Ortsreportage
"Die Marktgemeinde Wildon ist ein lebenswerter Ort"

- Die Marktgemeinde Wildon ist lebenswert für Familien und gleichzeitig ein attraktiver Wirtschaftsstandort.
- Foto: Gernot Ambros
- hochgeladen von Kerstin Reinprecht
MeinBezirk spricht mit dem Wildoner Bürgermeister Christoph Grassmugg über die aktuellen Projekte, den zweigleisigen Bahnausbau und den Stellenwert der Vereine in der Marktgemeinde.
MeinBezirk: Herr Bürgermeister, Sie sind seit April letzten Jahres im Amt, lassen wir die Zeit Revue passieren. Welche Projekte wurden bereits umgesetzt?
Bürgermeister Christoph Grassmugg: Mein Vorgänger, Karl Kowald, hat bereits viel Vorarbeit geleistet, das möchte ich eingangs nicht unerwähnt lassen. Eines der großen Projekte, das wir unlängst abgeschlossen haben, das mich persönlich sehr freut, war die Errichtung einer neuen Kinderkrippe. Der Bau konnte kosteneffizient, mit rund 416.000 Euro und in einer kurzen Zeit, innerhalb von sechs Monaten, fertiggestellt werden. So können wir sicherstellen, dass für alle angemeldeten Kinder ein Platz in unseren Betreuungseinrichtungen der Marktgemeinde Wildon auch angeboten werden kann.
Ein wesentliches Thema für unsere Marktgemeinde ist auch der Hochwasserschutz an der Mur. Das ist ein großes Projekt mit geschätzten Kosten von rund 20 Millionen Euro und eine langfristige Investition, die sowohl monetär als auch planerisch herausfordernd wird. Dabei spielt der ÖBB-Ausbau und die dadurch notwendige neue Brücke eine wesentliche Rolle. Andere Maßnahmen wie etwa am Wurzingbach haben wir bereits gesetzt. Auch alle großen Katastrophenschäden aus dem Vorjahr, vorwiegend im Straßenbereich, wurden schon behoben.
Wildon ist ein wichtiger Wirtschaftsstandort, welche Möglichkeiten erschließen sich hier?
Grassmugg: Mit der Firma Liebherr möchte sich ein großer Player ansiedeln. Mit diesem großen Infrastrukturprojekt in den kommenden Jahren werden auch 400 neue Arbeitsplätze geschaffen, was ich für die Region begrüße.
Welche Projekte sind aktuell in Planung?
Grassmugg: Wir erweitern laufend die Infrastruktur, zum Beispiel aktuell die zusätzliche Zufahrt für die Firma Ecoplast. Dabei stellen wir nicht nur die mögliche Erweiterung für den Betriebsstandort dieses Unternehmens sicher, sondern entlasten durch die so geschaffene Zufahrt für die Biogasanlage auch den Ortsteil Stocking. Wir haben auch für den Badesee ein Projekt in Planung. Uns ist sehr wohl bewusst, was wir hier für ein schönes Kleinod haben. Aber wir wissen auch, dass es mittelfristig notwendig ist, in die Infrastruktur zu investieren. Das reicht von der Gastronomie bis hin zu den Bademöglichkeiten und den Gegebenheiten, wir evaluieren gerade, was möglich ist.

- Bürgermeister Christoph Grassmugg
- Foto: Photoworkers
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Wie schreitet der Bahnausbau voran?
Dazu haben wir das Leader-Projekt "Zukunftsfestes Wildon" eingereicht und erhalten eine EU-Förderung. Dieses Projekt ist für uns in der Gesamtentwicklung wichtig. Und uns geht es darum, dass wir mit einer starken Bürgerbeteiligung im nächsten Jahr eine Basis schaffen, um gemeinsam eine Lösung zu finden. Unser größtes Ziel ist dabei, dass der Ortskern Wildon irgendwann umfahren werden kann. Dazu gibt es auch die Forderung einer Unterflurtrasse, an der wir festhalten. Wir wollen im Gesamten ein konstruktiver Partner für dieses große Infrastrukturprojekt sein und so das Bestmögliche in Bezug auf Lebensqualität, Lärmschutz und Emissionsschutz für unsere Bevölkerung erreichen.
Dazu bin ich froh, dass wir im Rahmen des Leader-Projektes die Unterstützung von Mathias Mitteregger, der ein gebürtiger Wildoner und ausgewiesener Verkehrsexperte ist, erhalten. Er wird uns in diesem Prozess begleiten. Ich kann es nur nochmals wiederholen, uns ist es wichtig, Wildon als lebenswerten Ort zu erhalten.
Ihnen ist der Zusammenhalt innerhalb der Gemeinde ein besonderes Anliegen. Welche Rolle spielen dabei die Vereine?
Grassmugg: Wir haben einen klaren Fokus auf die Vereine und Körperschaften, wie unsere Feuerwehren, die wir natürlich bestmöglich ausstatten. Ich möchte hier meinen Dank an alle Vereine, etwa vom Elternverein über den Tennisverein bis hin zum Musikverein, aussprechen und allen Freiwilligen, für ihr Engagement und wie sie sich in das Wildoner Gesellschaftsleben einbringen, danken. Insgesamt haben wir an die 100 Vereine, die werde ich auch weiterhin unterstützen.
Das Angebot wird von der Bevölkerung angenommen und diese gelebte Kultur macht den Zusammenhalt aus. Ich glaube, dass es essenziell ist, dass eine Ortschaft in der Größe von Wildon eine aktive Community hat, die auch gelebt wird.
Wie wichtig ist es Ihnen, die gelebte Kultur und Tradition in der Marktgemeinde zu erhalten?
Grassmugg: Ich glaube, es gibt kein Wochenende im Jahr, an dem man in Wildon nichts unternehmen kann. Von Feuerwehrfeste über Musikkonzerte bis hin zu Kultur- und Sportveranstaltungen gibt es ein breites Angebot neben den saisonalen Veranstaltungen wie Faschingsumzügen, Fleischweihen zu Ostern oder Erntedankfeierlichkeiten. Wir sind ein wachsender Ort mit entsprechendem Zuzug, aber die Tradition wird umso mehr in der Gemeinschaft gelebt. Und ich glaube, dass das der wesentliche Punkt ist, neben allem, was man als Kommune an Infrastruktur, Wohlstand und Sicherheit bieten kann.
Wie wichtig ist Ihnen der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs?
Grassmugg: Ich setze mich ganz intensiv auch im Tourismusverband dafür ein, dass Mikro-ÖV ein Teil des öffentlichen Verkehrs ist, weil Orte wie beispielsweise Wildon einen Vorteil davon haben. Das macht uns noch besser als Verkehrsknotenpunkt erreichbar, als wir es ohnehin schon sind. Ich traue mich zu behaupten, dass wir eines der besten öffentlichen Busnetze haben, wir sind eine Gemeinde, die bezirksübergreifend mit drei Buslinien die beiden Bahnhöfe in Wildon und Werndorf anbindet. Dies ist nicht nur für Pendlerinnen und Pendler sowie Schülerinnen und Schüler wichtig, sondern bietet auch den Einwohnerinnen und Einwohnern eine attraktive Anbindung ohne lange Wartezeiten.
Aktuelle Veranstaltungen im Überblick:
- Sonntag, 6. Oktober: Erntedank, Treffpunkt am Hauptplatz um 8:30 Uhr
- Samstag, 19. Oktober: Kastanienbraten mit der Feuerwehrjugend, Rüsthaus FF Wildon um 15 Uhr
- Samstag, 26. Oktober: Familienwanderung am Nationalfeiertag um 10 Uhr
- Montag, 18. November: Auftakt "Zukunftsfestes Wildon" im Schloss Wildon ab 18 Uhr
- Samstag, 23. November: Adventmarkt in der Gruam der VP Frauen um 13 Uhr
- Sonntag, 24. November: Adventmarkt der FF Wildon, Rüsthaus Wildon um 10 Uhr
Weitere Infos zu den beteiligten Firmen:
Rekord Fenster Weitendorf



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