Niklasdorf
Bademeister: Für Wolfgang Krenn ist es ein Traumberuf

Heribert Kosar (li.) und Wolfgang Krenn mit dem Probengläschen für die Wasserprobe. Im Photometer wird der Chlor-Gehalt und pH-Wert bestimmt. | Foto: Gaube
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Ist Bademeister wirklich ein Traumberuf? Für den Leobener Wolfgang Krenn ist sein Job im Freibad Niklasdorf die Erfüllung seiner beruflichen Wünsche.

NIKLASDORF. "Ich bin liebend gerne Bademeister. Es ist ein Beruf, den ich zum großen Teil im Freien ausüben kann, ", sagt Wolfgang Krenn. Der 59-Jährige ist im Freibad Niklasdorf Teil des dreiköpfigen Teams der "Fachangestellten für Bäderbetriebe" – so lautet die offizielle Berufsbezeichnung.

Gelbes T-Shirt, blaue Short, Sonnenbrille: In dieser "Arbeitskleidung" lässt uns Krenn ein wenig hinter die Kulissen seines Jobs blicken. Hinter seinem Traumjob stehen vielfältige Herausforderungen. Ganz klar, ein Bademeister muss eine Ausbildung als Wasserretter und in Erster Hilfe haben. Er muss eine spezielle Zulassung haben, um die Filteranlage bedienen zu dürfen. Auch Wasserproben müssen regelmäßig entnommen und analysiert werden. Das Rasenmähen gehört ebenfalls zu seinen Aufgaben.

Abendstimmung im Freibad Niklasdorf: Erst um 21 Uhr endet der Dienst der Bademeister. | Foto: Gaube
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Zwei-Schicht-Betrieb in Niklasdorf

Während anderswo händeringend nach Bademeistern gesucht wird, verfügt die Marktgemeinde Niklasdorf über ein langjähriges Stammpersonal. Wolfgang Tantscher und Heribert Kosar sind seit 2003 "an Bord", Krenn ist seit elf Jahren Saisonarbeiter. Gearbeitet wird im Schichtbetrieb: Der Frühdienst beginnt um 5.30 Uhr, der Nachmittags-Bademeister ist von 13 bis 21 Uhr im Dienst.  

Mit Saugarbeiten im Schwimmbecken, der Filterreinigung und Entnahme von Wasserproben beginnt der Tag eines Bademeisters. Und mit der Wasserreinigung und Rückspülen der Filterkessel endet er auch. Häufig müssen sich Krenn und seine Kollegen nach Badeschluss auch bücken. Obwohl für Raucherinnen und Raucher Aschenbecher zur Mitnahme auf die Liegewiese bereit stehen, werden doch Zigarettenstummel achtlos weggeworfen.

Schwimmbecken und Liegewiese im Blick: Wolfgang Krenn (li.) und Heribert Kosar. | Foto: Gaube
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Aufsichtspflicht des Bademeisters

Neben diesen Arbeiten muss ein Bademeister immer auf Achse sein, um seiner Aufsichtspflicht nachzukommen. "Man bekommt ein Gespür, wo und wem etwas passieren kann. Man muss vorausschauend und wachsam sein. Unser Freibad in Niklasdorf ist nicht allzu groß, wir können die Becken und das Gelände gut überblicken", erzählt Krenn. 
Er hat heuer bei einem medizinischen Notfall Erste Hilfe geleistet, die Rettungskette habe in Folge bestens funktioniert, der Badegast konnte das Krankenhaus nach ambulanter Versorgung am gleichen Tag wieder verlassen.

Ferienspaß im Freibad

Neben dem Stammpersonal hat das Freibad  Niklasdorf viele Stammgäste, die den großen Teil ihrer Freizeit in der idyllischen Anlage mit Blick auf die Mur und die heimischen Berge verbringen. "In den Ferien sind wir fast jeden Tag hier. Es macht Spaß, mit meinen Freunden die Wasserrutsche zu benutzen oder im Becken zu spielen", erzählt der 14-jährige Holger. 
"Niklasdorf ist ein Familienbad. Meine Kinder finden hier tolle Spielmöglichkeiten im und am Wasser", sagt Gudrun. "Wolfgang Krenn ist für mich der beste Bademeister, den es überhaupt gibt", betont Gaby. Und hat ihm selbstgemachte Marillenknödel mitgebracht, die er in seiner Mittagspause mit Genuss verzehrt. 

Kontakt zu den Menschen

"Es ist der Kontakt zu den Menschen, der meinen Beruf so besonders schön macht. Ich verkrieche mich nicht, ich bin kommunikativ. Aber ich kann auch streng sein, wenn es wiederholt Verstöße gegen die Badeordnung gibt", sagt Krenn. Und so kann ein "Bliaz", wie Krenn seine Pappenheimer nennt, sogar mit Badeverbot belegt werden. Aber das komme sehr selten vor, so Krenn. 
Da er vorwiegend in der Nachmittagsschicht arbeitet, hat Krenn Zeit für seine sportlichen Hobbys. Mit Bergsteigen, Radfahren und regelmäßigen Besuchen im Fitnessstudio hält sich der ehemalige Laufsportler fit. 

Das Team im Freibad-Restaurant: Alissa Winkler, Maria Kutschi und Birgit Pink (v.l.). | Foto: Gaube
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Restaurant mit Ausblick

Mitunter ist für das Bademeistertrio auch kurz Zeit für einen Kaffee oder ein Getränk im Freibadrestaurant. Es wird seit vier Jahren von in Vordernberg ansässigen Firma "Bohnus" geführt. Birgit Pink, Maria Kutschi und Alissa Winkler verwöhnen ihre Gäste mit einem Lächeln und mit einer ansprechenden Speiseauswahl – vom Schweizer Wurstsalat über das Wiener Schnitzel bis zur Pizza, die man genüsslich auf der Terrasse mit Blick auf die Badeanlage genießen kann.

  • Tipp : Fest anlässlich "20 Jahre neues Freibad Niklasdorf", am Freitag, 4. August 2023: Musik mit der Gruppe "Prometheus", Open End mit allgemeinem Nachtschwimmen. Ausweichtermin bei Schlechtwetter ist der 25. August.

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