Kriminalprävention
Gefahr durch den Einbruch (in) der Dunkelheit
Herbstzeit ist Einbruchszeit: Der Leobener Chefinspektor Benno Hulla gibt Tipps, wie Sie sich und ihr Zuhause vor Einbrüchen schützen.
BEZIRK LEOBEN. Seit wenigen Wochen sind wir offiziell im Herbst angekommen. Während draußen die Blätter von den Bäumen fallen, steigen vielerorts die Einbrüche in Häuser und Wohnungen. Der frühere Einbruch der Dunkelheit kommt Einbrechern genau recht, denn entgegen der weit verbreiteten Annahme, dass Einbrecher ausschließlich in der Dunkelheit kommen, warnt die Polizei aktuell wieder verstärkt vor Dämmerungseinbrüchen.
Zunahme bei Wohnhauseinbrüchen
Im Jahr 2019 wurden im Stadtbereich Leoben 21 Wohnhaus-/Wohnungseinbrüche und 37 sonstige Einbrüche (Firmen, Gastronomie u.a.) verübt. Zum Vergleich: Im Jahr 2018 waren es neun Wohnhaus-/Wohnungseinbrüche und 63 sonstige. Betrachtet man den Bereich "Leoben Land" (BH-Bereich Leoben), so waren es 2019 30 Wohnhaus-/Wohnungseinbrüche und 37 sonstige Einbrüche (2018: 19 und 67).
Verstärkte Überwachung
"Von Seiten der Polizei werden zur Bekämpfung der Dämmerungswohnraumeinbrüche besonders in der Zeit zwischen 1. Oktober 2020 und 28. Februar 2021 wieder Intensivmaßnahmen wie zum Beispiel verschiedene Präventionsmaßnahmen und verstärkte Überwachungen durch zivile und uniformierte Polizei in den Zeiten von 16 Uhr bis 21 Uhr durchgeführt", berichtet Chefinspektor Benno Hulla vom Stadt- und Bezirkspolizeikommando Leoben. Natürlich ist auch das kein hundertprozentiger Schutz gegen Einbrüche. Deshalb gibt die Kriminalprävention einige Empfehlungen zur Senkung des Einbruchsrisikos.
Beleuchtung als Abschreckung
Eine große Rolle bei der Vermeidung von Einbrüchen spielt die Beleuchtung: "Viel Licht – sowohl im Innen- als auch im Außenbereich – schreckt potenzielle Einbrecher ab", empfiehlt die Polizei. Bei Verlassen des Hauses oder der Wohnung sollte daher in einem Zimmer das Licht eingeschaltet bleiben. "Bei längerer Abwesenheit sollten Sie Zeitschaltuhren verwenden und dabei unterschiedliche Einschaltzeiten programmieren", ergänzt Hulla. Im Außenbereich sollten zudem Bewegungsmelder und helle Beleuchtungen angebracht werden, damit sich das Licht einschaltet, wenn sich jemand dem Haus nähert", rät der Experte.
Unterschätzte Gefahr
Häufig unterschätzt werde die Gefahr, die beim Lüften entsteht: "Ein gekipptes Fenster ist für einen Täter wie ein offenes Fenster und trotz versperrter Fenstergriffe ganz leicht zu überwinden", weiß der Leobener Chefinspektor. Daher sollte immer nur gelüftet werden, wenn jemand zu Hause ist. Sämtliche Türen und Fenster sollten deshalb auch bei kurzer Abwesenheit immer verriegelt werden. Außerdem gilt: Außensteckdosen wegschalten: "Sie können auch durch Täter genutzt werden. Auch Leitern, Gartenmöbel und herumliegendes Werkzeug sind praktische Helfer für Diebe. Sie sollten versperrt im Inneren des Hauses verwahrt werden", empfiehlt Hulla.
Nachbarschaftshilfe nutzen
Auch eine gute Nachbarschaft und gegenseitige Hilfe sollten genutzt werden: "Halten Sie regelmäßig Kontakt zu Ihren Nachbarn. So wissen Sie, was in Ihrer Nachbarschaft vorgeht und erkennen ungewöhnliche Aktivitäten sofort. Tauschen Sie auch Telefonnummern aus, im Anlassfalls ist es gut den Nachbarn verständigen zu können", rät der Chefinspektor und fügt hinzu: "Verständigen Sie bei verdächtigen Wahrnehmungen sofort die Polizei unter der Notrufnummer 133 oder den Euronotruf 112."
Weitere Tipps im Überblick
• Mit einem Türspion und ausreichender Beleuchtung können Sie sehen, ob ungebetene Gäste an Ihrer Tür läuten
• Bei Gegensprechanlagen: Öffnen Sie nicht sofort jedem die Hauseingangstüre, sondern informieren Sie sich zuerst über die Person und den Grund des Besuches
• Eine einbruchhemmende Türe, ein Balkenriegelschloss an der Eingangstür oder eine Alarmanlage sichern sehr wirksam gegen potenzielle Einbrecher ab
• Vermeiden Sie es, Ihren Schlüssel unter dem Fußabtreter oder in Blumentöpfen zu verstecken
• Bewahren Sie nur wenig Bargeld zu Hause auf. Hinterlegen Sie Ihre Wertsachen bei Ihrer Bank in einem Wertesafe (nicht in den Brieffächern)
• Vermeiden Sie zur Einfriedung Ihres Grundstückes Bäume, Sträucher und Büsche – sie bieten den Dieben idealen Sichtschutz. Mauern und massive Zäune sind hingegen Hindernisse, die der Dieb nicht so leicht unbemerkt überwinden kann
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.