Wohnen ohne fettes Minus am Konto
Einige Projekte zeigen, wie Wohnraum wieder leistbar wird und dennoch nicht an Luxus einbüßt.
Ein Dach über dem Kopf zu haben, zählt zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Doch in Zeiten überdimensional steigender Immobilienpreise wird Wohnraum oftmals schon zum Luxusgut. Da werden Prestigeobjekte aus dem Boden gestampft, die in solche Preissegmente fallen, dass sich "Otto-Normalverdiener" gerade einmal einen Quadratmeter davon leisten könnten. Laut Eurostat ist der Mietenindex in Österreich seit 2001 mit 45 Prozent fast doppelt so stark gestiegen wie im Euroraum. Klassische Familien- oder auch Single-Haushalte tun sich also schwer, noch eine Wohnung zu finden, die ihren Bedürfnissen entspricht und dabei auch noch bezahlbar ist.
Einsparpotenzial Bauphase
Im gemeinnützigen Wohnbau wird daher nun ein Weg eingeschlagen, um die Baukosten zu decken und so günstigeren Wohnraum zu schaffen. Wer denkt, das könne ja nur auf Kosten der Qualität gehen, irrt, das zeigen die Lösungsansätze: Statt auf aufwendige Unterkellerungen setzt man auf oberirdische Abstellflächen, die genauso Stauraum bieten und noch dazu sicher keine Feuchtigkeitsprobleme mit sich bringen. Tiefgaragen werden durch Carports ersetzt und man lebt den "Shared Space": Wie bei einem Dorfplatz teilen sich Kinder, Dreiräder, Roller und Autos den Platz. Was früher funktioniert hat, soll es auch heute wieder tun.
"Bei der Planung wird bereits auf ein kostengünstiges Bauen Wert gelegt. Die Ausschreibung der Objekte erfolgt dann sehr genau. Es wird mit allen Firmen, Banken und Versicherungsanstalten verhandelt, um für die Mieter kostengünstige Preise zu erzielen", erklärt Direktor der Rottenmanner Siedlungsgenossenschaft Karl Schwaiger.
Projekte im Bezirk Liezen
Rund 25 Wohneinheiten befinden sich derzeit im Bezirk Liezen von der "Rottenmanner" in Bau: Sieben Wohneinheiten in Tauplitz, zwölf in Ramsau am Dachstein sowie sechs in Gröbming.
Für 2016 sind außerdem zahlreiche weitere Projekte geplant. Zum einen ein Gesundheitszentrum in Hall bei Admont. Dies wurde bereits in einer Gemeinderatssitzung im August vergangenen Jahres präsentiert. Um für die in den nächsten Jahren in Ruhestand wechselnden praktischen Ärzte Ersatz für das Gemeindegebiet zu bekommen, ist ein Gesundheitszentrum geplant, welches sowohl Ordinationsräumlichkeiten als auch eine Seniorentagesstätte, ein Büro für mobile Dienste und eine kleine Wohnung für einen möglicherweise pendelnden Arzt vorsieht.
Zum anderen soll der Baubeginn für weitere Wohnobjekte im Bezirk noch in diesem Jahr erfolgen. In Planung sind acht Wohnungen in Hall, zwölf in der Gemeinde Aich sowie rund 15 Einheiten in Irdning.
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