KindersicherheitsBotschaft
Wenn Kinder und Jugendliche nicht mehr leben möchten

- Ulrike Fuchs von der GO-ON Suizidprävention weiß, worauf es im Umgang mit suizidgefährdeten Kindern und Jugendlichen ankommt.
- Foto: Foto Ott
- hochgeladen von Verena Riegler
Ulrike Fuchs von der GO-ON Suizidprävention und Mitglied des Lenkungsausschusses "KinderSicherer Bezirk Leoben" weiß, auf welche Anzeichen es zu achten gilt und wie Sie suizidgefährdeten Kindern und Jugendlichen helfen können.
Obwohl die Selbstmordrate bei Kindern und Jugendlichen in Österreich rückläufig ist, macht jeder einzelne Suizid und Suizidversuch in diesem Alter besonders betroffen. Generell sind im Jugendalter Suizidversuche häufiger als Suizide. Ursachen für Selbstmorde sind unter anderem lebensbelastende Krisen, wie z.B. Liebeskummer, Wohnort-, Schul-, oder Jobwechsel, Probleme mit den Eltern, Lehrern oder Freunden, aber auch psychische Erkrankungen.
Auf Signale achten
Rückzug, wenig Selbstachtung, große Hoffnungslosigkeit, Depression oder Wechsel im Verhalten und/oder in den Gewohnheiten können ein Hinweis sein, dass ein junger Mensch nicht mehr leben möchte. Dabei gilt: nicht ein Signal allein ist ausschlaggebend. Je mehr Signale jedoch auftreten, desto wichtiger es, die Person darauf anzusprechen und gegebenenfalls professionelle Hilfe aufzusuchen. Drohung und Ankündigungen sollten immer ernst genommen werden!
Schrei nach Hilfe
So ein Gespräch zu beginnen ist nicht leicht. Ein Ort, an dem man sich wohl fühlt sowie genügend Zeit sind wichtige Voraussetzungen. Wichtig ist es außerdem, aktiv zuzuhören. Jemand zu sein, der weder Urteil noch Ratschläge oder Meinungen von sich gibt, sondern sich mit großer Aufmerksamkeit zuwendet und nach Gefühlen, Befinden und anderen Vertrauenspersonen fragt. Denn ein Suizidversuch stellt "einen Schrei nach Hilfe oder Aufmerksamkeit" dar, der auch als Bedürfnis nach Beziehung gesehen werden kann. Gesprächseinstiege können sein:
- „Ich mach mir Sorgen um dich, du wirkst in letzter Zeit sehr bedrückt. Ist etwas los bei dir?"
- „Ich habe das Gefühl, dir geht es nicht gut im Moment. Magst du heute oder ein andermal mit mir darüber sprechen?“
Anlaufstellen für professionelle Hilfe:
- Psychosoziale Beratungsstelle LIBIT, Vordernbergerstraße 6, 8700 Leoben
- Dislozierte Ambulanz für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, LKH Hochsteiermark, Standort Leoben
Dies ist ein Beitrag im Rahmen des Projekts „KinderSicherer Bezirk Leoben“, koordiniert vom Verein "Große schützen Kleine".
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