Ortsreportage
Ein Tag in Eisenerz: "Glück auf! Wir kommen wieder!"

Werbeberaterin der WOCHE Leoben Selina Kionka mit Christian Rumpl von Kolt-Woam Anlagentechnik und Bgm. Thomas Rauninger  | Foto: WOCHE Leoben/Konrad
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  • Werbeberaterin der WOCHE Leoben Selina Kionka mit Christian Rumpl von Kolt-Woam Anlagentechnik und Bgm. Thomas Rauninger
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Ein Lokalaugenschein mit dem Eisenerzer Bürgermeister Thomas Rauninger bei innovativen Unternehmen: Die Stadt unter dem Erzberg ist mit ihrer bunten Palette an Betrieben und Ausflugszielen immer einen Besuch wert.

EISENERZ. Ein Besuch in der Stadtgemeinde Eisenerz zeigt: Seit der Krise der Eisen- und Stahlindustrie in den 1980er Jahren ist viel passiert. Nach der starken Abwanderung von einst ist eine positive Entwicklung im Gange, die auch bei den Betrieben merklich zu spüren ist. Zahlreiche erfolgreiche Unternehmerinnen und Unternehmer machen deutlich: Eisenerz hat viel zu bieten. Hier hat man alles, was man braucht und vielleicht noch mehr. Die Stimmung ist gut. In Eisenerz tut sich etwas. 

Der Bürgermeister als Fremdenführer

Bei ihrer Tour durch die Stadtgemeinde Eisenerz wurde das Team der WOCHE Leoben rund um Werbeberaterin Selina Kionka vom jungen Bürgermeister der Stadtgemeinde Eisenerz, Thomas Rauninger, begleitet. Und wenn der Bürgermeister höchstpersönlich als Fremdenführer fungiert, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. So zeigten sich nicht nur die Unternehmen von ihrer besten Seite, sondern auch die Sonne lachte – trotz der schlechten Prognose – vom Himmel. 

"Nie z'kolt – nie z'woam"

Den ersten Stopp der Eisenerz-Tour bildete ein Besuch bei Christian Rumpl, Inhaber und Ein-Mann-Show bei Kolt-Woam Anlagentechnik. Sein Unternehmensleitspruch „Nie z'kolt – nie z'woam, sondern genau richtig!" könnte nicht passender gewählt sein, denn der gebürtige Grazer ist mittlerweile bereits seit drei Jahren als zertifizierter Meisterbetrieb für Kälte- und Klimatechnik, Wärmepumpen und Photovoltaik im Einsatz – und das mit seinem 24h-Notdienst im Fall der Fälle auch rund um die Uhr. Während er derzeit in weiten Teilen der Steiermark und sogar in Kärnten unterwegs ist, arbeitet Christian Rumpl nun aktiv daran, aus Eisenerz eine „Wärmepumpenstadt" zu machen und zudem den Anteil an Photovoltaikanlagen zu erhöhen. Bürgermeister Thomas Rauninger zeigte sich optimistisch, dass mit Hilfe von Christian Rumpl aus dem bisher „‚rostbraunen' Eisenerz vielleicht schon bald ein grüner Fleck auf der Landkarte wird".

Nächster Halt: Alpin Resort

Zielsicher geleitete Thomas Rauninger das Team der WOCHE im Anschluss zum nächsten Stopp der Tour: dem Erzberg Alpin Resort. Unter der Leitung von Edona Rrecaj bietet sich auf einem weitläufigen Areal in beeindruckender Kulisse mittlerweile 103 Apartments unterschiedlicher Größe – angefangen bei kleinen Einheiten für zwei Personen bis zu Apartments für acht Personen, alle ausgestattet mit Küchenzeile, Aufenthaltsraum, Schlafzimmer, Badezimmer und Balkon. Das Resort bietet aber auch für große Gruppen ein besonderes Zuckerl: Im Clubhouse finden bis zu 27 Personen Platz.
„Es wird von Jahr zu Jahr immer besser", freute sich Edona Rrecaj über die Tatsache, dass das Resort derzeit voll ausgebucht ist. Gestartet wurde im Dezember 2015 mit 75 Wohneinheiten, mittlerweile sind es 103 und auch das soll noch nicht das Ende gewesen sein. Den Niederländern als stärkste Gästegruppe, aber auch den Deutschen und Österreichern gefällt die Anlage mit dem grünen Innenhof, der sogar Möglichkeiten zum Grillen und Tischtennis Spielen bietet. Und auch an Ausflugszielen mangelt es nicht: Besonders in den Sommermonaten zieht es die Gäste ins Alpin Resort nach Eisenerz, von wo aus sie die Gegend bestens erkunden können. 

Mit ganz viel Herz bei der Arbeit

Wie es aussieht, wenn die größte Leidenschaft zum Beruf gemacht wird, zeigt Karin Hainberger mit ihrer Schneiderei. Von Hosen, Ball- und Brautkleidern, über Dirndl und Röcke – es gibt nichts, was nicht geändert, gekürzt, oder sogar ganz nach Kundenwunsch entworfen und geschneidert werden kann. Mit „Herzengel Design" hat Karin sogar ihr eigenes Modelabel gegründet und entwirft unter diesem Namen mit viel Herz Kleidungsstücke, Schmuck und Taschen. Es sind Stücke, die für die Ewigkeit, zumindest aber für mehr als eine Saison gedacht sind.
Denn Nachhaltigkeit ist für die Eisenerzerin nicht bloß ein Schlagwort. Dirndlstoffe bekommt sie aus Graz, die übrigen Stoffe kommen aus Deutschland und den Niederlanden. In einem ehemaligen Gasthaus hat sie sich den Traum ihrer eigenen Schneiderei erfüllt und kann mittlerweile zwei, bald sogar drei weitere Mitarbeiter beschäftigen. „Wenn man ein bisschen kreativ ist und sich etwas einfallen lässt, dann schafft man alles", erklärt Karin Hainberger ihr Erfolgsrezept. 

Alles für's Haus...

Bei den nächsten beiden Besuchen stand das „Bauen" im Mittelpunkt. Denn in Eisenerz befindet sich mit Rogner Bau ein Familienbetrieb, der von Barbara Rodlauer und ihrem Mann mittlerweile in der dritten Generation geführt wird und aus der Stadtgemeinde nicht mehr wegzudenken ist. Hier bekommen Kunden alles, was sie an Farben, Lacken und Materialien zum Heimwerken und Tischlern benötigen. Rogner Bau ist zwar klein, dafür sind die Inhaber sehr flexibel und bieten ein ausgezeichnetes Kundenservice. Was sie von großen Baumärkten abhebt, ist sicherlich auch die selbst gezimmerte Genussecke mit leckeren österreichischen Spezialitäten – von Kernöl und Olivenöl, Wein und Essig ist alles dabei. Während andere Betriebe in Corona-Zeiten kurzerhand auf „Click and collect", also die Online-Bestellung kombiniert mit der Abholung vor Ort einführen mussten, war das bei Rogner Bau bereits gang und gäbe. 

...und Dach

Wenn es um Dächer geht, ist Robert Reiter die richtige Adresse in Eisenerz. Nach dem Konkurs der Firma Lenhardt mit Sitz in Bruck und Filiale in Eisenerz entschied er, den Standort in Eisenerz fortzuführen: Seit 2013 bietet Robert Reiter Dachdecker & Spengler GmbH Dachkomplettlösungen und alles rund ums Thema Balkon. Dem Betrieb mit seinen acht Mitarbeitern wurde 2021 zum sechsten Mal das Siegel „Steirisch mit Qualität" verliehen, ein Zeichen höchster Kundenzufriedenheit. Dass ihm Eisenerz so gut gefallen könnte, hätte der gebürtige Brucker anfänglich nicht gedacht. „Nach Eisenerz geh' ich sicher nicht", war die erste Reaktion. Mittlerweile weiß er die kurzen Wege zu schätzen: „Man hat alles, was man will, in direkter Umgebung."

Hier wird noch "old school" trainiert 

Das Old School Gym „Pumping Iron's" feiert heuer bereits sein 25-jähriges Bestehen. Als Verein geführt, steht das Fitnessstudio wirklich jedem offen, egal ob „Männlein oder Weiblein, alt oder jung, dick oder dünn", sagt Gerald Wiesner. „Bei uns herrscht ein familiäres Klima, in dem wirklich jeder jedem hilft", weiß er um die Vorteile des Studios. Besonders bei neuen Mitgliedern sei es wichtig, sich Zeit zu nehmen und sie auf die „Urgeräte" einzuschulen, die zum Teil etwas anders funktionieren als die modernen Geräte in anderen Fitnessstudios. Das Pumping Iron's hat neben seinem speziellen Charme, den unter anderem die vielen Fotos und Plakate von Bodybuilding Legenden an den Wänden versprühen, noch weitere Zuckerl zu bieten: So etwa Partnerschaften mit Betrieben aus der Region und die Möglichkeit, beim Trainieren die private Spotify-Playlist über das Studio-eigene iPad abzuspielen. Da steigt die Motivation gleich noch!

Sportlich geht's weiter

Für all jene die denken, Minigolf gibt's nur im Italien-Urlaub, hier ein kleiner Tipp: In Eisenerz befindet sich mit dem Hole Inn Minigolf Adventures seit Dezember 2019 die erste Indoor Adventuregolf-Anlage Österreichs. Auf neun Bahnen mit einer Länge von vier bis 13 Metern und unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden können Spieler ihr Geschick beweisen. Da Sport bekanntlich hungrig macht, hat das Hole Inn auch hier vorgesorgt und bietet ausgezeichnete Streetfood-Schlemmereien. Die Inhaber Carmen und Markus Hofbauer haben sich aber noch etwas ganz Spezielles einfallen lassen: Für Feiern und größere Veranstaltungen gibt es ein mobiles Minigolf, das bei den Gästen für Spaß und Begeisterung sorgen kann.  

Für eine schnelle Verbindung ist gesorgt

Weiter ging die Tour zu BK-DAT Electronics mit Geschäftsführer Willibald Hambammer. In Kooperation mit Gemeinden und Kabel-TV-Betreibern bietet das Unternehmen in vielen Teilen der Steiermark Breitbandinternet über Kabel-TV-Netz an. Vorteile gegenüber großen Anbietern sieht das junge, elfköpfige Team in den kurzen Reaktionszeiten und der persönlichen Kundenbetreuung und der Tatsache, dass immer jemand vor Ort ist: „Bei uns gibt es keine langen Warteschleifen, wir beheben das Problem zeitnah." BK-DAT bietet auch technischen Support bei Rennveranstaltungen, PC-, Server- und Softwarelösungen sowie Reparaturen von PC und Netzwerk. Bei all der Schnelllebigkeit und rasanten Entwicklung in diesem Bereich stellt BK-DAT seit über 20 Jahren eine Konstante dar, die aus Eisenerz nicht mehr wegzudenken ist. 

Eine gute Zeit im "Mei Teim"

Wenn Elmar Fedl vorfährt, sorgt das schon einmal für den ein oder anderen verwunderten Blick. Sein flottes Gefährt ist aber nicht das einzige, womit der Quereinsteiger für Aufsehen sorgt. Auch sein Café Mei Teim kann sich mit ausgezeichnetem Illy Kaffee, einem vielfältigen Frühstücksangebot, Eisspezialitäten, und kleinen Speisen wie Pizza und Toast sehen lassen. Eine gute Auswahl an Bier, Wein und Schnaps darf natürlich auch nicht fehlen. Bei zahlreichen Stammgästen hat sich das Mei Teim mit der gemütlichen Terrasse bereits zu einem fixen Treffpunkt etabliert. Doch das ist noch nicht alles: Neben dem Café betreibt Elmar Fedl noch das Café Pub Feel und eine Cocktailbar, die jedoch derzeit geschlossen hat.

Das Herz von Eisenerz 

Doch was wäre Eisenerz ohne den Erzberg? Für zahlreiche österreichische Unternehmen ist der größte und modernste aktive Bergbaubetrieb Mitteleuropas kaum wegzudenken. „Eine Gesamtmenge von 12 Millionen Tonnen Gestein sowie ein Endprodukt von drei Millionen Tonnen Feinerz werden hier jährlich abgebaut und erzeugt. Das Feinerz wird dann mit der Bahn nach Linz und Donawitz gebracht", erklärt Christian Treml, Geschäftsführer der VA Erzberg GmbH. Entwicklung wird hier großgeschrieben, denn ein Teil der Schwerlastkraftwagen wird derzeit gerade durch hybride Fahrzeuge ersetzt. Durch die Elektrifizierung werden laut Treml Einsparungen an Diesel von drei Millionen Liter erwartet. 
Doch der Erzberg hat auch enormes touristisches Potential: Jährlich kommen etwa 50.000 Besucher die bei einer Fahrt mit dem Hauly und einem Besuch des Schaubergwerks das Abenteuer Erzberg hautnah erleben. 
„Das ist kein gewöhnliches Arbeitsumfeld. Das ist der Erzberg. Das ist Emotion", stellt Christian Treml abschließend fest, „wir arbeiten für unseren Berg".

Ein Einkehrschwung im Erzbergbräu

2011 hat Reini Schenkermaier mit dem Bier Brauen begonnen. Aus der Leidenschaft heraus entstand die Idee eines eigenen Wirtshauses, welche bereits im Jahr darauf gemeinsam mit seiner Gattin Helga Leis-Schenkermaier verwirklicht wurde. Das besondere an der Brauerei ist, dass es sich um eine sogenannte Schaubrauerei handelt, bei der Sudkessel und Läuterbottich direkt im Gastraum platziert sind. Neugierige Gäste können den Brauvorgang also ganz genau beobachten – zu verkosten gibt es mittlerweile neun verschiedene Biersorten. Neben wöchentlich wechselnden 4-Gang-Genussmenüs (natürlich auch vegetarisch erhältlich), die großteils aus Bio-Produkten aus der Region gezaubert werden, bietet die Familie Schenkermaier auch Kurse in denen Interessierte Brauen, Kochen und Brotbacken lernen.

"Glück auf!" und bis bald, wir kommen wieder 

Auch der schönste Tag geht einmal zu Ende und so sind wir sicher – wir kommen bald wieder. Der Besuch hat gezeigt, wie vielfältig Eisenerz ist. Die Unternehmer sind positiv und so blickt auch Bürgermeister Rauninger positiv in die Zukunft seiner Gemeinde.

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