In heißen Situationen einen kühlen Kopf bewahren

- <b>Oberbrandrat Manfred Harrer </b>ist seit dem Jahr 2010 der Kommandant des Bereichsfeuerwehrverbandes Leoben.
- Foto: BFVLE
- hochgeladen von Wolfgang Gaube
Oberbrandrat Manfred Harrer, Kommandant des Bereichsfeuerwehrverbandes Leoben,
im WOCHE-Gespräch.
BEZIRK LEOBEN. Während steiermarkweit eifrig Stimmen für die Wahl zur beliebtesten Feuerwehr gesammelt werden, baten wir Bereichsfeuerwehrkommandant Manfred Harrer zum Gespräch über die aktuelle Situation der Feuerwehren im Bezirk Leoben.
Was sind aktuell die größten Herausforderungen in Ihrem Feuerwehrbereich?
MANFRED HARRER: Die Herausforderungen im Feuerwehrwesen sind unterschiedlich und ändern sich mit rasantem Tempo. Das bezieht sich natürlich nicht nur auf die Herausforderungen, denen wir uns jedes Mal im Einsatz stellen müssen, sondern auch auf finanzielle, politische und gesellschaftspolitische Aspekte. Es ist eine große Anstrengung, sich auf die wechselnden Herausforderungen schnellstmöglich einzustellen. Aber das ist auch genau die Stärke der Feuerwehr: In heißen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, auf den Dienst am Nächsten.
Wird es schwieriger, freiwillige Menschen für den ehrenamtlichen Feuerwehrdienst zu begeistern?
Wir verzeichnen in den vergangenen Jahren leider rückläufige Mitgliederzahlen, speziell in der Jugend. Mit verschiedenen Informationsveranstaltungen oder etwa der Aktion „Gemeinsam.Sicher.Feuerwehr“, die sich speziell an Schulkinder richtet, versuchen wir dem entgegenzuwirken. Mittlerweile lässt sich wieder ein leichter Anstieg feststellen. Neue Mitglieder, die Begeisterung und Engagement für den Dienst am Nächsten zeigen, aber auch Kameradschaft leben möchten, sind bei uns jederzeit herzlich willkommen.
Wie geht die Feuerwehr damit um, dass die Arbeitszeiten der berufstätigen Freiwilligen immer flexibler werden. Hat man noch genügend Personal bei Einsätzen?
Die Feuerwehr hat logischerweise wenig Einfluss auf die Arbeitszeiten ihrer Mitglieder. Natürlich kann ich Arbeitgeber verstehen, dass diese die Feuerwehrmitglieder nicht zu jeder Zeit für Einsätze oder Ausbildungen freistellen können. Aktuell sind wir noch in der glücklichen Lage, dass zumindest jede Gemeinde eine Feuerwehr hat. Dennoch wird zukünftig auch die Politik gefordert sein, um die derzeit sehr hohe Schlagkraft der Feuerwehren aufrecht zu halten.
Die WOCHE sucht die beliebteste Feuerwehr des Landes. Wen würden Sie wählen? Vielleicht wird eine Ihrer Feuerwehren zur beliebtesten Feuerwehr gekürt?
Verdient hätte es wahrscheinlich jede Feuerwehr, denn von der kleinsten am Land bis hin zu den großen Stadtfeuerwehren erbringen alle großartige Leistungen. Dennoch würde es mich natürlich freuen, wenn die Leserinnen und Leser eine Feuerwehr aus meinem Bereich wählen würden.
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