Schladming und Brasilien
Geschichte als Ausgangspunkt für neue Ideen

Sprachen über die gemeinsame Vergangenheit: Bürgermeister Hermann Trinker, Landtagsabgeordneter Gerald Holler und Nelson Antonio Tabajara de Oliveira, Botschafter von Brasilien in Österreich | Foto: Martin Huber
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  • Sprachen über die gemeinsame Vergangenheit: Bürgermeister Hermann Trinker, Landtagsabgeordneter Gerald Holler und Nelson Antonio Tabajara de Oliveira, Botschafter von Brasilien in Österreich
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Schladming erwartete am 21. September hohen Besuch. Seine Exzellenz Nelson Antonio Tabajara de Oliveira, Botschafter Brasiliens in Österreich, kam für einen offiziellen Besuch ins Ennstal.

SCHLADMING. Botschafter Nelson Antonio Tabajara de Oliveira entstammt einer Diplomatenfamilie in dritter Generation. Sein Vater war schon in den 1980er-Jahren brasilianischer Botschafter in Österreich, seit 5. Mai 2022 vertritt er nun Brasilien in Wien.

Freundschaft stärken

Es ist ein besonderes Jahr, denn Brasilien feiert heuer seinen 200. Unabhängigkeitstag. Dem Botschafter ist die gemeinsame Geschichte Österreichs und Brasiliens nicht nur bewusst, sondern auch Ausgangspunkt, um die Freundschaft zwischen den Ländern zu vertiefen.

Die Stadtgemeinde Schladming kann auf eine lange Verbundenheit mit Brasilien zurückblicken. | Foto: Schneeberger
  • Die Stadtgemeinde Schladming kann auf eine lange Verbundenheit mit Brasilien zurückblicken.
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Die Stadtgemeinde Schladming hat den Botschafter eingeladen, um die historisch einzigartige Beziehung zwischen der Stadt und Brasilien persönlich kennenzulernen. Das Rathaus ist wohl das einzige in ganz Europa, das von sich sagen kann, einstmals Residenz des brasilianischen Kaiserhauses gewesen zu sein.

Gemeinsame Vergangenheit

Brasilien wurde vor 200 Jahren zu einem unabhängigen Kaiserreich. Bis heute erinnern die Nationalfarben des Landes daran: Grün kommt vom portugiesischen Königshaus Bragança, dem Kaiser Pedro I. entstammte. Das Gelb steht für das Gold der Habsburger, eingebracht von seiner Frau Leopoldine, einer gebürtigen Erzherzogin aus Österreich.
1831 bestieg der Sohn der Habsburgerin Leopoldine als Pedro II. den brasilianischen Thron. Sein Schwiegersohn war der aus Wien stammende Coburger-Prinz Ludwig August, der sich 1884 in Schladming ein Jagdschloss errichten ließ.

Im Zuge des Besuchs wurde die neu errichtete Coburg-Tafel im Rathauspark enthüllt und präsentiert. | Foto: Martin Huber
  • Im Zuge des Besuchs wurde die neu errichtete Coburg-Tafel im Rathauspark enthüllt und präsentiert.
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1889 wurde die Monarchie in Brasilien gestürzt, die brasilianische Kaiserfamilie floh ins Exil nach Europa, ein Teil ließ sich in Schladming nieder. Vor allem Prinz August Leopold von Sachsen-Coburg, Enkel von Kaiser Pedro II., liebte Schladming.
An ihn erinnert bis heute im Stiegenhaus des Schlosses ein in Stein gehauenes Monogramm, gekrönt von einer brasilianischen Kaiserkrone. Das ist wahrscheinlich die einzige steinerne Darstellung dieser Krone außerhalb Brasiliens. Seit 1940 dient Schloss Schladming als Rathaus der Stadt und viele werden wohl an dieser brasilianischen Kaiserkrone vorbeigegangen sein, ohne sie zu bemerken.

Der Adel lebte in Schladming

Die Beschäftigung mit Geschichte führt zur Befassung mit den eigenen Wurzeln. Im Falle von Schladming hat man diese ganz besondere Geschichte. Hier lebte eine Familie, die mit allen Königshäusern Europas verwandt war. Der Zuzug der Coburger nach Schladming in den 1880er-Jahren war auch ein Wendepunkt in der Stadtgeschichte.
Nach dem Ende des Bergbaus begannen Jahrzehnte des Niedergangs. Doch mit den Coburgern begann ein neues Kapitel der Wirtschaftsgeschichte, Schladming wurde zu einem internationalen Zentrum des Tourismus.

Schätze der Stadt neu entdecken

Die Beschäftigung mit den Coburgern soll Türöffner für ein Wiederentdecken der historischen und kulturellen Schätze der Stadtgemeinde werden. Bereits der Besuch des brasilianischen Botschafters brachte prominente Besucher nach Schladming.
Neben Nachfahren der Familien Sachsen-Coburg und Gotha und Habsburg-Lothringen kamen Vertreter des Landes Steiermark sowie die Bürgermeister und Freunde der Nachbargemeinden.

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