Arlbergtunnel: Ernstfall bei Einsatzübung geprobt

Einsatzkräfte bei der Übung im Tunnel – Bergung von Verletzten aus zwei Bussen, die im Tunnel kollidiert sind. | Foto: ASFINAG
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ST. ANTON. Ein Horrorszenario mit 100 verletzten Personen, dass glücklicherweise nur die Annahme für die Einsatzübung in den Arlberg-Tunnelanlagen war. „In den Arlberg-Tunnelanlagen sind Einsatzkräfte und Behörden aus zwei Bundesländern gefordert – dazu noch die Mitarbeiter von ÖBB und ASFINAG. Koordination und Kommunikation ist deshalb wichtig und muss trainiert werden“, erklärt ASFINAG-Abteilungsleiter Dietmar Harbauer.
Der Tunnel war vergangenen Samstag von 15 bis 21 Uhr für den Verkehr gesperrt – ÖBB und ASFINAG zeigten sich mit dem Verlauf der Übung und dem Fazit der Einsatzkräfte zufrieden. „Alle Beteiligten arbeiteten hoch professionell. Ein großer Dank an alle Einsatzkräfte und Beteiligten“, so Harbauer. Erstmalig war die Übungsanname ein Vorfall im Straßentunnel, bei dem der Eisenbahntunnel zum Rettungsbereich wurde. ÖBB-Einsatzleiter Wolfgang Bachler: „Die Investitionen der vergangenen Jahre in die Sicherheit waren enorm wichtig. Die feste, ebene Fahrbahn im Eisenbahntunnel vereinfachte den Einsatzkräften den Abtransport der Verletzten mit dem ÖBB-Rettungszug.“

Großübung

Zwei vollbesetzte Busse kollidieren im Tunnel – nachkommende Autos überschlagen sich, die Brandgefahr im Tunnel ist hoch. Dieses Schreckenszenario hielt am Arlberg rund 300 Einsatzkräte und Beteiligte auf Trab: sämtliche Feuerwehren des Klostertales, aus Bludenz und St. Anton bis nach Pians sowie Mitglieder des Roten Kreuzes aus den Bezirken Landeck und Bludenz, die Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaften und der Polizei sowie von ÖBB und ASFINAG nahmen an der Übung teil. Allerdings kam es bei den Feuerwehren auf der Tiroler Seite zu einer Panne bei der Alarmierung über die Leitstelle Tirol. Die Feuerwehren des Abschnittes Stanzertal alarmierten sich schließlich selbst. "Es hat bis auf die Alarmierung alles perfekt funktioniert", lobt Bezirksfeuerwehrkommandant Hermann Wolf die Leistung der Florianijünger. Rund 80 Feuerwehrleute aus dem Bezirk waren im Einsatz.
Im Mittelpunk war die Rettung und Evakuierung von etwa 100 verletzten Personen über die Flucht- und Rettungswege zwischen Bahn- und Straßentunnel. Auf Seiten der ÖBB kam der Rettungszug zum Einsatz: dieser Spezialzug ist in Bludenz stationiert und besteht aus einer Feuerwehreinheit (zum Löschen) und einer Rettungseinheit (zum Versorgen der Personen). Bei der Übung wurden die Abläufe und Tätigkeiten sowie der Einsatz des Zuges und das Zusammenspiel der Einsatzkräfte beübt. Die aus dem Straßentunnel über die unterirdischen Fluchtwege geborgenen Personen wurden mit dem ÖBB-Rettungszug nach St. Anton und Langen am Arlberg gebracht.

Per Gesetz vorgeschrieben

Übungen dieser Art sind nicht nur sinnvoll, um Kommunikation und Koordination von Einsatzkräften zu trainieren – sie sind auch gesetzlich vorgeschrieben: Laut Straßentunnel-Sicherheitsgesetz müssen in Tunnelanlagen mit einer Länge über 500 Metern – alle vier Jahre Übungen in entsprechender Größenordnung durchgeführt werden.

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