Steinschlagschutz
„Steinerne Jungfrau“ in Radmer ist jetzt „schusssicher“
Insgesamt 2,3 Millionen Euro wurden an der L 127 in Radmer in den Steinschlagschutz investiert.
RADMER. Innerhalb von sechs Monaten Bauzeit wurde an der L 127, Radmerstraße, in Radmer bis Ende letzten Jahres ein umfassender Steinschlagschutz errichtet. Mit der Montage von sogenanntem Aramidgewebe, die spätestens diesen Mittwoch abgeschlossen ist, ist die 120 Meter lange Steinschlagschutzverbauung nun endgültig fertig.
Schusssicherer Schutz
„Aramide sind sehr zugfest und sehr zäh, wodurch sich ein hohes Energieaufnahmevermögen ergibt. Sie dienen im Sicherheitsbereich als Splitterschutz, werden auch bei schusssicheren Westen, Schutzhelmen oder Panzerungen für Fahrzeuge verwendet. Damit Radmer in Zukunft nicht immer wieder von der Außenwelt abgeschnitten und sicher erreichbar ist, wurden in Summe 2,3 Millionen Euro investiert“, berichtet Landesverkehrsreferent Landeshautpmann-Stellvertreter Anton Lang.
Projektleiter Markus Adam von der A16, Verkehr und Landeshochbau, ergänzt: „Das Gewebe verhindert, dass im Fall eines Steinschlages Kleinmaterial durch die Gitteröffnungen des über der Straße angeordneten Steinschlagschutznetzes auf die L 127 durchdringt. Um es auch UV-beständig zu machen, wurde es zusätzlich mit Neopren beschichtet.“
Vermehrte Steinschlagereignisse
Die Radmerstraße ist die Verbindung von der B 115 (Eisenstraße) von Hieflau bzw. Eisenerz kommend nach Radmer und verläuft im Bereich zwischen km 3,100 und km 3,400 unmittelbar zwischen dem Radmerbach und der Felswand „Steinerne Jungfrau“. Hier kam es immer wieder und in den letzten Jahren vermehrt zu Steinschlagereignissen, sodass bereits 2012 Steinschlagnetze in zwei Reihen errichtet worden sind. Die Netze konnten jedoch nicht verhindern, dass auch weiterhin Steine bis auf die Landesstraße gelangten und die L 127 immer wieder gesperrt werden musste.
Sonderfertigteile zum Schutz
„Insgesamt wurden 15 Fertigteilstützen in die vor Ort vorbereiteten Fundamente eingesetzt. Die Kragarme, die an den jeweils 28 Tonnen schweren Stützen befestigt sind, spannen nun die gewaltigen Steinschlagnetze über die gesamte Breite der Fahrbahn. Zudem wurden zwei Meter hohe Fertigteilwände eingesetzt. Die Sonderfertigteile waren aufgrund der komplexen Geometrie und der enorm dichten Bewehrungsführung sicherlich eine nicht alltägliche Herausforderung“, erklärt Adam.
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