90 Jahre Februarkämpfe 1934
SPÖ Leoben-Eisenerz gedenkt Koloman Wallisch
Genau 90 Jahre nach Ausbruch des Bürgerkrieges im Februar 1934 lud die SPÖ Regionalorganisation Leoben-Eisenerz wie jedes Jahr zur Gedenkkundgebung und Kranzniederlegung am Koloman-Wallisch-Platz vor dem Osteingang des LCS.
LEOBEN. „Ja, Koloman Wallisch ist ein Mann unserer Zeit. Die Ideale, für die er kämpfte, sind die Ideale, für die wir kämpfen", betonte der Leobener Kulturstadtrat Johannes Gsaxner in seiner Gedenkansprache anlässlich der Februarereignisse 1934. Er nannte als Beispiele soziale Gerechtigkeit und Arbeitnehmerrechte, demokratische Grundwerte und Freiheiten sowie internationale Solidarität. Bereits in der Begrüßungsrede ist die Landtagsabgeordnete und stellvertretende SPÖ-Regionalvorsitzende Helga Ahrer darauf eingegangen, wie wichtig es gerade angesichts der aktuellen weltpolitischen Entwicklungen sei, niemals zu vergessen.
Nicht vergessen
Für die Obersteiermark, speziell die Region um Leoben, Bruck und Kapfenberg hat der Name Koloman Wallisch eine besondere Bedeutung. Gerade deshalb ist es für die SPÖ Regionalorganisation Leoben-Eisenerz wichtig, an ihn und die Ereignisse des Februar 1934 zu gedenken. Der Bürgerkrieg im damaligen österreichischen, christlich-sozialen Ständestaat dürfe nicht in Vergessenheit geraten. Mutige Menschen sind gemeinsam mit Koloman Wallisch 1934 ermordet worden, weil sie Widerstand gegen Diktatur, gegen Willkür und den Entzug von Freiheit und Demokratie geleistet haben.
Zum Abschluss der Gedenkveranstaltung fand traditionell die Kranzniederlegung mit den Nachfahren von Koloman Wallisch statt. Die musikalische Begleitung lieferten ein Bläserensemble der Bergkapelle Leoben-Seegraben sowie der Werkschor Donawitz.
Zu Koloman Wallisch
Koloman Wallisch war 1934 Landesparteisekretär und Nationalratsabgeordneter der steirischen Sozialdemokraten und wohnte in Graz. Als er vom militärischen Kampf seiner Brucker Gesinnungsgenossinnen und -genossen hörte, wollte er ihnen beistehen. Für das Dollfuß-Regime war Wallisch jedoch eine Symbolfigur, die zum Tode verurteilt werden musste. Am 19. Februar war es dann so weit: Wallisch wurde im Hof des Leobener Landesgerichts in der Dominikanergasse gehängt.
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