Ein Treffpunkt für angehende Lehrlinge und ihre Meister

LEOBEN. Kontakte zu knüpfen, einander persönlich kennenzulernen, Informationen aus erster Hand zu erhalten – all das stand für Arbeitgeber und potenzielle –nehmer im Vordergrund der erstmals abgehaltenen Jobbörse "Lehrlinge für die Industrie" von AMS und Industriebetrieben im BerufsInfoZentrum (BIZ) des AMS Leoben. Sieben renommierte Unternehmen, darunter drei der Voestalpine-Gruppe, AT&S oder Wernegg Elektroinstallationen, nahmen daran teil, ebenso wie rund 80 lehrstellensuchende Jugendliche zwischen 14 und 24 Jahren aus dem obersteirischen Raum. Angeboten wurden rund 50 offene Lehrstellen, darunter etwa Prozess-, Metall- und KunststofftechnikerIn oder MechatronikerIn.

In die Lehre wechseln

Robin Gössler, Gymnasiast aus St. Lorenzen bei Knittelfeld, erfuhr von der Lehrlingsjobbörse über das AMS Knittelfeld. Er möchte vom Gymnasium in die Lehre wechseln. „Ich finde diese Veranstaltung eine wirklich gute Idee, weil sich Unternehmer und mögliche Lehrlinge gleich persönlich kennenlernen können. Ich interessiere mich für den Beruf des Prozesstechnikers und habe mich darüber bei der Firma Greiner Assistec informiert. Ich muss jetzt genau überlegen, ob ich mich dafür bewerben möchte“, sagt der 15-Jährige. Amir steht gerade von einem Informationsgespräch mit Herbert Perko, Geschäftsführer von Elektroinstallationen Wernegg, einem Tochterunternehmen der Stadtwerke Kapfenberg, auf. „Ich habe hier meinen Lebenslauf abgegeben. Die Lehrlingsjobbörse ist eine gute Gelegenheit, um an einem Ort verschiedene Unternehmen kennenzulernen“, erklärt der 21-jährige Leobener, der sich für den Lehrberuf des Elektrotechnikers interessiert.

Viel höhere Anforderungen

Dass es heutzutage schwer ist, Lehrlinge zu finden, damit hat Herbert Perko Erfahrung. Denn die Lehre, etwa zum Elektroinstallateur, habe sich im Vergleich zu früheren Zeiten verändert, die Anforderungen – optimal sei eine HTL-Ausbildung – seien extrem gestiegen. Umso besser sei ein persönliches Zusammentreffen mit den jungen Menschen, um Berufsbilder zu erklären und ins rechte Licht zu rücken. „Viele stellen sich einen Beruf anders vor, als er dann tatsächlich ist. Deshalb rate ich persönlich auch immer zu einer Schnupperlehre“, betont der Geschäftsführer. Bei der Firma Greiner Assistec aus St. Gallen im Bezirk Liezen sind innerhalb kurzer Zeit mehrere Lebensläufe abgegeben und viele Informationen eingeholt worden. „Es ist optimal, wenn man die Bewerber schon hier im persönlichen Gespräch kennenlernt. So kann man sich einen guten Eindruck verschaffen“, zeigt sich Sonja Fösleitner, Leiterin Human Resources des Unternehmens, begeistert.

Der/die Richtige

Helmut Wiesmüller, Leiter der AMS-Geschäftsstelle Leoben, ist erfreut über das große Interesse an der Lehrlingsjobbörse. „Aufgrund der guten Wirtschaftslage suchen viele Betriebe Lehrlinge, die Fachkräfte von morgen sein werden. Bei der Jobbörse können sich Unternehmer und angehende Lehrlinge persönlich kennenlernen, was wichtig für beide Seiten ist, ganz nach dem Motto ‚Der/die Richtige für die richtige Stelle‘“, so Wiesmüller.