Andere Baustelle

Karl Doppelhofer

Wenn schon der Politik fürs berüchtigte Sommerloch kaum noch etwas einfällt, springt zur Not das Wirtschaftsforschungsinstitut, kurz Wifo, gerne ein. Mittels Erhöhung der Grundsteuer könnte jährlich eine Milliarde Euro zusätzlich in die öffentlichen Kassen wandern, hat das Wifo dieser Tage ausrichten lassen. Im Klartext würde der Vorschlag knapp eine Verdreifachung der bisherigen Steuer bedeuten.
Zwar stimmt es, dass die Berechnung in der Landwirtschaft seit 1988 und in allen anderen Bereichen gar seit 1973 nicht mehr angepasst wurde, aber derart mit dem Holzhammer auf das Thema hinzudreschen, kann der Sache nicht dienlich sein.

Zumal es an anderen Baustellen im Steuer- und Abgabengewirr deutlich mehr zu holen gäbe, in der Sozialversicherung beispielsweise. Eine Aufhebung der Höchstbeitragsgrenze allein dienstnehmerseitig würde fast das doppelte einbringen. Und treffen würde das schätzomativ die oberen 400.000 der österreichischen Gehaltspyramide.

Der Ansatz der Wirtschaftsforschung, ausnahmslos jedem Konsumenten mehr Geld aus der Tasche zu ziehen - das dann gerade der Wirtschaft fehlt - mutet vergleichsweise skurril an. Bei der Grundsteuer wäre aber genau das der Fall: Landwirte und Häuslbesitzer zahlen sie direkt, für Mieter steckt sie in den Betriebskosten...

Autor Karl Doppelhofer

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