Wo ist das "Tal der Gesetzlosen"?
Wanderer kommst du in die Lainsach: Ein Ort, in dem im Fasching "schreckliche Verbrechen" geschehen.
ST. MICHAEL. Wer den Murradweg auf der Strecke St. Michael in Richtung Leoben gefahren ist, dem ist bestimmt die eigenwillige Ortstafel in der Lainsach mit einem schwarzen Raben aufgefallen: "Tal der Gesetzlosen". Vor Jahren – am 11.11. um 11.11 Uhr wurde die Tafel aufgestellt. Sie wurde zu Faschingsbeginn ein Treffpunkt der Bewohner und Bewohnerinnen der Lainsach, um gemütlich auf den Fasching anzustoßen.
Ein einsamer schwarzer Rabe
Zuletzt war die Tafel aber verschwunden, nur der Rabe hat das Stahlgerüst bewacht. Die Bewohner waren empört über den Diebstahl "ihrer" Ortstafel, von den Tätern fehlte jede Spur. Der Lainsacher "Bürgermeister", Franz Rabl Senior, dachte vorerst an einen Souvenirjäger, da viele Radfahrer vor der originellen Tafel für "Selfies" posiert hatten.
Vier Bekennerschreiben
Doch als das erste – von in späterer Folge vier Bekennerschreiben – bei Rabl einlangte, fanden sich Hinweise auf die "Diebe". Die in Leoben aufgegebenen Briefe wurden vom "Anwalt der Daltons" gezeichnet und wiesen darauf hin, dass die Bewohner besser auf ihr Gut aufpassen sollten und die Ortstafel irgendwann wieder zurückkommen werde. Die Daltons tauchten erstmals als Comicfiguren bei Lucky Luke auf, die vier Brüder Joe, William, Jack und Averell prägten die Reihe "Die Gesetzlosen".
Schauplatz des Verbrechens
Das letzte Schreiben der Daltons ging mit der Aufforderung ein, sich am Samstag, dem 11. November, um 11.11 Uhr am Ort des Verbrechens einzufinden. Eine Rückgabe der Ortstafel wurde in Aussicht gestellt. Die Bewohner wurden mobilisiert und warteten am vergangenen Samstag gespannt auf die Ereignisse.
Schuld und Sühne
Um Punkt 11:11 kam ein Mann (Christian Lechner) als schwarzer Rabe verkleidet mit einer weißen Friedensfahne die Straße in die Lainsach spaziert. Dahinter der Anwalt (gespielt von Ilse Schober), ein Teil des Musikvereines St. Stefan, die Steirerherzen und die Daltons (Michaela und Joachim Lechner – Tochter und Schwiegersohn des Lainsacher Bürgermeisters – Jürgen Lirsch und Wolfgang Hofbauer) mit ihrer Mutter (Uli Spreitzhofer) aus Kaisersberg. Der Anwalt forderte den "Bürgermeister" Franz Rabl auf vorzutreten und verkündete die Sachlage. Die Mutter der Daltons hatte ihre Kinder angestiftet, den hochnäsigen Lainsachern die Ortstafel zu stehlen.
Das strenge Urteil
Laut Strafgesetzbuch der Verbrecher §47 Abstrich 11 haben sich die Bürger aus Lainsach schuldig gemacht, nicht auf ihr Hab und Gut aufzupassen und aggressives Verhalten gegenüber Unschuldigen an den Tag gelegt. Gefordert wurde ein hartes Urteil von 20 Kisten Bier für die Verbrecher. Silvia Rabl wurde wegen Hetzerei zum Kochen von Ripperln verurteilt, der Bürgermeister Franz Rabl wurde freigesprochen mit der Auflage, "er solle sein Volk besser im Zaum halten". Silvia Rabl übergab als Wiedergutmachung an die Bewohner eigens angefertigte Ortstafeln für die einzelnen Lainsacher-Spaß-Ortsteile.
Rache ist süß
Auf eine Revanche im nächsten Jahr können die Leser der WOCHE gespannt sein, die Lainsacher werden sich mit Sicherheit etwas für die Daltons aus Kaisersberg einfallen lassen.
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