Landwirtschaft verbindet: Zusammenarbeit als Weg zum Erfolg

Bezirksobmann Elmar Monz, Bezirksstellenleiter Peter Frank, Vizepräsidentin Helga Brunschmid, Geschäftsführer Christoph Juen, Bezirksbäuerin Gertrud Denoth, Kammerdirektor Ferdinand Grüner und LK-Präsident Josef Hechenberger (v.l.).
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  • Bezirksobmann Elmar Monz, Bezirksstellenleiter Peter Frank, Vizepräsidentin Helga Brunschmid, Geschäftsführer Christoph Juen, Bezirksbäuerin Gertrud Denoth, Kammerdirektor Ferdinand Grüner und LK-Präsident Josef Hechenberger (v.l.).
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GRINS/GRAF (otko). Auch diesen Sommer besuchen die Spitzenvertreter der Landwirtschaftskammer im Rahmen der Bezirksrunde verschiedenste Betriebe in ganz Tirol. Der Fokus liegt dabei auf dem LK-Jahresmotto „Landwirtschaft verbindet – Vernetzung schafft Neues“. Vergangenen Mittwoch stand unter anderem ein Besuch bei der Landwirtschaftlichen Genossenschaft Landeck in Grins/Graf auf dem Programm.
Eine funktionierende, branchenübergreifende Zusammenarbeit ist gerade in den ländlichen Regionen oftmals der Garant für betrieblichen Erfolg. „Wir haben ca. 2.100 Mitglieder und beschäftigen 34 Mitarbeiter, die fast ausschließlich aus dem Bezirk kommen und größtenteils Nebenerwerbslandwirte sind. In erster Linie sehen wir uns als Nahversorger und Partner für die Landwirtschaft“, so Geschäftsführer Christoph Juen.

Starke Landwirtschaft – starke Region

Den hohen Stellenwert solcher Partnerschaften unterstrich auch LK-Bezirksobmann Elmar Monz: „Landeck ist landwirtschaftlich gesehen ein sehr extremer Bezirk mit kleinen Strukturen und erschwerten äußeren Bedingungen. Gerade für uns Bauern ist es daher wichtig ein solchen Betrieb zu haben, der eigenständig ist und uns gehört. Auch verlässliche Partner wie die Gemeinden und die Tourismusverbände, die uns beispielsweise bei dem Sennalmen-Projekt tatkräftig unterstützen, sind wichtig." Beim Projekt Modellregion sei man am richtigen Weg und für die Absetzung der bäuerlichen Produkte brauche man viele Verbündete.
Dass eine intakte Landwirtschaft nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich von großer Bedeutung ist, unterstrich LK-Vizepräsidentin Helga Brunschmid: „Ohne Landwirtschaft stirbt der ländliche Raum. Das belegen leider verschiedene Regionen innerhalb Europas, wo Absiedelung und Verfall die Konsequenzen sind. Neben den wirtschaftlichen Aspekten sind es eben die bäuerlichen Fixpunkte im Jahreskreis, die gesellschaftliche Akzente setzen und dadurch wichtige Impulse in den Regionen sind!“

Kürzungen wären fatal

Für LK-Präsident Josef Hechenberger ist es besonders wichtig über den bäuerlichen Tellerrand hinauszuschauen. Mit Sorge blickt er aber auf geplanten Budgetkürzungen in der Gemeinsamen Agrarpolitik 2021 bis 2027 der EU entgegen. "Wir werden uns als bäuerliche Interessensvertreter klar positionieren und uns aktiv gegen einen solchen Anschlag auf den ländlichen Raum wehren. Für eine funktionierende Landwirtschaft braucht es Bauern, die mit entsprechenden Mitteln ausgestattet sind und auch der Tourismus profitiert von einer gepflegten Landschaft. Wir sind in erste Linie Lebensmittelproduzenten und nicht Landschaftspfleger."

Verstärkte Kooperation als Chance

In Sachen bäuerliche Vermarktung blickt Bezirksbauernobmann Monz in Richtung Süden. Im "Vinschger Bauernladen" in Naturns, der von Reinhold Mesner mitbegründet wurde, werden seit 2005 regional produzierte Produkte verkauft. Ein ähnliches genossenschaftliches Projekt sei auch für den Bezirk Landeck denkbar. "Zwei bis drei solcher Vermarktungsstandorte im Paznaun, Stanzertal und Oberen Gericht sind hier angedacht. In Landeck gibt es bereits jeden Freitag den gut funktionierenden Frischemarkt", so Monz. Derzeit sei man noch in der Planungsphase. Auch im Rahmen der Stadt-Umland-Kooperation des Planungsverbandes Landeck und Umgebung sei solch eine Verkaufsstelle für bäuerliche Produkte in Vorbereitung.
Gerade für die Verarbeitung und Vermarktung ist ein Netzwerk essentiell. "Der Konsument wird kritischer und daher ist eine transparente Produktion wichtig. Wir wollen aber kein Disneyland aufbauen, sondern Lebensmittel produzieren, wo wir kein Futter importieren müssen. Gerade in Tirol haben wir mit unserem Rindfleisch aus der Grundlandwirtschaft ein Alleinstellungsmerkmal", unterstrich Hechenberger. Für die einen sei die Direktvermarktung und für die anderen auch eine kleine genossenschaftliche Lösung mit Einbindung des verarbeitenden Gewerbes und des Tourismus eine Möglichkeit. "Wir müssen die Stärken der Region gemeinsam nutzen und dann ist es für alle eine Win-Win-Situation", so der LK-Präsident.

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