Trofaiach: Die Hauptstraße wird zur Begegnungszone
Die Stadt Trofaiach setzt Akzente: Fußgänger und Autofahrer begegnen einander auf der gleichen Ebene.
TROFAIACH. Die Verkehrsführung durch die Hauptstraße ist in Trofaiach ein seit vielen Jahren ausführlich diskutiertes Thema. Einbahn oder Gegenverkehr, zu wenig Parkplätze, zu viel Verkehr, einiges wurde probiert und dann wieder verworfen. Jetzt aber scheint man den "Stein der Weisen" gefunden zu haben, in Form einer Begegnungszone!
"Der neue Standort der Musikschule, im Zentrum von Trofaiach, bringt frische Klänge und zusätzliches Leben in die Innenstadt. Der Fußgängerverkehr hat sich verfünffacht", berichtet Bürgermeister Mario Abl im WOCHE-Interview. Weil viele Kinder und Jugendliche das breite Angebot der Musikschule nutzen, wurde aus Gründen der Sicherheit der Ruf nach einer verkehrsberuhigten Zone laut.
Platz der Musik
Seit April dieses Jahres ist der "Platz der Musik", der gesamte Bereich um die Musikschule sowie das Teilstück der Hauptstraße zwischen der Firma Radsport Mandler und dem Gasthaus Seitner eine Begegnungszone. Mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung von 20 km/h, mit drei "Kiss & Ride"-Haltezonen direkt vor der Musikschule und mit gleichen Rechten für Fußgänger und Autofahrer. Das bedeutet, dass die Fußgänger die gesamte Fahrbahn benützen können, den Fahrzeugverkehr jedoch nicht mutwillig behindern dürfen.
Platz für Veranstaltungen
Der Gemeinderat hat sich nach Informationen durch den Verkehrsplaner Erich Pilz darauf verständigt, diese Begegnungszone einzuführen. Abl: "Die Pilotphase ist abgeschlossen, wir bleiben bei diesen Maßnahmen, die nahezu reibungslos funktionieren. Im Juli gehen wir an die bauliche Umgestaltung dieser Begegnungszone. Wir räumen diese Fläche aus, asphaltieren alles auf eine Ebene. Mit den neuen Markierungen wird das dann aussehen wie ein gewebter Teppich." Das wird die Aufmerksamkeit aller Verkehrsteilnehmer anheben, sie wissen: Da muss ich jetzt besonders aufpassen. Die Hauptstraße soll auch verstärkt für Veranstaltungen genützt werden, wie für das Stadtfest oder das WOCHE-Sommerkino.
Sind die baulichen Maßnahmen auch ein Appell, weniger oft das Auto zu benützen? "Für mich ist es ein Ziel, den PKW-Verkehr in der Hauptstraße zu reduzieren. Wer beispielsweise in Trofaiach Nord wohnt, kann ja die Umfahrung benützen und über die Abfahrt Hafning zufahren", sagt der Bürgermeister.
Platz der Begegnung
Weniger Frequenz sei aber nicht gleich weniger Umsatz. Denn es gibt 60 neue – kostenfreie – Parkplätze an der Hauptstraße (Hauptstraße Süd, Rebenburggasse, Roseggergasse, Rossmarkt), von denen man ohne lange Fußwege zu den Geschäften und Lokalen in der Hauptstraße kommt. "Da ist der Weg in einem großen Einkaufszentrum von der Tiefgarage in die Shoppingmall oft weiter", betont Abl und lädt die Bevölkerung ein, den "Platz der Musik" zu nützen: "Wir haben einen neuen Platz geschaffen, auf dem wir uns in Ruhe begegnen können."
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