Mit dem Fahrrad in ein neues Leben
Um Fahrradspenden für Flüchtlinge ersucht die Plattform für Asylwerber Leoben.
LEOBEN. Die meisten von uns haben ein Fahrrad im Keller oder in der Garage stehen. Aber Hand aufs Herz: Wann haben Sie es das letzte Mal benützt? Wir sind oft viel zu bequem, legen viele Wege – oft auch sehr kurze – mit dem Auto zurück. Das Radl fristet ein trauriges Dasein. Das kann sich ändern!
Karin Hainzl, eine Volksschullehrerin aus Leoben, engagiert sich in der Plattform "Asylwerber Leoben" und gibt Flüchtlingen aus Syrien, Afghanistan, aus dem Iran und Irak Deutschunterricht. Unter den wissbegierigen Menschen, die in privaten Unterkünften leben, sind Familien und Jugendliche. Einige von ihnen haben von Paten Fahrräder geschenkt bekommen und sind daher mobil geworden. Sie erledigen damit Einkäufe oder erkunden ihre neue Heimat.
Fahrräder gesucht
Was die einen freut, stimmt andere traurig. Denn während ihre Schicksalsgenossen mit dem Fahrrad herumgondeln, sind sie meist auf "Schusters Rappen", sprich zu Fuß unterwegs. Das hat Karin Hainzl und ihre Kollegin Eleonore Haghighi-Kermanshahi auf die Idee gebracht, die Leobener Bevölkerung um Fahrradspenden zu bitten. "Oft stehen alte, aber noch fahrtaugliche Fahrräder irgendwo im Keller in einer Ecke. Geben Sie sich einen Ruck, bringen Sie das Rad zu uns und machen Sie Menschen, die vor dem Krieg geflüchtet sind, eine Freude", sagen die beiden. Gesucht werden zwischen 20 und 30 Räder, dann wären alle Flüchtlinge im Betreuungskreis mobil. "Kleinere Reparaturen wollen wir gemeinsam mit den Asylwerbern durchführen, vielleicht finden wir dazu noch einen Fachmann, der uns unterstützt", sagt Hainzl.
Die WOCHE Leoben geht mit gutem Beispiel voran: Redakteur Wolfgang Gaube stellt ein Fahrrad zur Verfügung.
Wo & Wann
Gebrauchte, aber noch fahrtüchtige Fahrräder können von 17. bis 27. Mai von Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr im Pfarramt der Evangelischen Kirche Leoben abgegeben werden. Infos bei Karin Hainzl, Tel. 0650/2121814.
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