Vortrag in St. Michael: Die Wiese als Paradies nebenan

- Gemeinsam für eine "blühende und summende Steiermark": Bürgermeister Karl Fadinger, sowie die Referenten Christine Podlibnig, Michael Flechl und Michael Kreuhsler.
- Foto: Taurer
- hochgeladen von Verena Riegler
Bei einem Vortrag im Gemeindeamt St. Michael warb der Naturschutz für die Schaffung von Lebensräumen für Insekten und Wildpflanzen.
ST. MICHAEL. Ins dritte Jahr geht in der Steiermark die Aktion "Wildblumen 2020". Christine Podlibnik, Michael Flechl und Michael Kreuhsler vom Naturschutz erläuterten dazu in anschaulicher Form das Projekt „Blühende und summende Steiermark“ bei einem Vortrag in St. Michael. Das Anliegen der Naturschützer ist es, mit der vom Land, dem ORF und Pro Mente unterstützten Aktion die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf die Problematik der immer mehr schwindenden Lebensräume für Insekten und Pflanzen zu lenken. Wiesen sind Futterquelle und Unterschlupf für Insekten. Tatsache ist jedoch, dass geeignete Intensivwiesen, die jährlich nur zwei Mal – im Juni und Oktober – gemäht werden, stark gefährdet und nicht ersetzbar sind. Genau hier wollen die engagierten Naturschutz-Mitglieder einhaken und Gemeinden ins Boot holen. 130 Kommunen machten heuer bei der „Aktion Wildblumen 2020“ mit.
Wildes Eck im eigenen Garten
Etwa 400 verschiedene Honig- und Wildbienen sowie 41 Hummelarten sind in der Steiermark ansässig, wobei nicht jede Biene jede Pflanze braucht. Artenreiche Blühstreifen mit Wildblumen, die heimisch, ausdauernd, winterhart und pflegeleicht sind, sind von immenser Wichtigkeit. Studien haben ergeben, dass Blühstreifen zwischen Äckern mehr Ertrag für den Bauern bringen. Privat wird der Mähroboter als großer Feind der Blumenwiese betrachtet. Für Botaniker gibt es kein Unkraut, einfach der Natur im Garten ein „wildes Eck“ samt Totholz ihren Lauf lassen, dann stimmt die Diversität, nichts nimmt Überhand. Bei der fachgerechten Anlegung einer Blumenwiese müssen mehrere Faktoren, wie Region, Bodenbeschaffenheit, und standortgerechtes Saatgut beachtet werden.
Bürgermeister Karl Fadinger zeigte sich hoch interessiert, stellte eine Zusammenarbeit in Aussicht. Ein Stück voraus ist hier Imker Siegfried Wildling, der neben der Greith-Kapelle eine zirka 1.500 m2 große Blumenwiese angelegt hat.
Text: Peter Taurer
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