Leobener Ehrenbürger
Siegfried Ussar ist im Alter von 90 Jahren verstorben
Der ehemalige Direktor der Volksschule Leoben-Göß, Landtagsabgeordneter außer Dienst und Ehrenbürger der Stadt Leoben Siegfried Ussar verstarb am Dienstag im 91. Lebensjahr. Über Jahrzehnte hinweg war Ussar innerhalb der Stadt Leoben tätig und prägte das örtliche Kulturleben wesentlich mit.
LEOBEN. „Man hat von jedem immer noch etwas gelernt“, lautete das Motto von Siegfried Ussar, langjähriger Stadtrat und Kulturreferent von Leoben, Landtagsabgeordneter und Ehrenbürger der Stadt Leoben. Der gebürtige Judendorfer galt als hingebungsvoll, tatkräftig, umsichtig und humorvoll und widmete sein ganzes Leben dem Wohl seiner Heimatstadt und der Allgemeinheit. „Ich habe mich immer bemüht, der Gemeinschaft mehr zu geben, als von ihr zu nehmen. Es ist schön, wenn man etwas bewegen kann", sagte er einmal anlässlich eines runden Geburtstags von ihm.
Siegfried Ussar ist am Dienstag im Alter von 90 Jahren gestorben. Bis zuletzt nahm er am politischen und kulturellen Leben der Stadt Leoben regen Anteil und zeigte stets hohe Wertschätzung für die Leistung anderer.
Engagierter Sozialdemokrat
Siegfried Ussar wurde am 10. Mai 1933 als Sohn eines Tischlers und der Tochter eines Bergarbeiters geboren. Er besuchte in Leoben die Pflichtschule und legte die Matura im Jahre 1953 an der Bundeslehrerbildungsanstalt in Graz ab. Nachdem Ussar die Lehrbefähigungsprüfung mit Auszeichnung abgelegt hatte, stand er über 44 Jahre lang im Schuldienst an der Volksschule Leoben-Göß, davon 30 Jahre als Direktor.
Daneben engagierte sich der Leobener seit seiner Jugend für die sozialdemokratische Bewegung. Er war langjähriger Bezirksobmann der Kinderfreunde und Obmann der Verwaltung Tollinghöhe. 1970 trat er in den Gemeinderat der Stadt Leoben ein, wo er mehrere Leitungsfunktionen innehatte. Unter anderem war er von 1977 bis 1990 Stadtrat und Kulturreferent der Stadt Leoben. 1988 wurde Siegfried Ussar als Abgeordneter in den steiermärkischen Landtag gewählt. Dieses Mandat übte er bis 2000 aus. Darüber hinaus war Siegfried Ussar von 1990 bis 2000 Bezirksvorsitzender der SPÖ Leoben. Ferner war Direktor Ussar Bezirksjugendreferent und Vorstandsmitglied zahlreicher Vereine und Organisationen, unter anderem Präsident des Leobener Musikvereins.
Prägend für das Kulturleben
In seiner 14-jährigen Tätigkeit als Kulturstadtrat hatte Ussar wesentlichen Anteil daran, dass die Kulturarbeit der Stadt Leoben in der Bevölkerung einen derart hohen Stellenwert erreicht hat. Auch das Zustandekommen der Landesausstellung 1997 "made in styria" ist dem Leobener zu verdanken. Nach dem Ausscheiden aus dem Landtag wurde Siegfried Ussar das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark verliehen. Auch die Stadt Leoben ehrte Siegfried Ussar 2002 für seine Verdienste und verlieh ihm die Ehrenbürgerschaft.
Der verstorbene Siegfried Ussar wird am Dienstag, 8. August, um 14 Uhr am Zentralfriedhof in Leoben verabschiedet.
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