Hauskrankenpflege
Niemand wird jetzt im Stich gelassen

- Susanne Sattler-Peter aus Reichenfels ist insgesamt seit 26 Jahren als Pflegeassistentin tätig und verlor nie die Freude am Beruf.
- Foto: Privat
- hochgeladen von Simone Koller
Mitarbeiter der Hauskrankenpflege geben trotz der herrschenden Corona-Krise alles für die Klienten.
BAD ST. LEONHARD. Insbesondere ältere Menschen zählen zur Risikogruppe für eine Erkrankung an dem Corona-Virus. Viele von ihnen bedürfen jedoch täglicher Betreuung: Mitarbeiter der AVS müssen die Versorgung ihrer Klienten weiterhin gewährleisten, wodurch nun noch mehr Druck und Verantwortung auf ihren Schultern lastet. Mit der Pflegeassistentin Susanne Sattler-Peter wird eine Heldin des derzeitigen Alltags vor den Vorhang geholt.
Rund um die Uhr im Einsatz
Die Betreuung durch die Hauskrankenpflege steht von Montag bis Sonntag täglich zur Verfügung. Klienten werden bis zu vier Mal am Tag besucht, wie Sattler-Peter erklärt: "Je nach Bedarf wird die Pflege auf jeden individuell abgestimmt." Die Pflegeassistentin ist seit 16 Jahren im Oberen Lavanttal von Reichenfels bis Preitenegg für die AVS im Einsatz. "Wir sind momentan an der Front im Kampf gegen das Corona-Virus. Täglich kommen wir mit Risikopatienten in Kontakt, die auf unsere Leistungen angewiesen sind", betont Sattler-Peter.
Doppelte Belastung
Durch die leichte Übertragung des Virus müssen Mitarbeiter einerseits auf ihre Gesundheit achten und andererseits dürfen Klienten aber nicht zu kurz kommen. "Niemand möchte einen alten Menschen mit dem Virus infizieren, das macht eine enorme psychische Belastung spürbar", erzählt die Pflegeassistentin. Zudem werden Klienten nie von denselben Mitarbeitern betreut: Die Dienst- beziehungsweise Tourenpläne werden immer unterschiedlich ausgerichtet. Dadurch könnte eine infizierte Person unzählige weitere Menschen anstecken.
Schutzmasken
Seit einiger Zeit wird dem Mund-Nasen-Schutz ein hoher Stellenwert beigemessen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Jedoch kam dabei die Hauskrankenpflege deutlich zu kurz, wie Sattler-Peter meint: "Wir haben anfangs keine Schutzmasken zur Verfügung gestellt bekommen." Die Arbeit mit Handschuhen und Desinfektionsmittel war schon vor der Krise Normalität in diesem Bereich und die Hygienemaßnahmen wurden ebenso verschärft. Aber erst vor rund drei Wochen erhielten die Pflegekräfte ihre Schutzmasken: "Wir hatten auf jeden Fall ein mulmiges Gefühl, wenn man mit Personen der Risikogruppe ohne Mundschutz in Kontakt trat. Die Angst war und ist nach wie vor ein ständiger Begleiter, aber die Freude zur Arbeit mit alten Menschen überwiegt dennoch."
Kontakt reduzieren
Aufgrund der Krise werden einige Klienten momentan von Familienmitgliedern betreut, doch das ist nicht überall möglich. "Viele haben gar keinen außer uns. Dadurch kann der Kontakt zu den Personen nur schwer auf ein Minimum reduziert werden", so die AVS-Mitarbeiterin. Außerdem übernehmen die Pflegekräfte wieder die Betreuung, wenn im familiären Verbund dabei Probleme auftreten: "Wir lassen keinen alten Menschen im Stich."
Aufgabenbereich
Im Sprengel Bad St. Leonhard umfasst das Team rund um Monica Ranninger insgesamt 29 Mitarbeiter. "Klienten wissen unsere Tätigkeit unter anderem als Hauskrankenpfleger zu schätzen, jedoch merkt man das seitens der Gesellschaft nicht. Diese Branche ist noch eher unbekannt", so die engagierte Pflegeassistentin. Diese Arbeitskräfte übernehmen die Besorgung von Medikamenten und Einkäufen sowie die gesamte Pflege von Menschen, die momentan der größten Gefahr ausgesetzt sind.
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