem Gemeindegebiet von See und Kappl liegen würde, so Mallaun.
Der Kappler Bgm. Helmut Ladner ist der Meinung, dass alle vier Gemeinden ins Boot zu holen sind. Schließlich geht es um die Finanzierung und diese sei von den Gemeinden See und Kappl alleine nicht zu bewältigen. Zusätzlich ist der Eingriff in den bestehenden Aufteilungsschlüssel sicherlich nicht leicht, obwohl der Vorschlag seines Seer Kollegen vernünftig gedacht sei. „Keiner tut sich leicht etwas abzugeben“, präzisiert Ladner. Für das Kappler Gemeindeoberhaupt stellt sich momentan aber eher die Frage, welches Projekt gebaut wird. „Wenn die Gemeinden nicht zum Zug kommen, dann ist diese Diskussion sowie hinfällig“, so Ladner.
In dieselbe Kerbe schlägt auch Bgm. Werner Kurz. Für ihn stellt sich zuallererst die Frage, ob as Projekt überhaupt machbar ist und ob es eine UVP benötigt. „Erst nach dem Zuschlag können wir verhandeln“, meint Kurz. Die Gemeinde Ischgl verfolgt im Moment aber selbst ein Kraftwerksprojekt am Vellil- und Fimbabach. Aktuell laufen die Gespräche mit den Behörden, wobei es insbesondere um die Restwassermenge geht, berichtet Kurz.
Planungsverbandsobmann Bgm. Anton Mattle sieht die Priorität darin, dass die Gemeinden das Projekt an Land ziehen. Für den Galtürer Gemeinderat ist es aber unvorstellbar den bisherigen Talvertrag aufzuschnüren. Laut Mattle wird aber ein Weg des Kompromisses möglich sein.

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