Wer arbeitet zu Weihnachten?

Wenn die einen genießen, rackern sich die anderen ab

Während Gastronomen, Pflegepersonal und Handelstätige an den Feiertagen gestresst das System erhalten, kommen andere besinnlich zur Ruhe.

Kurz vor den Feiertagen und dem Jahreswechsel wird es für die meisten nochmals stressig. Während diese die Weihnachtstage dann aber friedlich im Kreis der Familie und den Liebsten verbringen können, arbeiten die Gastronomen, das Pflegepersonal und die Handelstätigen unermüdlich auf Hochtouren. „Einerseits ist das natürlich nicht so schön, wenn ich an Heiligabend von meiner Familie getrennt bin, aber andererseits ist es auch eine spezielle Aufgabe, denen ein besonderes Fest zu bescheren, die auf unsere Hilfe oder Unterstützung angewiesen sind“, betont Anita Heigl, die als Fach- und Sozialbetreuerin für Behindertenarbeit bei der Lebenshilfe tätig ist.

Besinnliche Momente

Die Vorweihnachtszeit in diesem Jahr sei für Florian Guttmann, der Geschäftsführer im Gasthof Hensle in Sankt Gallen ist, nicht so stressig wegen des Lockdowns gewesen. Dafür fielen andere Arbeiten an, wie die Koordinierung der Essens-Abholungen oder die Anträge des Ausfallbonus, die ebenfalls viel Grips erforderten. „Über die Feiertage haben wir geöffnet und es sind auch schon einige Tische reserviert, aber durch die 2G-Regel definitiv nicht so viele wie in den Jahren zuvor.“ Zeit für seine siebenköpfige Familie bleibe dennoch, denn am 23. und 24. Dezember sowie an den Abenden der restlichen Feiertage sei das Lokal geschlossen, um etwas zur Ruhe zu kommen und die Momente als Familie genießen zu können.

Als Selbstständiger zu Weihnachten

Die Bäckerei Adeg Kämmerer in Altenmarkt bei Sankt Gallen ist ein Familienbetrieb, der auch an den Festtagen vormittags von Günter und Luise Kämmerer und ihren Mitarbeiterinnen geöffnet wird. „Ich finde es wichtig, dass am Heiligen Abend oder an Silvester das Geschäft geöffnet ist, weil ich persönlich als Konsumentin frische Ware haben möchte und es aus wirtschaftlicher Sicht gar nicht anders möglich ist“, stellt die Betreiberin fest. Das Familienleben bleibe dabei trotzdem nicht auf der Strecke, denn gute Organisation sei sowohl im Betrieb als auch in der Familie ausschlaggebend für eine friedliche und sorglose Zeit.

Text: Camilla Heigl

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