Orientierung am Weg des Lebens
Jedes Jahr schwärmen die Schüler der Polytechnischen Schule Trofaiach aus und machen sich auf die Suche nach ihrem Traumjob.
TROFAIACH. "Der Lehrvertrag bei PM-CNC wird heute unterschrieben, im September geht's dann los", freut sich Marco. Der 15-Jährige hat gesucht und gefunden - für den Schüler der Polytechnischen Schule Trofaiach bedeutet das, ein letztes Mal Ferien, bevor er sich in die Arbeitswelt stürzt.
Orientierung für's Leben
Mit 14 oder 15 genau den einen Beruf zu finden, den man später sein Leben lang ausüben wird, ist oft gar nicht so einfach. Um den Schülern die Orientierung unter einer Vielzahl von Berufen zu erleichtern, werden sie also ins kalte Wasser geworfen. "Berufspraktische Wochen" nennt sich diese Angelegenheit. Projektleiter Martin Schmucker weiß mehr: "Wir haben derzeit 47 Schüler auf etwa 40 Betriebe im Bezirk aufgeteilt. So haben sie die Möglichkeit, in ihre Traumberufe hineinzuschnuppern, sich genau anzusehen, ob alles ihren Vorstellungen entspricht oder ob sie beispielsweise nicht doch etwas anderes machen wollen - denn vielleicht war der Beruf der richtige, aber nicht der Betrieb."
Drei Wochen im Schuljahr stehen im Zeichen des Sammelns praktischer Erfahrung. Danach folgen eine Reflexionsphase über das Erlebte und ein "Haklercafe", bei dem sich die Schüler austauschen können.
Traumberuf gefunden
Während die einen so beispielsweise in der Metallverarbeitung landen, schnuppern die anderen im Büro, beim Frisör... - eben dort, wo das Interesse am größten ist. So strecken Sarah und Pascal ihre Fühler im Gemeindeamt Trofaiach aus. Pascal: "Ich wollte immer schon Bürokaufmann werden. Ich finde den Job richtig super - man bekommt immer was zu tun. Ich habe mir den Büroalltag auch genauso vorgestellt, wie ich ihn jetzt erlebe!" An seiner Seite arbeitet Sarah einen riesigen Berg Ordner ab. "Wir durften bei der Vorarbeit für die Gemeinderatswahlen mithelfen", erzählt sie freudenstrahlend. "Bürokauffrau ist mein Traumberuf - das ist schon der dritte Betrieb in den ich reinschnuppere."
In den nächsten Tagen wartet dann eine Zeit der Selbstreflexion auf die Schüler. War der Job der Richtige? War der Betrieb der Falsche? Soll's doch etwas ganz anderes werden? Klar ist, dass die berufspraktischen Wochen vermutlich einem jeden die eine oder andere Erleuchtung verschaffen werden - man darf also Daumen drücken, dass für die Schüler der Polytechnischen Schule Trofaiach noch mehr Lehrverträge hereinschneien.
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