Galtür: "Wo Albert Einstein in die Berge ging“

Das Alpinarium Galtür lädt am 6. Oktober zur "ORF – Lange Nacht der Museen 2018". | Foto: Alpinarium Galtür/Günter Wett
  • Das Alpinarium Galtür lädt am 6. Oktober zur "ORF – Lange Nacht der Museen 2018".
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GALTÜR. Bereits zum 19. Mal initiiert der ORF diese Kulturveranstaltung. In ganz Österreich öffnen Museen und Galerien Ihre Türen von 18.00 bis 01.00 Uhr früh für die „ORF-Lange Nacht der Museen 2018“.
Das Alpinarium in Galtür ist trotz seiner noch jungen Geschichte – es wurde erst 2003 eröffnet – eines der bedeutendsten alpinen Museen des deutschsprachigen Raums. Es erfüllt nicht nur die traditionellen musealen Aufgaben des Sammelns, Bewahrens und der Erforschung der örtlichen Geschichte, es überschreitet regelmäßig vor allem in kulturellen Belangen die Ortsgrenzen, die Talgrenzen des Paznaun. So gab es 2004 eine Zusammenarbeit mit den Klangspuren in Schwaz, und 2010 mit den Volksschauspielen in Telfs. Auch die „Galtürer Almbegegnungen“, eine Diskussionsreihe zu aktuellen Themen des ländlichen Raumes, zählen dazu. Ebenso Forschungs- und Vermittlungsprojekte mit externen Institutionen wie zB. „Ursina – der Bär im rätischen Dreieck“, „Transmuseum – Flowers from Exile“, „Silvretta Historica“ oder „Der Weg der Schwabenkinder“.
Schriftsteller und Maler, Männer und Frauen aus vielen Ländern sind regelmäßig im Alpinarium Galtür zu Gast, ebenso große Künstler wie Klaus Maria Brandauer.

Mehrfache Auszeichnung

Dieser interdisziplinäre Ansatz des Alpinariums wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. 2006 erhielt es als erste Kultureinrichtung des Bezirkes Landeck das „Österreichische Museumsgütesiegel“. 2007 und 2015 folgten die Nominierungen zum „Europäischen Museumspreis“. Das Alpinarium Galtür wurde von der Europäischen Akademie für den Micheletti Award 2017 nominiert und als einziges Museum mit einem Sonderpreis – einer „Special Commendation“ ausgezeichnet. Die Begründung der Jury war: Das Alpinarium Galtür hat ein überzeugendes Konzept mit einem dramatischen Hintergrund, wobei die einzigartige Atmosphäre des Dorfes, der Charme des Tales mit den beeindruckenden Bergen und der Solidarität der Bevölkerung ein stimmiges Bild ergeben. Das Museum agiert als eine Quelle von sozialem Zusammenhalt und wurde zu einem Modell für die Aufarbeitung anderer Unglücke, weltweit. Dies alles ließ das Alpinarium Galtür zu einem bedeutenden Kulturbetrieb des Landes Tirol werden.

Lawinen-Dokumentation über Galtür

Einen Beitrag zur diesjährigen „Langen Nacht der Museen“ wird ORF III, Kultur & Information am 10. Oktober 2018 um 21.05 Uhr mit der Vorpremiere der 45-minutigen „LAND DER BERGE-Dokumentation „Wo Albert Einstein in die Berge ging“ leisten. Die alpine Sendereihe beschränkt sich ja seit ihrer Premiere 1982 nicht nur Bilder vom Berg zu zeichnen; es ging ihr immer auch um Menschenbilder. So ganz besonders vor rund zwei Jahrzehnten. Nach ersten kürzeren Galtürbeiträgen 1983 und 1985 folgte im Februar 2000 die große Dokumentation „Galtür – ein Dorf im Gebirge“.
Darin schilderten Moderator Dr. Reinhold Stecher, Altbischof von Innsbruck und zeitlebens ein begeisterter Bergsteiger und Regisseur Lutz Maurer die Wunden, die die Lawine im Februar 1999 in die Seelen der Galtürer geschlagen hatte. Sie berichteten aber auch von den Bemühungen und den Versuchen der Menschen, mithilfe ihres tiefen und unerschütterlichen Glaubens die Wunden wieder zu vergessen, wieder in die Zukunft blicken zu wollen.
Darin schilderten Moderator Dr. Reinhold Stecher, Altbischof von Innsbruck und zeitlebens ein begeisterter Bergsteiger und Regisseur Lutz Maurer die Wunden, die die Lawine im Februar 1999 in die Seelen der Galtürer geschlagen hatte. Sie berichteten aber auch von den Bemühungen und den Versuchen der Menschen, mithilfe ihres tiefen und unerschütterlichen Glaubens die Wunden wieder zu vergessen, wieder in die Zukunft blicken zu wollen.

Berühmter Schriftsteller: Ernest Hemingway

Schon damals planten Stecher und Maurer einige Jahre später eine zweite Dokumentation über Galtür zu drehen. Sie sollte helfen, die dunklen Schatten der Vergangenheit zu lichten, sollte die Seiten des Ortes und seiner Berge zeigen, die Galtür zu einem „alpinen Idyll“ werden ließen. So hatte einst ein berühmter Schriftsteller nach einem Besuch Galtürs eine Kurzgeschichte genannt: Ernest Hemingway.
Auf der Suche nach einem geeigneten Anlass – Reinhold Stecher starb leider bereits 2013 – stieß Maurer auf weltberühmte Gäste, die Galtür schon vor weit über 100 Jahren besucht hatten, weltberühmte Wissenschaftler, allen voran: Albert Einstein und Musiktheoretiker Heinrich Schenker, aber auch der Philosoph Sir Karl Popper. Nicht zu vergessen der Schriftsteller Karl Kraus und der Komponist Ernst Krenek.
LAND DER BERGE berichtet am 6. Oktober 2018 im Galtürer Alpinarium nicht nur von diesen berühmten Namen, sondern beleuchtet Galtür und seine Berge auch rund ums Jahr, widmet sich ganz besonders den Winterfreuden im heutigen „alpinen Idyll“! Ein großer österreichischer Alpinist, der schon in jungen Jahren während seiner Berg- und Skiführerausbildung viele Monate in und rund um Galtür verbracht hatte, präsentiert die 276. Folge von LAND DER BERGE.

Abendprogrammpunkte:

- Führungen durch die Ausstellung „GANZ OBEN – Geschichten über Galtür und die Welt“ - Kinderrallye durch die Ausstellung
- Vorpremiere LAND DER BERGE Dokumentation „Wo Einstein in die Berge ging“

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