Nachhaltige Stahlproduktion
Neues Christian Doppler Labor in Leoben eröffnet

Haben eine gemeinsame Mission (v.l.): Franz Androsch (Leiter der Konzernforschung voestalpine AG), MR Ulrike Unterer (Vizepräsidentin der Christian Doppler Gesellschaft), Thomas Hebesberger (voestalpine Stahl), Ronald Schnitzer (CD-Labor-Leiter), Walter Berger (voestalpine Forschungsservicegesellschaft) sowie der Rektor der Montanuni Wilfried Eichlseder.  | Foto: Foto Freisinger
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  • Haben eine gemeinsame Mission (v.l.): Franz Androsch (Leiter der Konzernforschung voestalpine AG), MR Ulrike Unterer (Vizepräsidentin der Christian Doppler Gesellschaft), Thomas Hebesberger (voestalpine Stahl), Ronald Schnitzer (CD-Labor-Leiter), Walter Berger (voestalpine Forschungsservicegesellschaft) sowie der Rektor der Montanuni Wilfried Eichlseder.
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Um Stahl auf nachhaltige Weise zu produzieren und den CO2-Ausstoß im Rahmen der EU-Vorgaben bis 2035 zu halbieren, sind neue Technologien gefragt. Dieser Grundlagenforschung widmet sich das neue Christian Doppler Labor unter der Leitung von Ronald Schnitzer, das am Mittwoch, 17. Jänner, an der Montanuniversität Leoben eröffnet wurde. 

LEOBEN. Mit einem CO2-Ausstoß von etwa zehn Prozent ist die Stahlindustrie einer der größten Produzenten des klimaerwärmenden Treibhausgases weltweit. Unternehmen wie die Voestalpine suchen daher dringend nach neuen Lösungen für eine möglichst nachhaltige Stahlproduktion und fördern die anwendungsorientierte Grundlagenforschung im neuen Christian Doppler Labor an der Montanuniversität Leoben. Die zweite Hälfte der Finanzierung trägt das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft.

Das neue Christian Doppler Labor für Knowledge-based Design of Advanced Steels wurde am 17. Jänner 2023 an der Montanuniversität Leoben eröffnet. | Foto: Foto Freisinger
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Erhöhung des Schrottanteils

In dem unter der Leitung von Ronald Schnitzer neu eröffneten Labor wird es um die Fragestellung gehen, inwiefern die Zusammensetzung von Stahl so verändert werden kann, dass sich der CO2-Ausstoß bei der Produktion verringert.

So wird beispielsweise mit der Erhöhung des Schrottanteils experimentiert, was jedoch zu unerwünschten Spurenelementen und Verunreinigungen führen kann: „Ein genaues Verständnis dieser Parameter ist die Voraussetzung für die Entwicklung von Stählen mit geringerem CO2-Fußabdruck und somit auch der Hauptforschungsschwerpunkt dieses CD-Labors“, erklärte der Laborleiter Ronald Schnitzer

Geleitet wird das neue Labor von Ronald Schnitzer vom Department Werkstoffwissenschaften. | Foto: Foto Freisinger
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Hochkomplexe Strukturen

Für die speziellen Bedürfnisse der Automobilindustrie und anderer industrieller Anwendungsbereiche müssen gleichzeitig hochkomplexe Materialeigenschaften gegeben sein, die von Kundenseite gefordert werden. 

In diesem Spannungsfeld bewegt sich die anwendungsorientierte Grundlagenforschung des neuen CD-Labors. Der Forschungsansatz umfasst experimentelle Methoden, gepaart mit Simulationen und Berechnungen auf atomarer Ebene bis hin zum fertigen Stahlwerkstück. "Idealerweise entsteht am Ende ein vollautomatisches System, das die besten Eigenschaften für die jeweiligen Anforderungen ausrechnet", formulierte Thomas Hebesberger von Voestalpine Stahl das Ziel des Projekts. 

Thomas Hebesberger sprach als Vertreter der Voestalpine Stahl.  | Foto: Foto Freisinger
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„Durch die Revolution der Stahlherstellung leistet diese CD-Labor einen wesentlichen Beitrag zu den aktuellen Schlüsselthemen wie Nachhaltigkeit, Energieeinsparung und Recycling“, bekräftigt Schnitzer abschließend.

Zur Sache

27 Forschungslabore dieser Art gab es bereits an der Montanuniversität Leoben. Hervorragende Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen kooperieren dabei mit innovativen Unternehmen, um in einem Zeitraum von sieben Jahren Antworten auf wichtige aktuelle Fragestellungen zu finden. Dabei entstehen wichtige Publikationen, Masterarbeiten und Doktorarbeiten.

"Die Finanzierung ist gut aufgestellt", freute sich Ulrike Unterer, Vizepräsidentin der Christian-Doppler-Gesellschaft. | Foto: Foto Freisinger
  • "Die Finanzierung ist gut aufgestellt", freute sich Ulrike Unterer, Vizepräsidentin der Christian-Doppler-Gesellschaft.
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