"Die neue Ausbildung steht allen offen"
Seit Herbst bietet die Gesundheits- und Krankenpflegeschule Leoben die neue Berufssparte "Pflegefachassistenz".
LEOBEN. Die Schule für Gesundheits- und Krankenpflege Leoben ist die zweitgrößte Schule ihrer Art in der Steiermark. Derzeit stehen rund 250 Schülerinnen und Schüler in mehreren Unterrichtszweigen in Ausbildung, darunter auch in der neuen Sparte „Pflegefachassistenz“, die seit Herbst erstmals angeboten wird. Die bisher bekannte dreijährige Diplomausbildung zum gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege wird aufgrund der Reform des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes im kommenden Herbst voraussichtlich ein letztes Mal in Leoben starten. Die WOCHE hat mit der Direktorin der Gesundheits- und Krankenpflegeschule Leoben, Michaela Sundl, über die Vorzüge ihres Hauses und die aktuellen Änderungen gesprochen.
Im Herbst dieses Jahres besteht vermutlich zum letzten Mal die Möglichkeit, sich für die dreijährige Diplomausbildung zum gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege am Schulstandort Leoben einzuschreiben. Künftig wird die Ausbildung nur noch auf Maturaniveau an der Fachhochschule zu absolvieren sein. Wie sehen Sie die Überführung an die Fachhochschule?
MICHAELA SUNDL: Ich sehe diese Änderung mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ich finde, es ist an der Zeit, dass auch Pflege akademisiert wird. Andererseits tut es weh, die herkömmliche dreijährige Diplomausbildung zu verlieren. Die Lehrer unserer Schule sind nun mit der Planung und qualitativen Umsetzung der neuen Ausbildung „Pflegefachassistenz“ sehr gefordert. Ich hoffe, dass sich diese zweijährige Ausbildung, die mit Diplom endet, genauso gut etabliert wie der gehobene Dienst. Der Zugang zur Pflegefachassistenz steht allen offen, auch Menschen ohne Matura.
Welche Pflegeberufe werden an der Gesundheits- und Krankenpflegeschule Leoben künftig angeboten?
Neben der voraussichtlich letzten Ausbildung zum gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege, gibt es die zweijährige Diplomausbildung zur Pflegefachassistenz (PFA II), die einjährige Ausbildung zur Pflegeassistenz (PA) - früher Pflegehelfer - sowie die Ausbildung von der Pflegeassistenz zur Pflegefachassistenz, die ein Jahr dauert.
Worauf liegt der Schwerpunkt Ihrer Schule und was zeichnet sie aus?
Auf Gesundheitsförderung. Hier werden verschiedene Projekte für und mit Schülern gestaltet, wie etwa Tabakprävention, Schulmeditation, Aromapflege oder Bewegung im Unterricht. Was unsere Schule in Leoben auszeichnet, ist die familiäre, wertschätzende Atmosphäre zwischen Lehrern und Schülern. Es wird auch viel Gemeinsames mit den Schülern gemacht, die im angrenzenden Schülerheim wohnen.
Wie praxisbezogen ist der Unterricht?
Die Ausbildungen sind dual, das heißt, dass die in der Theorie erlernten Fähig- und Fertigkeiten auch in der Praxis – also im Krankenhaus, Pflegeheim oder mobilen Diensten – erprobt und umgesetzt werden. Hier möchte ich das sehr gute Miteinander mit unseren Praktikumsstellen hervorheben. Was die Ausbildung auch so praxisnah macht, ist die Selbsterfahrung im praktischen Unterricht, die die Schüler machen.
Wie groß ist die Altersspanne der Schüler?
Das Alter reicht von 16 bis aktuell 53 Jahren.
Wo finden Absolventen Ihrer Schule häufig ihren Arbeitsplatz?
Das ist ganz verschieden, die einen arbeiten in Krankenhäusern wie etwa im LKH Hochsteiermark, die anderen gehen in Langzeiteinrichtungen und zwei bis drei Prozent verschlägt es auch ins Ausland.
KONTAKT:
Schule für Gesundheits- und Krankenpflege des Landes Steiermark
Barbaraweg 86, 8700 Leoben
Telefon: 03842 4012367
Büro: Mo-Fr 8.00-12.00 Uhr
E-Mail: sgkln@stmk.gv.at
www.gesundheitsausbildungen.steiermark.at
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