make-IT-safe
Jugendliche im Bezirk wappnen sich gegen Cybermobbing

Jugendliche im Bezirk Leoben wappnen sich im Zuge des Projekts „make-IT-safe 2.0“, das vom Regionalen Jugendmanagement der Obersteiermark Ost koordiniert wird, gegen Cybermobbing und setzen sich für mehr Sicherheit im Netz ein.

BEZIRK LEOBEN. Mobbing ist kein neues Phänomen, aber durch die digitalen Medien findet das systematische Fertigmachen und das absichtliche Ausgrenzen oft zusätzlich im virtuellen Raum statt – man spricht dabei von Cybermobbing. Das Mobbing in der digitalen Welt findet rund um die Uhr statt und endet auch nicht nach der Schule oder der Arbeit. Weiters glauben Täterinnen und Täter oftmals online anonym zu sein und dadurch sinkt auch die Hemmschwelle bei Beleidigungen und Co.

Um mehr Sicherheit im Internet zu schaffen wurde das Projekt „make-IT-safe 2.0“ ins Leben gerufen. | Foto: PantherMedia/HayDmitriy
  • Um mehr Sicherheit im Internet zu schaffen wurde das Projekt „make-IT-safe 2.0“ ins Leben gerufen.
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Cybermobbing vorrangig im schulischen Umfeld

Laut einer aktuellen Studie von Saferinternet.at haben knapp die Hälfte der Jugendlichen in Österreich im Internet schon Beschimpfungen und Beleidigungen erfahren müssen, 17 Prozent waren bereits Opfer von Cybermobbing und 42 Prozent haben dies schon bei anderen mitbekommen. Vorrangig im schulischen Umfeld würden Jugendliche Cybermobbing erfahren, aber zugleich erhalten hier Betroffene die meiste Unterstützung – zumindest durch Aufklärung, denn in der Praxis würden sie oft alleine gelassen.

Hast du schon Erfahrungen mit Cybermobbing gemacht?

Jugendliche helfen Gleichaltrigen

Und genau da setzt das Regionale Jugendmanagement der Obersteiermark Ost in Zusammenarbeit mit der ITSchool mit dem Projekt „make-IT-safe 2.0“ an. „Als Regionales Jugendmanagement ist es unser Auftrag, Angebote für Jugendliche zu schaffen und da ist Cybermobbing ein wichtiges Thema“, berichtet Andrea Pillhofer, regionale Jugendmanagerin und Projektkoordinatorin. Junge Menschen haben hier die Möglichkeit, sich zu sogenannten „Peer Experts“ ausbilden zu lassen, um anderen Jugendlichen, ihren „Peers“, bei Gefahren und Risiken im Umgang mit digitalen Medien zu unterstützen.

Andrea Pillhofer, regionale Jugendmanagerin und Projektkoordinatorin | Foto: RegionalMedien Steiermark
  • Andrea Pillhofer, regionale Jugendmanagerin und Projektkoordinatorin
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Persönliche Erfahrungen mit Mobbing

Einer der 35 Schülerinnen und Schüler von der HLW Leoben, der HTL Leoben und der BHAK Eisenerz, die derzeit diese Ausbildung absolvieren, ist der 19-jährige Markus Otti. Auf die Frage nach seinen Beweggründen diese Ausbildung zu machen, antwortet er: „Ich nehme an diesem Projekt teil, weil ich selber Erfahrung mit Cybermobbing gemacht habe. Für mich gibt es nichts schlimmeres als eine Person zu sehen, die gemobbt wird. Ich möchte diesen Menschen helfen.“

„Jugendlichen fällt es oft schwer, sich mit ihren Problemen an Erwachsene zu wenden. Sie erzählen diese lieber Gleichaltrigen und genau hier setzen wir mit unserem Projekt an. Wir vermitteln Jugendlichen das Wissen, damit sie in ihrem Umfeld dafür sorgen können, dass Jugendliche eine niederschwellige Ansprechperson haben.“
Christian Lechner-Baboric, Projektleiter und Geschäftsführer der ITSchool BPT GmbH

Christian Lechner-Baboric, Projektleiter und Geschäftsführer der ITSchool BPT GmbH | Foto: RegionalMedien Steiermark
  • Christian Lechner-Baboric, Projektleiter und Geschäftsführer der ITSchool BPT GmbH
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Parallel zur Ausbildung der Jugendlichen haben erwachsene Betreuungspersonen die Chance, sich im Zuge eines eintägigen Workshops als „Coach“ schulen zu lassen, um die Jugendlichen vor Ort unterstützen zu können. Potenzielle Coaches werden auch noch gesucht: „Wir suchen noch Erwachsene, die dann den Jugendlichen bei Fragen und Anliegen beistehen. Interessierte können sich noch bis 20. Februar bei mir melden“, so die Projektkoordinatorin Andrea Pillhofer.

35 Schülerinnen und Schüler aus dem Bezirk Leoben werden zu sogenannten „Peer Experts“ ausgebildet. | Foto: RegionalMedien Steiermark
  • 35 Schülerinnen und Schüler aus dem Bezirk Leoben werden zu sogenannten „Peer Experts“ ausgebildet.
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Nach Abschluss der Ausbildungstage geht es in die Phase der Begleitung, in der die Peers mit Unterstützung der Coaches und dem Team der ITSchool eigene Projekte zur Bewusstsseinsbildung durchführen, beispielsweise im Rahmen von Workshops oder Infoabenden.

Anmeldungen für Coaches bis Montag, 20. Februar, bei Projektkoordinatorin Andrea Pillhofer (telefonisch unter 0664/3581732 oder per Mail an rjm@obersteiermark.at).

Diese Tipps gibt Saferinternet.at Jugendlichen im Umgang mit Cybermobbing

Menschen, die einen belästigen, sollen blockiert werden.

Nicht auf beleidigende Nachrichten antworten.

Beweise sichern (z.B, Screen-shots von Nachrichten oder Bildern).

Mit einer Person, der man vertraut, darüber sprechen.

Rechtslage kennen: Cybermobbing ist strafbar und kann für Täterinnen und Täter rechtliche Folgen haben.

Mehr Infos rund um das Thema Cybermobbing findest du unter www.saferinternet.at oder unter www.obersteierstark.at.

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