Alpakas und Schafe: die Chance im Grünland

Das Alpaka ist das einzige Nutztier mit einem marktgerechten Preis. Sein Charakter ist ebenfalls einzigartig.

Bei nahezu allen landwirtschaftlichen Produkten liegen die Preise auf dem Niveau der 60er Jahre. Der Handel überbietet sich mit unsinnigen Rabattaktionen, klimaschädliche Billigimporte aus dem Ausland überfluten den Markt. Auf der Strecke bleiben die heimischen Bauern, welche sich mit strukturbedingt hohen Produktionskosten ohnmächtig dem Diktat des Handels unterjochen. Oder eben einfach aufgeben, da am Ende des Tages nichts übrig bleibt.
Seit den 70er Jahren sind alle relevanten Lebenshaltungskosten um den Faktor 10 bis 12 gestiegen. Nur Lebensmittel wie Getreide, Mehl, Milch, Butter und vor allem Fleisch werden zu den gleichen Preisen gehandelt wie vor 50 Jahren. Aber es gibt zumindest eine „Nische“, die sich diesem Trend widersetzt: die Alpakazucht.

Höchstpreise am Markt

Sie gewinnt in Österreich im Grünland immer mehr an Bedeutung. In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach hochwertigen Zuchttieren stetig gestiegen. Hochwertige Zuchttiere erzielen derzeit Fabelpreise am Markt. Da das Alpaka ein reiner Wolllieferant ist und die Nachfrage nach Alpakafaser weltweit geradezu explodiert, ist derzeit der beste Zeitpunkt, in die Alpakazucht einzusteigen. In Österreich werden derzeit etwa 8.000 Alpakas gehalten – bei etwa 900.000 Rindern und 350.000 Schafen.

Schonende Lebensweise

Neben den finanziellen Möglichkeiten bietet das Alpaka vor allem in der Haltung die größten Vorteile. Neuweltkameliden sind an die äußerst sensiblen ökologischen Gegebenheiten der peruanischen Bergwelt perfekt angepasst. Sie wanderten auf weichen Sohlen, sogenannten Schwielen, durch die gebirgigen Graslandschaften. Diese Besonderheit aller Kamele führt dazu, dass keine Trittschäden auf den Weiden entstehen. Auch ihre Art zu fressen ist einzigartig. Sie rupfen das Gras nicht ab, sondern mit einer gekonnten Seitwärtsbewegung des Unterkiefers schneiden sie die Halme ab.

Die Ausstrahlung macht's

Alpakas sind nahezu lautlose Tiere, ein leichtes Summen dient zur Verständigung. Da sie kein Fett in ihrer Faser haben, gibt es keine Geruchsbelästigung und es ist auch keine Fellpflege erforderlich. Das Alpaka ist jedoch nicht nur wegen der oben genannten Eigenschaften das Bindeglied zur Bevölkerung und auch zum Tourismus. Es ist seine Ausstrahlung, die es unwiderstehlich macht.

Tiere stammen aus den Anden

Alpakas kommen zwar ursprünglich aus den Anden, mittlerweile sind sie aber auch aus unseren Gefilden nicht mehr wegzudenken. Wanderungen mit den Herdentieren werden immer beliebter, auf den zahlreichen Ranches in der Umgebung kann man den Tieren sehr nahe kommen. Alpakas werden gerne als Hobby- und Freizeittiere, aber auch für die Zucht herangezogen.

Zwei Alpakatypen

Man unterscheidet zwischen zwei Alpakatypen, dem Huacaya und dem Suri. Andersartig bei den beiden Typen ist die Struktur ihrer Faser: Das Huacaya-Alpaka hat eine feine, gleichmäßig gekräuselte Faser und Deckhaare. Das Suri-Alpaka hingegen hat keine Kräuselung in der Faser, das Haar besteht aus gelockten, geraden Strähnen, die am Tier herabhängen. Dadurch wirken Suris sehr oft schmaler als Huacayas.

Das Ennstal Lamm als Hochgenuss

Die im Frühjahr geborenen Lämmer werden gemeinsam mit den Mutterschafen von Mai bis September auf Weiden und Almen gehalten. Winterlämmer, das sind Lämmer, die im Herbst geboren werden, werden mit den Mutterschafen im Laufstall gehalten. Im Sommer werden die Tiere zum Großteil auf Weiden und Almen gehalten und ernähren sich von frischen Gräsern und Kräutern.
Die Lämmer werden vor ihrer Geschlechtsreife, durchschnittlich im Alter von vier bis sechs Monaten und einem Gewicht von rund 40 bis 45 Kilogramm, geschlachtet. Der kurze Transportweg zum Schlachthof und die fachgerechte Schlachtung in stressfreier Umgebung wirken sich positiv auf die Fleischqualität, die Fleischkonsistenz, die Reifung und die Haltbarkeit sowie das Bratverhalten aus.

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