Mit 66 fängt das Leben erst an

- <b>Bürgermeister Karl Dobnigg </b>an seinem Schreibtisch. Häufig aber ist er unterwegs, im Kontakt mit den Menschen.
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Wer rastet, der rostet: Das ist das Motto des Politikers Karl Dobnigg.
KAMMERN. "Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an, mit 66 Jahren, da hat man Spaß daran": Angesprochen auf dieses Lied von Udo Jürgens, kommt der Kammerner Bürgermeister Karl Dobnigg, der im Mai des Vorjahres seinen 66. Geburtstag gefeiert hat, ins Schmunzeln: "Mir geht's gesundheitlich sehr gut, meine Arbeit in der Gemeinde macht mir viel Spaß, es geht in Kammern was weiter, ich bin ein glücklicher Mensch!"
Eine große Ballfamilie
Seit 40 Jahren ist Dobnigg SPÖ-Parteiobmann. Eine seiner ersten Ideen, die er als junger Funktionär umgesetzt hat, ist ein Dauerbrenner. Zum 40. Mal fand heuer der Nelkenball statt, das Interesse für diese gesellschaftliche Veranstaltung ist nach wie vor riesengroß. "Wir haben Gäste, die seit Jahrzehnten zu uns kommen, wir sind im Lauf der Jahre zu einer großen Ballfamilie geworden", sagt Karl Dobnigg.
Ein Mann mit Visionen
2015 blickte Dobnigg auf 50 Jahre Mitglied des SPÖ-Parteiausschusses zurück, ebenso auf 40 Jahre als Gemeinderat. Seit zehn Jahren ist er Bürgermeister. 2005 holte er für die SPÖ den Bürgermeistersessel zurück. Im Sinne seines Vaters, der von 1947 bis 1950 bis dahin der letzte rote Bürgermeister war. Karl Dobnigg erwähnt aber auch die gute Arbeit seiner Vorgänger: "Die haben eine solide Basis gelegt. Das Bürgermeis-teramt hat es mir ermöglicht, Visionen umzusetzen."
Beispielsweise das Seniorenzentrum "Viola", das es betagten Bürgerinnen und Bürgern von Kammern erlaubt, in gewohnter Umgebung ihren Lebensabend zu verbringen. Dobnigg musste sich gegen seinen Parteikollegen, dem ehemaligen Soziallandesrat Kurt Flecker, durchsetzen, die große Akzeptanz dieser Pflegeeinrichtung ist für ihn Genugtuung.
48 Jahre und drei Monate war Karl Dobnigg bei der voestalpine beschäftigt: 20 Jahre als Lehrlingsausbilder, 23 Jahre als Betriebsrat.
Rückhalt in der Familie
"Ohne meine Gattin Roswitha wäre das alles nicht möglich gewesen, sie hat mich stets tatkräftig unterstützt", betont Dobnigg. Der Rückhalt in der Familie stärkt ihn für die politische Arbeit. Und wohl auch sein gesunder Lebenswandel. "Heuer am Aschermittwoch werden es zwei Jahre, dass ich keinen Tropfen Alkohol mehr trinke", sagt der Bürgermeister, der das alkoholfreie Gösser Naturgold schätzt.
Um nochmals Udo Jürgens zu zitieren: Mit 66 Jahren, da kommt man erst in Schuss, mit 66 Jahren, ist noch lang noch nicht Schluss. Wohl auch nicht für Karl Dobnigg als Bürgermeister im Jahr 2020, wenn wieder Gemeinderatswahlen ins Haus stehen.
Lebenswertes Kammern
Wohnen: Auf dem Areal der ehemaligen Tischlerei Habenbacher/Loidl entsteht auf einer Fläche von 27.600 m² (mit Erweiterungspotenzial) das Projekt "Wohnpark Kammern". Nach der Flächenwidmung durch den Gemeinderat wird die Siedlungsgenossenschaft Ennstal in der ersten Baustufe 30 Wohnungen errichten. Geplant ist eine Mischsiedlung aus Mehr- und Einfamilienhäusern sowie betreutes Wohnen.
Infrastruktur: 1,3 Millionen Euro wurden in den vergangenen Jahren in die Sanierung und in den Leitungsbau für die Wasserversorgung in der Marktgemeinde Kammern investiert. Heuer steht die Erneuerung der Wasserleitung von Dirnsdorf nach Kammern im Haushaltsvoranschlag.
Flüchtlinge: 18 Asylwerber sind derzeit in einem Objekt in Kammern untergebracht. Es sind fünf Familien mit acht Kindern. Bald werden es neun Kinder sein, denn eine Flüchtlingsfrau steht knapp vor der Geburt. Die Akzeptanz seitens der Bevölkerung ist gut, ehemalige Pädagogen engagieren sich im Deutschunterricht.
Projekte: Am 25. Februar werden in Graz die Sieger des landesweiten Wettbewerbes "Zukunftsgemeinde Steiermark" gekürt. Die Kammerner haben große Hoffnungen auf einen Spitzenplatz in der Kategorie "Markt der gelebten Vereinskultur".
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