Der Österreicher Rudolf Steiner und die Anthroposophische Medizin
Ein Vortrag von Herrn Dr. med. univ. Reinhard Schwarz aus Graz.
Montag, dem 27.01.2014,19:30 Uhr im Congress Leoben
Veranstalter:
Obersteirischer Kulturbund
Absolventenverein des BG Leoben
Rudolf Steiner ist ein leider wenig bekannter, aber doch sehr bedeutender Österreicher gewesen, welcher von 1861-1925 gelebt hat. Er war das Kind eines Eisenbahners, der aus seinem Sohn einen Ingenieur der Technik werden lassen wollte, weshalb Steiner in Wiener Neustadt die Realschule besuchte, um dann auf der technischen Hochschule in Wien zu inskribieren. Der junge Rudolf verdiente sich als Hauslehrer sein Studium und lernte im ersten Studienabschnitt durch seinen Professor für deutsche Sprache Karl-Julius Schröer gründlich die Schriften Goethes kennen. Schröer vermittelte den jungen Steiner schließlich an das Goethe- u. Schillerarchiv nach Weimar, wo Rudolf Steiner die wenig bekannten und wenig geschätzten naturwissenschaftlichen Schriften Goethes herausbrachte. Bei diesem intensiven Studium lernte er Goethes Methode der Naturforschung kennen, welche ihm sehr entgegenkam, da er selbst in der Lage war, in geistigen Welten zu forschen. Goethe hatte in seiner Metamorphose der Pflanzen einen Erkenntnis-Zugang zum Lebendigen gefunden, welchen Steiner dann auch noch für das Seelische und Geistige erweitern konnte. Er begründete 1913 die Anthroposophische Gesellschaft und wurde schließlich zum Anreger für unterschiedliche Lebensgebiete: 1919 wurde die erste Waldorfschule in Stuttgart begründet, 1920 auf Anfrage von Ärzten und Pharmazeuten Vorträge zu einer Erweiterung der Medizin nach geisteswissenschaftlichen Gesichtspunkten begonnen, die Heilpädagogik befruchtet, der biologisch-dynamische Landbau begründet, Eurythmie als neue Kunstform entworfen, ein Kurs für Sprachgestaltung und dramatische Kunst gehalten, Mysteriendramen aufgeführt und Kurse für Priester gehalten.
Die anthroposophische Medizin wurde in strenger Zusammenarbeit v.a. mit der Ärztin Dr. Ita Wegman und weiteren Ärzten aufgebaut. Sie umfasst dzt. eine weltweite Bewegung, die in Deutschland, der Schweiz, Holland, Schweden und Brasilien eigene Kliniken betreibt, neben vielen Arztpraxen. Die Mistelbehandlung des Krebses ist ein Ergebnis dieser Zusammenarbeit.
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