Schnäppchen oder Reinfall
Darauf ist rund um den Black Friday zu achten
Damit die Rabattjagd rund um den Black Friday am 25. November nicht zum teuren Vergnügen wird, gibt der Konsumentenschutzexperte der Arbeiterkammer Leoben, Guido Zeilinger, Tipps, worauf beim Online-Kauf zu achten ist.
STEIERMARK/LEOBEN. Rabatte, Schnäppchen und Angebote – am "Black Friday", der in diesem Jahr auf den 25. November fällt, locken viele Geschäfte online aber auch offline mit der "Mega-Ersparnis". Doch nicht nur der Freitag, sondern vielmehr die gesamte Woche steht im Zeichen wilder Rabattschlachten: So startet die "Black Week" bereits am Montag, 21. November, hat ihren Höhepunkt am Freitag und endet mit dem "Cyber Monday" am Montag, 28. November.
Während auch der stationäre Handel mit dem ein oder anderen Rabatt lockt, findet das Hauptgeschäft online statt. Countdowns, limitierte Stückzahlen und Rabatte weit über 50 Prozent vermitteln Konsumentinnen und Konsumenten das Gefühl, möglichst schnell zuschlagen zu müssen. "In der Hitze des Gefechts, wird oft das erstbeste und günstigste Angebot genommen", weiß Guido Zeilinger, Konsumentenschutzexperte der Arbeiterkammer (AK) Leoben. Wer wirklich sparen möchte, sollte sich dem Experten zufolge jedoch vor jedem Kauf ein paar Minuten Zeit nehmen, um den Online-Shop auf Seriosität zu prüfen. Seiner Erfahrung nach werde oft mit den "drei gleichen Schmähs" gearbeitet.
Darauf ist beim Online-Kauf zu achten
Zuallererst lohnt es sich, die Bewertungen der Online-Shops sowie auch der Produkte zu lesen – "und zwar nicht nur die allerersten, sondern auch die hintersten. Man ist oft überrascht, was da alles unter den 5-Stern-Bewertungen geschrieben steht", meint Zeilinger. Von Sätzen, die weder grammatikalisch, inhaltlich noch in sonst einer Form Sinn ergeben – hier werden keine Mühen gescheut. Einziger Zweck sei, die Bewertung in die Höhe zu treiben und die Konsumentinnen und Konsumenten zu täuschen.
Hat man es bis zum Bezahlvorgang geschafft, sollte man auch hier Vorsicht walten lassen. "Wenn nur eine Direktüberweisung möglich ist, sollten alle Alarmglocken läuten", warnt Zeilinger. Und zwar auch dann, wenn es auf den ersten Blick so scheint, als hätte man Alternativen; wenn beispielsweise die Zahlung mit Kreditkarte angeführt wird, diese aber just in diesem Moment nicht verfügbar ist. "Vorauskassa ist wirklich was für sehr Mutige", meint in diesem Zusammenhang der Konsumentenschutzexperte.
"Dieses Service sollte nur dann genutzt werden, wenn man sicher ist, dass die Gegenseite auch liefern wird". Ein weiterer heißer Tipp: einen Blick auf das Impressum werfen. "Bei einem Online-Shop, der seinen Firmensitz auf den Bahamas oder dem 50. Stock eines Hochhauses in Hong Kong hat, kann man sich sicher sein, dass die Ware nicht ankommen wird und es sich um eine Briefkastenfirma handelt."
Kritische Frage an sich selbst
Schlussendlich sollte man sich bei extremen Preisnachlässen von 60, 70 oder gar 80 Prozent drei Fragen stellen: Hat der Händler alle, die das Produkt bisher gekauft haben, für dumm verkauft? Wird von einem viel höheren Listenpreis ausgegangen und ist der Rabatt somit einkalkuliert? Und – laut Zeilinger die mitunter wichtigste Frage: Würde man das Produkt um diesen Preis verkaufen, wäre man selbst der Händler?
"Wer im Vorfeld nachdenkt, sich nicht unter Druck setzen lässt und sich die ein oder andere kritische Frage stellt, der macht den eigentlichen Profit."
Guido Zeilinger, Konsumentenschutzexperte der AK Leoben
Tipps für Online-Einkäuferinnen und Einkäufer
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