139.000 Euro für Service- und Beratungsstellen für Frauen in der Süd- und Südweststeiermark
Landesregierung beschloss erste Tranche an Förderungen für Organisationen, die sich für die Verbesserung der Situation von Frauen einsetzen, ihnen in schwierigen Situationen zur Seite stehen und Bewusstseinsarbeit leisten.
Was die Verbesserungen der Situation der Frauen in der Gesellschaft betrifft, ist schon viel geschehen. In den letzten zehn Jahren wurden wesentliche Verbesserungen am Arbeitsmarkt beschlossen, wie die Einführung eines Mindestlohnes für alle Kollektivverträge, ein Wochengeld für freie Dienstnehmerinnen oder ein Zuschlag für Mehrarbeitsstunden bei Teilzeitbeschäftigung. Der Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen wurde beschleunigt, seit 2010 ist das einkommensabhängige Kindergeld Realität. Das gibt vor allem Frauen die Chance, Familie und Beruf besser unter einen Hut zu bringen und rascher wieder in den Beruf einzusteigen. Auch im Zugang zu Bildung und im Bereich des Gewaltschutzes konnten wesentliche Verbesserungen erreicht werden.
Dennoch gibt es noch viel zu tun. Jede fünfte Frau in Österreich hat seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt erfahren. Der Großteil der unentgeltlichen Familienarbeit wird noch immer von Frauen geleistet, gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist in vielen Berufsfeldern noch immer nicht gegeben, und ein Blick in die Chefetagen der Wirtschaft zeigt, dass nach wie vor eine gläserne Decke existiert, wenn es um Führungspositionen in Wirtschaft und Politik geht. „Früher ging es um das Wahlrecht für Frauen oder menschenwürdige Arbeitsbedingungen für Fabrikarbeiterinnen, heute geht es – nach wie vor – um gleichen Lohn für gleiche Arbeit, um eine selbstbestimmte Lebensgestaltung und gleichberechtigten Zugang zu Führungspositionen in Wirtschaft und Politik“, so Frauenlandesrätin Ursula Lackner.
Nicht zuletzt ist das Thema Gewalt an Frauen und Mädchen nach wie vor brandaktuell – wie auch die derzeit laufenden „16 Tage gegen Gewalt“ zeigen, in deren Rahmen es landesweit wieder eine Vielzahl von Aktionen und Veranstaltungen gibt. Bis zum 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, wird der Fokus auf die vielen Formen von Gewalt gelenkt, unter denen Frauen und Mädchen weltweit zu leiden haben – heuer insbesondere auf die ökonomische Gewalt.
Förderungen beschlossen
In der Steiermark gibt es zahlreiche Organisationen, die sich mit unterschiedlichen Angeboten und Aktivitäten für die Verbesserung der Situation von Frauen einsetzen und ihnen in schwierigen Situationen zur Seite stehen. „Wie wertvoll ihre Arbeit ist, zeigen die seit Jahren wachsenden Zahlen bei den Beratungsgesprächen, die viele Organisationen anbieten“, so Frauenlandesrätin Ursula Lackner.
Das Land Steiermark unterstützt das Netzwerk der steirischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen und ergänzende Initiativen und Aktivitäten in diesem Bereich. Heute hat die Landesregierung Förderungen für 13 Organisationen für die Jahre 2019 und 2020 in der Höhe von rund 900.000 Euro beschlossen. Eine weitere Tranche an Förderungen wird zu Jahresbeginn 2019 folgen.
Beschlossene Förderungen für die Jahre 2019 und 2020
81.003 Euro für Verein freiraum – Basistätigkeit Frauenberatungsstelle Leibnitz inkl. Sprechtage Arnfels 2019 - 2020
58.475 Euro für Verein Akzente – Basistätigkeit Frauen- und Mädchenberatungsstelle Deutschlandsberg 2019 - 2020
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