Projekt mit viel Herz und Einsatz

LEOBEN. Seit 2008 gibt es das Mentorenprojekt „Spatz und Eule“, das von der HBLA Leoben und dem Volkshilfe-Seniorenzentrum Leoben-Donawitz ins Leben gerufen wurde. Der Grundgedanke war, dass man jungen Menschen den Pflegeberuf schmackhaft machen und die Berührungsängste abbauen wollte. So entwickelte es sich, dass ab dem 2. Halbjahr jeden Donnerstag Schüler der 2. Klasse Fachschule mit dem Zweig „Gesundheit und Soziales“ eine Stunde bei den Senioren verbringen. „Die Schüler besuchen bereits im Winter das erste Mal das Seniorenzentrum, um den Erstkontakt herzustellen. Danach entscheiden die Schüler freiwillig, ob sie gerne am Projekt teilnehmen wollen oder nicht“, schildert Diplom-Pädagogin Karin Zengerer, Leiterin des Projektes in der HBLA Leoben.
Die Schüler spielen mit den Bewohnern Brettspiele oder Karten, sie lesen gemeinsam etwas oder sie erzählen sich Geschichten aus ihrem Leben. Eine wertvolle Erfahrung für Jugendliche und Senioren. „Für die Schüler ist es eine gute Möglichkeit, in den Pflegeberuf zu schnuppern und sie können leichter entscheiden, ob dieser Beruf für sie in Frage kommt“, sagt Eva-Maria Bichler, Betreuerin im Seniorenzentrum.
Ursprünglich nahmen nur Senioren teil, die geistig fitter waren. Doch mittlerweile sind auch demenzkranke Bewohner mit Freude dabei. „Sie wissen genau, dass am Donnerstag etwas los sein wird und freuen sich schon darauf“, berichtet Bichler. Auch wenn nicht mehr alle in der Lage sind zu sprechen oder etwas zu spielen, so ist die Begegnung mit den Schülern immer eine geistige und emotionale Beschäftigung. So machten die Senioren sogar den Vorschlag, dass sie gerne SMS schreiben erlernen würden und sind nun mit vollem Ehrgeiz bei der Sache. „Ich bin 91 Jahre und hatte früher ein Fax, wo das Senden von Mitteilungen natürlich viel schneller ging, aber man muss ja mit der Zeit gehen“, erzählt eine Bewohnerin des Seniorenzentrums.
Es ist zu wünschen, dass sich durch dieses Projekt mehr Schüler für den Pflegeberuf entscheiden.