One-Woman-Show in Leoben

Hera Lind und die Lesung, die keine war

Vergangenen Donnerstag luden die Buchhandlung Morawa und das KulturQuartier Leoben zur Lesung des neuen Tatsachenromans "Mit dem Mut zur Liebe" von Bestseller-Autorin Hera Lind. 

LEOBEN. Hera Lind eröffnete die als Lesung angekündigte Veranstaltung allerdings mit den Worten: "Das ist keine Lesung heute, ich mache das immer ganz spontan. Lesen könnt ihr ja selbst." Stattdessen unterhielt die Autorin ihre Publikum mit Geschichten aus ihrem umtriebigen Leben voller Höhen und Tiefen und erwähnte ihre literarischen Werke nur am Rande. Umso mehr trumpfte Hera Lind mit ihrer Persönlichkeit auf.

"Es war auf jeden Fall keine Lesung im herkömmlichen Sinne. Meine Erwartungen wurden sogar übertroffen. Es war wirklich lustig und überraschend persönlich."
Silvia S., Zuschauerin

Wie aus Herlind Wartenberg Hera Lind wurde

In einer knappen Stunde erfuhren die anwesenden Zuhörerinnen und Zuhörer aus erster Hand so einiges über die Autorin. Angefangen bei ihrer schrecklichsten Lesung zur Adventszeit in einem Salzburger Männergefängnis, bei dem sie die Insassen letztendlich mit einem Weihnachtslied zu Tränen rührte. Außerdem erklärte die studierte Opernsängerin und Theologin wie sie aus ihrem einst verhassten Vornamen Herlind ihr Pseudonym bastelte und wie sie während ihrer ersten von vier Schwangerschaften mit dem Schreiben ihres ersten Romans begann um sich selbst zu unterhalten.

Sehr persönliche Einblicke in ihr Leben teilte Hera Lind ebenso mit den Besucherinnen und Besuchern. So erzählte sie vom Höhenflug zu ihren ersten Bestsellern "Das Superweib" und "Die Zauberfrau", deren Verfilmungen und Parties in Hollywood mit Bernd Eichinger und Iris Berben. Aber auch von ihrem großen Absturz sprach Hera Lind als sie, angetrieben von der deutschen Klatschpresse, aufgrund ihres Privatlebens in den Augen der Öffentlichkeit in Ungnade fiel.


Vom gefallenen Superweib zum Comeback als Biographin 

Der Skandal eines Flirts, der sie die Beziehung zum Vater ihrer vier Kinder und den Vertrag mit ihrem damaligen Verlag kostete, führte aber unweigerlich zu ihrer Wandlung von der "Frauenbuch-Autorin" zur Verfasserin von Tatsachenromanen, in denen sie von Leserinnen und Lesern eingeschickte Lebensgeschichten zu Papier bringt. Einige dieser Werke besprach sie noch kurz um den Anwesenden Lust auf die Bücher zu machen. Was ihr unbestritten gelang, denn nach Ende der Hera Lind One-Woman-Show stürmten viele der Gäste den Bücherstand um sich ein oder mehrere Exemplare zu sichern. Die Erfolgsautorin nahm sich ausführlich Zeit um mit ihren Fans ein paar freundliche Worte zu wechseln und Autogramme zu geben. Ein sehr gelungener Abend mit einer bodenständigen Autorin, die mit Selbstironie und Humor überzeugte.

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