Die Bauwirtschaft setzt auf junge Asylwerber

Landesinnungsmeister Bau Alexander Pongratz, Lehrerin Julia Hödl, Betreuerin Heike Wolts und Projektleiter Josef Missethon (v.l.).
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  • Landesinnungsmeister Bau Alexander Pongratz, Lehrerin Julia Hödl, Betreuerin Heike Wolts und Projektleiter Josef Missethon (v.l.).
  • hochgeladen von Wolfgang Gaube

NIKLASDORF. In den vergangenen zehn Monaten hat sich das Ortsbild von Niklasdorf nicht grundlegend, aber doch irgendwie verändert. Seit Mitte2016 sind des öfteren Kleingruppen junger Asylwerber unterwegs, um ihre neue Heimat kennenzulernen. Dabei fällt auf, dass sich die jungen Männer im Alter zwischen 15 und 18 Jahren sehr zuvorkommend verhalten und auch auffallend freundlich grüßen. Die unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlinge sind Teil eines österreichweit einzigartigen Projekts, für das Josef Missethon als Projektleiter mit dem Institut für Talenteentwicklung verantwortlich zeichnet.

Fit für die Lehre

"Die Grundidee war der Gedanke, jungen Flüchtlingen die Chance zu geben, in Österreich Fuß zu fassen und ihnen vielleicht zu einer neue Heimat zu verhelfen", erklärt Missethon das doch eher sehr ehrgeizige Ziel des Projekts. Mittlerweile können Projektleiter Missethon und sein Team aber erste Teilerfolge verbuchen. Bei einer Pressekonferenz mit zahlreichen Medienvertretern präsentierte Josef Missethon gemeinsam mit Alexander Pongratz von der Landesinnung Bau und Josef Pein vom Fachverband Bauindustrie die ersten 34 Jugendlichen aus den Krisenregionen im Nahen Osten. Sie haben in rund zehn Monaten die Qualifikation zum Beginn einer Lehre in Mangelberufen am Bau als Maurer oder Schaler geschafft. Zu dieser Qualifikation gehören jedoch nicht nur Deutschkenntnisse auf dem Niveau von mindestens A2 und Kenntnisse in Mathematik. Die Jugendlichen werden auch schon in dieser Phase der Vorbereitung auf die Lehre in einem "Bauberuf" mit entsprechend bauspezifischen Wissen ausgestattet. Äußerst wichtig ist den Verantwortlichen auch die Vermittlung (mittel-)europäischer Werte und Verhaltensformen.

Hussein Alizarda

Die Medienvertreter bekamen auch die Möglichkeit, die Jugendlichen direkt bei der praktischen Arbeit mit Wasserwaage und Kelle sowie im Unterricht zu beobachten und konnten sich in persönlichen Gesprächen einen Eindruck über die Wünsche und Träume der zukünftigen Lehrlinge bilden.
"Ich danke allen Österreichern für die Hilfe und ich möchte gerne Maurer werden und hier arbeiten", sagt der 17-jährige Hussein Alizarda aus Afghanistan. Die einzige Hürde, die noch zu nehmen ist, ist bei vielen der noch fehlende Asylbescheid. Ohne diesen ist der Beginn einer Lehre nicht möglich. Hier nimmt Innungsmeister Alexander Pongratz die Politik in die Pflicht: "Wir brauchen schnellere Asylverfahren um diese Jugendlichen als Lehrlinge ausbilden zu können!" Probleme im Zusammenleben mit den Asylwerbern – wie zu Projektstart da und dort befürchtet – gäbe es in Niklasdorf laut Auskunft von Bürgermeister und Polizei nicht.

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