Das "schwarze Gold" aus der Biomülltonne
Im Bezirk Leoben werden pro Einwohner im Jahr 70 Kilogramm Biomüll gesammelt.
TROFAIACH. Viel Lob gab es anlässlich des Partnertages der Abfallwirtschaft von Wilhelm Himmel, dem Nachhaltigkeitskoordinator des Landes Steiermark. Denn im Bezirk Leoben werden pro Einwohner jährlich 70 Kilogramm Biomüll gesammelt werden – weit über dem Steiermark-Durchschnitt, der bei 55 Kilogramm liegt. Insgesamt werden in der Steiermark jährlich 110.000 Tonnen biogene Abfälle gesammelt. „Damit sind wir Europa- und Weltmeister“, betonte Himmel bei einem Pressegespräch des Abfallwirtschaftsverbandes Leoben in Trofaiach.
Ergebnis der Sortieranalyse
Sorgen bereitet dem Obmann des Abfallwirtschaftsverbandes Leoben Bürgermeister Kurt Wallner und dem Geschäftsführer Alfred Krenn, "dass in Leoben die 4.260 Tonnen Jahresmenge an Biomüll noch einen Störstoffanteil von 2,7 Prozent (115.100 Kilogramm) enthalten". Umgerechnet ist das der Inhalt von 3.840 Gelben Tonnen mit 1.100 Litern, das entspricht 25 Müllwagen.
Das ergab eine gemeinsam mit der Montanuniversität Leoben durchgeführte Sortieranalyse. Auffallend: In den Biomülltonnen von Einfamilienhäusern waren weit weniger Störstoffe enthalten (0,6 Prozent) als in denen von Wohnlangen mit mit mehr als zehn Wohneinheiten (3,4 Prozent) bzw. weniger als zehn Wohneinheiten (1,8 Prozent). Laut Krenn resultiert der größere Störstoffanteil aufgrund der Anonymität der Bewohner von Großwohnanlagen.
Maßnahmen zur Verbesserung
Mit einer steiermarkweiten Öffentlichkeitskampagne sowie Aufklebern an der Biotonne „Kein Plastik“ will man die Bevölkerung darauf aufmerksam machen, dass beispielsweise keine Säcke aus nicht abbaubarem Kunststoff eingeworfen werden dürfen, da der Sortieraufwand hohe Kosten verursacht.
Großes Interesse fand beim Partnertag der Abfallwirtschaft die Besichtigung der Kompostanlage von Wilfried Thoma, wo die Universität für Bodenkultur Wien mit einer Ausstellung zu den Themen Kompostierung, Humusbildung und Bodenlebewesen informierte.
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