Basisbildungsschule Talenteentwicklung Missethon GmbH
"Meinen tiefen Respekt den jungen Menschen"

Lachende Gesichter beim Tag der offenen Tür in der Basisbildungsschule der Talenteentwicklung Missethon GmbH in Leoben: Lernende mit Geschäftsführer Josef Missethon (3.v.re., hinten), Gemeinderat Klaus Gössmann (2.v.re.) und Julia Hödl, Leiterin der Sprachschule (3.v.l.).
25Bilder
  • Lachende Gesichter beim Tag der offenen Tür in der Basisbildungsschule der Talenteentwicklung Missethon GmbH in Leoben: Lernende mit Geschäftsführer Josef Missethon (3.v.re., hinten), Gemeinderat Klaus Gössmann (2.v.re.) und Julia Hödl, Leiterin der Sprachschule (3.v.l.).
  • hochgeladen von Astrid Höbenreich-Mitteregger

Seit einem Jahr ist die Talenteentwicklung Missethon GmbH in Leoben mit einer Basisbildungsschule für junge Flüchtlinge und Migranten vertreten. Einblicke in Arbeit und Erfolge gab es am Tag der offenen Tür.
LEOBEN. 40 junge Menschen im Alter von 18 bis 25 Jahren, die ihre Heimat aus verschiedensten Gründen verlassen mussten, besuchen derzeit die Basisbildungsklassen sowie die Vorbereitungsklasse für Pflichtschulabschluss der Talenteentwicklung Missethon GmbH, die seit vergangenem Jahr in der Leobener Sauraugasse beheimatet ist. Der große Teil davon sind junge Männer aus Afghanistan oder Syrien, es gibt aber auch zwei Frauen unter ihnen – und sie alle haben das selbe Ziel: Sich in Österreich soweit zu integrieren, dass sie hier Arbeit finden und ein neues Leben beginnen können.

Fundament Sprache und Bildung

Das Fundament dazu sind Sprache und Bildung und genau das wird ihnen von der Talenteentwicklung Missethon GmbH, dessen Geschäftsführer Josef Missethon ist, geboten. „Wir haben das Projekt ‚Talente für Österreich‘ 2015 während der Flüchtlingswelle in Trofaiach gestartet. Die jungen Menschen haben ihr Land verlassen. Wäre ich jemand aus ihrer Familie, würde ich mir wünschen, dass es im neuen Land jemanden gibt, der mein Kind auffängt, der es unterstützt. Wir wollten mit dem Projekt beweisen, dass ein Zusammenleben gelingen, dass die Grundidee dahinter umgesetzt werden kann: Unsere Unternehmen brauchen Leute, und hier kommen nun viele Leute. Das Ziel ist also die Unterstützung der jungen Flüchtlinge und jene der Unternehmen unserer Region. Wir brauchen euch und ihr braucht uns“, sagte Josef Missethon, Geschäftsführer der Talenteentwicklung GmbH, bei seiner Eröffnungsrede zum Tag der offenen Tür in den Schulungsräumen in der Leobener Sauraugasse.

"Megahohes Niveau"

Das Wichtigste im Zuge der Lehrvorbereitung und Jobvermittlung sei das Erlernen der Sprache und gleichzeitig die Vermittlung von österreichischen Regeln und Werten. „Für einen Beruf braucht es aber auch Mathematik und andere Bildung und wir haben hier nun junge Leute, die sogar den Pflichtschulabschluss machen. Es ist ein megahohes Niveau, so etwas in einem fremden Land zu schaffen. Deshalb spreche ich den jungen Menschen meinen tiefen Respekt aus“, betonte Missethon. Rund 70 Jugendliche konnten in vergangenen Jahren bereits erfolgreich in eine Lehre in der Gastronomie, im technischen Bereich oder im Handel vermittelt werden.

Fünfköpfiges Lehrerteam

In Leoben werden die derzeit 40 Flüchtlinge und Migranten in drei Klassen von einem fünfköpfigen Lehrerteam betreut, allen voran Julia Hödl, Leiterin der Sprachschule, die das Projekt von Anfang an mitentwickelte. Rund ein Jahr würden die Jugendlichen zum Erlernen von Sprach-Basiswissen benötigen, ein weiteres Jahr, um sich auf den Pflichtschulabschluss vorzubereiten.

Lehrstellensuche

Husein, 25, Hojatullah, 21, und Jan Ali, 17, sind drei der Schüler in Leoben. Sie sind sehr dankbar für die Bildungsmöglichkeit und können bereits ausgezeichnet Deutsch. „Die Artikel sind etwas schwierig zu erlernen“, sind sich die drei einig. Ihren Pflichtschulabschluss haben sie aber bereits in der Tasche. „Bis September sind wir noch hier im Kurs, dann werden wir auf Lehrstellensuche gehen“, erklärt Jan Ali voller Freude und Tatendrang, während sich die Besucher des Tages der offenen Tür bei Snacks, Getränken und Gesprächen ein Bild der Lernenden und der Schule machen.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.