Senioreneislaufen in Leoben
Weil es am Eis ganz warm wird ums Herz

Die Teilnehmer des Eislaufens für Junggebliebene haben ihre Fitness nicht "auf Eis gelegt", sondern vielmehr auf's Eis verlegt und haben gemeinsam viel Spaß und Freude daran.  | Foto: Astrid Höbenreich-Mitteregger
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Das Senioreneislaufen in der Leobener Eishalle ist für viele zum beliebten Fixpunkt der Woche geworden.

LEOBEN. Wenn es Mittwoch ist und die Uhrzeiger auf zehn Uhr zumarschieren, dann steigt bei den Teilnehmern des Senioreneislaufens die Freude: Zum einen, weil sich eine liebe Gemeinschaft trifft und zum anderen, weil die Bewegung in der Eishalle Leoben gut tut und fit hält. Organisiert wird dieses Eislaufen für alle Junggebliebenen ab 55+ bereits seit Mitte der 1990er-Jahre von den Leobenern Gertraud, 82, und Josef Mörzl, 85. „Wir haben dieses Eislaufen damals von Herrn Pirker übernommen, als es noch im Freien am Eislaufplatz der Au stattgefunden hat. Das Senioreneislaufen ist immer gut angenommen worden und seit wir in der Eishalle unseren Platz haben, sind wir auch wetterunabhängig“, erzählt Gertraud Mörzl. Viele Jahre seien es konstant um die 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewesen, der Lauf der Zeit und vor allem die Einschränkungen durch Corona hätten diese Zahl momentan aber auf gut die Hälfte reduziert.

Innige Gemeinschaft

An diesem Mittwoch sind 15 Damen und Herren in die Eishalle gekommen und die Begrüßung jedes Einzelnen, der in den Umkleideraum kommt, ist herzlich. „Man kommt mit den anderen ins Gespräch, erfährt von deren Leben und erzählt über sein eigenes. So entsteht schnell eine innige Gemeinschaft“, sagt Klaus Kolenc, 79, einstiger HLW-Direktor, der schon seit vielen Jahren mit seiner Gattin hier teilnimmt. Er habe 2004 eine neue Herzklappe bekommen und Sport und Bewegung seien das Um und Auf für seine Gesundheit. „Die Menschen sollten grundsätzlich mehr Sport betreiben, es ist so wichtig für Körper und Geist“, betont er.

Der Herr "Pfeifmeister"

Seit rund 30 Jahren dabei sind auch Waltraud, 75, und Helmut Grassegger, 80, aus Edling. „Wir machen das, damit wir in Bewegung bleiben und weil wir die Gemeinschaft lieben“, sagt Waltraud Grassegger. Ihr Mann erfüllt innerhalb des Senioreneislaufens auch eine ganz besondere Funktion: Er ist „Pfeifmeister“. „Ich pfeife jede halbe Stunde einmal kräftig mit meiner Trillerpfeife, damit die Leute die Fahrtrichtung wechseln. Das ist wichtig, um nicht schwindelig zu werden“, weiß der rüstige 80-Jährige.

Alles tanzt nach seiner Pfeife: "Pfeifmeister" Helmut Grassegger hält die Trillerpfeife schon bereit, um die Richtungsänderung auf dem Eis anzupfeifen, hier mit Gattin Waltraud im Umkleideraum. | Foto: Astrid Höbenreich-Mitteregger
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In die Mitte genommen

Mittlerweile drehen alle 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Runden am Eis. Manche eher langsam an der Bande, manche zügig. Die meisten in Zweier- oder Dreiergruppen, um auch gut plaudern zu können. „Wir sind nicht hier, um zu vergleichen, wie grandios wir eislaufen können, sondern der Freude wegen. Hier hilft jeder jedem und diese Gemeinschaft finde ich so wunderschön“, sagt Susanne, 66. Sie kommt seit drei Jahren jede Woche extra aus Fohnsdorf in die Eishalle Leoben. „Ich hatte eine Hüft-OP und man hat mich anfangs beim Eislaufen in die Mitte genommen. Durch die Bewegung werde ich wieder spürbar stärker“, freut sie sich.

„Man darf keine Angst haben vor dem Eis, beim Gehen fällt man vielleicht sogar eher hin, und Eislaufen ist sehr gut für das Gleichgewicht“, weiß Susanne, die neben Erwin Pirolt aus St. Michael herfährt. Der 59-Jährige ist derzeit der Jüngste hier. „Wenn ich Zeit habe, komme ich immer her, seit rund vier Jahren – der Leute und des Sports wegen. Eislaufen habe ich bei uns zu Hause auf einem Hügel gelernt. Den haben wir Kinder gewässert und sind dann auf dem Eis hinuntergesaust. Ich habe dafür meiner Schwester immer die Schlittschuhe weggenommen“, erinnert sich Pirolt lachend.

Susanne aus Fohnsdorf, Erwin Pirolt aus St. Michael und Gertraud Mörzl (v.l.) haben große Freude am Eislaufen und an der Gemeinschaft. | Foto: Astrid Höbenreich-Mitteregger
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Neuankömmlinge

Unter den Teilnehmern gibt es diesmal auch vier Neuankömmlinge, wie etwa Heinz Prein, 64, aus Leoben oder Margreth, 65, aus Niklasdorf. Sie haben in der Woche vom Senioreneislaufen gelesen und wollen sich nun nach vielen Jahren wieder in diesem Sport versuchen. Auch Ferdinand aus St. Michael ist durch die Woche zum Senioreneislaufen gekommen. Er fällt auf, weil er der Schnellste in der Halle ist. „In der Natur geht momentan ja kein Eislaufen, deshalb bin ich hier“, sagt der durchtrainierte 71-Jährige.

Feste feiern, wie sie fallen

Was die Teilnehmer auch zu einer „Familie“ macht, sind die Feste, die im Umkleideraum gefeiert werden, wie sie fallen. Etwa Weihnachten oder Fasching. „Jeder bringt dafür etwas mit“, sagt Gertraud Mörzl, die noch auf viele schöne Jahre Senioreneislaufen hofft. Auch der Aschermittwoch wird im Kreis der Teilnehmer begangen. „Und er ist meistens der letzte Tag unserer Eislaufsaison. Aber im Oktober geht es wieder los“, sagt die 82-Jährige, die Neuzugänge freudig begrüßen würde.

Termine

Das Senioreneislaufen oder "Eislaufen für Junggebliebene" findet jede Wintersaison von Anfang Oktober bis meist zum Aschermittwoch (heuer 22. Februar) in der Eishalle Leoben statt. Und zwar jeden Mittwoch von 10 bis 12.45 Uhr. Es ist der übliche Eintritt zu bezahlen (Einzeleintritt 4,10 Euro).

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