Studie zeigt Konfliktpotential im Bergsport
Wanderer und Mountainbiker stürmen nicht im Einklang die Gipfel. KFV (Kuratorium fur Verkehrssicherheit) und KURASI (Kuratorium für Alpine Sicherheit) erhoben in einer aktuellen Studie das Verhalten zwischen Wanderern, Bergsteigern und Mountainbikern. Für Spannungen sorgen unterschiedliche Wahrnehmungen zwischen den naturbegeisterten Alpinsportlern.
BEZIRK. Bergsport ist so beliebt wie noch nie. Millionen Sportbegeisterte zieht es jährlich in die Berge, mit dem Ziel, die Schönheit von Mutter Natur in vollen Zügen zu genießen. Doch die stetig steigende Zahl an Sportlern der verschiedensten Sportdisziplinen birgt Konfliktpotential. Eine Befragung des KFV und KURASI unter 440 Wanderern/Bergsteigern und 629 Mountainbikern zeigt, dass häufig unterschiedliche Wahrnehmungen der Grund für Spannungen zwischen den Sportlern sind: So gaben Mountainbiker beinahe doppelt so oft an, Wanderern auszuweichen oder langsamer zu werden als dies von Wanderern wahrgenommen wird. Die Hälfte der Rufe von Mountainbikern, um auf sich aufmerksam zu machen, bleibt vom wandernden Bergvolk ebenfalls ungehört. Lediglich bei einer Signalisierungsart sind sich die Sportler einig: Die Klingel am Mountainbike wird immer gehört. „Gegenseitige Rücksichtnahme ist in den Bergen das Um und Auf, Mountainbiker müssen auch am Berg Rücksicht gegenüber Wanderern üben. Für ein gutes Miteinander ist es wichtig, sich auf eine Weise bemerkbar zu machen, die vom Gegenüber nicht missverstanden werden kann. Durch klare Kommunikation, Toleranz und Rücksicht wird eine gemeinsame Nutzung der Weginfrastrukturen problemlos möglich“, so DI Alexandra KuhneltLeddihn, Präventionsberaterin im KFV.
Wer zu Hilfe eilt
KFV und KURASI wollten wissen, ob Mountainbiker und Wanderer für den Ernstfall gerüstet und bereit sind, in der Not zu helfen. Wanderer und Bergsteiger gaben bei der Befragung doppelt so häufig an, Erste HilfeMaterial mit sich zu fuhren als die zweiradrigen Kollegen (29 Prozent Mountainbiker vs. 57 Prozent Wanderer/Bergsteiger). Dafür schreiten jedoch erheblich mehr Mountainbiker (65 Prozent Mountainbiker vs. 39 Prozent Wanderer/Bergsteiger) zur Tat und leisten Erste Hilfe. „Die beste Ausrüstung bringt nichts, wenn man nicht bereit ist, sie zu benutzen.Gleichzeitig kann ohne passendes Material kaum geholfen werden. Hier haben beide Gruppen etwas nachzuholen“, erklärt KuhneltLeddihn.
Das Handy ist ein lebensrettender Begleiter
In der heutigen Zeit kaum vorstellbar, doch das Handy wird nicht immer bei einem Ausflug in gebirgige Landschaften mitgenommen. Acht Prozent der Mountainbiker und 13 Prozent der Wanderer nehmen kein Handy mit. „Ein geladenes Mobiltelefon, um im Notfall Hilfe anzufordern darf bei einer Wanderung in den Bergen nicht fehlen“, betont Mag. Andreas Wurtele, Geschäftsführer des Kuratoriums für Alpine Sicherheit.
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