Pflegeassistentin Katrin Reiter
"Den letzten Lebensabschnitt so schön wie möglich gestalten"

- Katrin Reiter geht in ihrem Beruf als Pflegeassistentin in der Seniorenresidenz Steinkellner in Leoben-Donawitz auf. Sie freut sich täglich darauf, für die Senioren da zu sein.
- Foto: Astrid Höbenreich-Mitteregger
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Katrin Reiter ist mit Leib und Seele Pflegeassistentin in der Seniorenresidenz Steinkellner in Leoben. Sie erzählt über ihren Beruf.
LEOBEN. Hört man Katrin Reiter über ihre Arbeit als Pflegeassistentin in der Seniorenresidenz Steinkellner erzählen, dann weiß man: Für die 50-jährige Leobenerin ist diese Tätigkeit nicht nur Beruf, sondern Berufung. Katrin Reiter hat, was es braucht, um ältere Menschen liebevoll zu betreuen, sei es in pflegerischer Hinsicht als auch im sozialen Umgang mit ihren „Schützlingen“. „Ich gehe jeden Tag mit einer solchen Freude zur Arbeit, weil es mich einfach glücklich und zufrieden macht, wenn ich sehe, wie sehr sich die Senioren über Hilfe und Ansprache freuen. Meine Motivation ist es, die Menschen, die hier bei uns wohnen, während ihres letzten Lebensabschnitts zu begleiten und ihnen den Alltag so schön wie möglich – mit viel Humor und Einfühlungsvermögen – zu gestalten“, erzählt die Pflegeassistentin.
Liebe zum Pflegeberuf entdeckt
Sie hat noch genau den Tag ihres Arbeitsantrittes im Kopf: „Es war der 9. August 2011. Ich habe mich einen Tag zuvor beworben und es hieß, ich solle gleich am nächsten Morgen als Heimhelferin beginnen. Zuvor habe ich als Bürokauffrau gearbeitet. Die Liebe zum Pflegeberuf habe ich durch die private Pflege meiner Schwiegermutter entdeckt und unter anderem auch deshalb umgesattelt.“
Von der Heimhelferin zur Pflegeassistentin
Acht Jahre lang arbeitete Katrin Reiter als Heimhelferin, von 2019 bis 2021 machte sie schließlich berufsbegleitend die Ausbildung zur Pflegeassistentin. „Ich könnte und möchte mir keinen anderen Beruf mehr vorstellen. Mir gefällt der Umgang mit betagten Menschen. Unsere Bewohner sind hier zwischen 70 und 100 Jahren alt. Das Schönste daran ist es, ihre Dankbarkeit zu spüren, und auch jene der Angehörigen. Ich freue mich einfach, für die Leute da zu sein“, sagt die 50-Jährige, die von den Bewohnern schon immer sehnlich im Dienst erwartet wird.
Den Lebensgeschichten lauschen
Neben den pflegerischen Maßnahmen, seien die Gespräche, die zwischenmenschliche Beziehung, enorm wichtig für das Wohlfühlen der Menschen, weiß Reiter. „Wir führen viele Gespräche, ganze Lebensgeschichten werden erzählt und es kommen Erlebnisse zutage, die das gesamte Leben – oft auch negativ – beeinflusst haben, wie etwa Hänseleien in der Kindheit. Aber auch über den ersten Kuss der großen Liebe wird gesprochen“, lächelt Katrin Reiter.

- Egal ob pflegerische Maßnahmen, Animation, Gehtraining, Gespräche oder Gesellschaftsspiele mit den Senioren: Katrin Reiter übt mit Leib und Seele den Pflegeberuf aus.
- Foto: Astrid Höbenreich-Mitteregger
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Tag- und Nachtdienst
Ihr Tagdienst beginnt um sieben Uhr früh und endet mit Pausen dazwischen um 18.30 Uhr. Der Nachtdienst dauert von 18.30 bis sieben Uhr früh. "Ein Tagdienst beginnt mit einer Besprechung über die vorhergehende Nacht. Danach steht die Morgenpflege an und dann geht es um acht Uhr für alle in den Speisesaal zum Frühstück. Ich und meine Kolleginnen und Kollegen sind für rund 22 Leute da. Während gefrühstückt wird, machen wir die Zimmer fertig“, sagt Reiter. Über den Tag verteilt gibt es für die Senioren noch Jause, Kaffee, Gehtraining und Animation wie die „Zeitungsrunde“, Bewegungsübungen oder Spiele. Einmal pro Woche steht Musik am Nachmittag am Programm. „Da blühen die Menschen richtig auf dabei! Genau wie bei unseren einzigartigen Schlagerpartys!“
Team und Bewohner wie Familie
Nach belastenden, herausfordernden Situationen in ihrem Beruf gefragt, fällt Katrin Reiter nur ein, dass die Isolation der Bewohner während der Corona-Pandemie ziemlich hart für alle war. „Ansonsten überwiegt für mich eindeutig das Positive. Unser Team und die Bewohner sind für mich wie Familie“, betont Katrin Reiter, die auch die Hospizausbildung absolviert hat. Übrigens: Ihre 25-jährige Tochter hat ebenfalls die Leidenschaft zum Pflegeberuf gepackt, sie arbeitet nun im zweiten Haus der Seniorenresidenz Steinkellner als Heimhelferin.
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